Last Survivors
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Last Survivors

„Last Survivors“ // Deutschland-Start: 23. September 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Seit zwanzig Jahren schon lebt Troy (Stephen Moyer) mit seinem Sohn Jake (Drew Van Acker) in der Wildnis. Denn auch wenn der Dritte Weltkrieg lange vorbei ist, scheut er die anderen Menschen und überzeugt auch Jake davon, dass er sich von ihnen fernhalten soll. Denn diese wären eine zu große Gefahr und würden nur Leid und Elend bringen. Als Troy jedoch krank wird und dringend Medikamente braucht, bleibt Jake nichts anderes übrig, als allein loszuziehen und nach solchen zu suchen. Dabei trifft er auf die ebenfalls abgelegen lebende Henrietta (Alicia Silverstone). Eigentlich erhielt er von seinem Vater den Befehl, alle Menschen zu töten, denen er begegnet. Doch nach einem anfänglichen großen Misstrauen kommen sich die beiden näher …

Die Suche nach der Katastrophe

Wenn uns Filme mit in die Zukunft nehmen, dann in den seltensten Fällen, um uns Mut zu machen. Sofern die Erde überhaupt noch bewohnbar ist und die Menschen nicht alles stehen und liegen lassen müssen, um ins All zu fliehen, sind die Gesellschaften wahlweise zu dystopischen Überwachungsstaaten geworden oder haben sich aufgelöst. Jeder kämpft für sich und alle gegen alle. Bei Last Survivors ist es ausnahmsweise mal wieder ein Dritter Weltkrieg, der die Menschheit ins Elend gestürzt hat, keine Klimakatastrophe. Zumindest theoretisch. Praktisch sieht man das Vater-Sohn-Gespann, wie es in einer unberührten Gegend lebt und alles, was es braucht, von der Natur bekommt. Ein sicher nicht ganz einfaches Leben, aber doch auch irgendwie idyllisch mit den vielen Bäumen, dem Wasser und den Tieren.

Natürlich kann ein solches Idyll aber nicht lange bestehen. Da braucht es also irgendein Element, welches die Ruhe durchbricht – sonst gäbe es ja keine Geschichte. Üblicherweise heißt das, dass ein fremder Mensch vorbeikommt, wie etwa bei The Survivalist – Die Tage der Menschheit sind gezählt. Bei Last Survivors ist die Bewegungsrichtung entgegengesetzt: Jake stößt plötzlich auf eine Frau, die er nicht kennt und die auf einmal sein ganzes Weltbild durcheinanderbringt. Denn eigentlich ist die nett und gar nicht so wirklich gefährlich, auch wenn der Papa was anderes sagt. Erzählt wird also die Geschichte einer Annäherung, wenn beide Seiten mit der Zeit ihr Misstrauen ablegen und wieder das Menschliche im Menschen entdecken. Entsprechend schlägt der Film insgesamt einen eher versöhnlichen Ton an, was in diesem Umfeld eine Seltenheit ist.

Langweilig und überdramatisch

Dummerweise will Regisseur Drew Mylrea aber gleichzeitig das Gefühl von Bedrohung erzeugen und tut deshalb so, als wäre das alles ganz gefährlich. Das funktioniert nur nicht, wenn die einzige Bedrohung von Troy und seinem Sohn ausgeht. Zwar lässt sich das inhaltlich durchaus begründen. Es führt nur aber auch dazu, dass der Film ziemlich langweilig ist. Offiziell wird Last Survivors zwar als Science-Fiction-Thriller verkauft. Wenn aber weder futuristische Elemente noch spannende Szenen dabei sind, dann ist das schon irgendwie eine Mogelpackung. Wer sich die Expedition von Jake anschaut, in der Hoffnung, dass dabei irgendetwas Aufregendes geschieht, der wird enttäuscht. Die Momente, in denen es tatsächlich mal brenzlig wird, sind selten und dann zumeist auch noch ziemlich forciert.

Dabei ist inhaltlich durchaus etwas dran an dem Film. Die Grundgeschichte ist etwa eine sehr traurige. Es gelingt aber auch in der Hinsicht nicht, das Potenzial wirklich abzuschöpfen. Dabei gibt sich Last Survivors sehr viel Mühe, um Emotionen beim Publikum zu erzeugen. Zu viel Mühe: Die Musik ist konstant so dramatisch, als hätte jemand Angst gehabt, ansonsten nicht gehört zu werden. Das passt jedoch weder zu der grundsätzlich ruhigen Erzählweise noch zu dem Gefühl, in einer abgelegenen Gegend zu leben. Anstatt in der Hinsicht andauernd in die Vollen gehen zu wollen, wäre es besser gewesen, mehr in die Entwicklung der Figuren zu investieren. Denn die ist so sprunghaft, dass das Finale mehr wie ein Teaser auf die Fortsetzung wirkt als wie etwas, das sich aus dem Geschehen ergibt. Dass der Twist von einem berühmten Film abgekupfert wurde, nur in der Sparvariante, hilft auch nicht unbedingt dabei, hier eine Empfehlung aussprechen zu wollen.

Credits

OT: „Last Survivors“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Drew Mylrea
Drehbuch: Josh Janowicz
Musik: David Deutsch
Kamera: Julian Amaru Estrada
Besetzung: Drew Van Acker, Alicia Silverstone, Stephen Moyer

Bilder

Trailer

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Last Survivors
fazit
„Last Survivors“ soll ein Science-Fiction-Thriller sein. Nur fehlen dem Film über ein Vater-Sohn-Gespann, das nach dem Dritten Weltkrieg in der Wildnis lebt, sowohl die futuristischen Elemente wie auch die Spannung. Inhaltlich wird dabei zwar schon was geboten. Doch wo Nachdenklichkeit gut gewesen wäre, gibt es nur übertrieben dramatische Musik.
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von 10