
Nachdem sie anfangs nicht so recht wussten, was sie mit dem geerbten Campingplatz anfangen sollen, ist bei den Schäfers die Entscheidung gefallen. Während Stefan (Tom Radisch) weiterhin in der Stadt bleibt und als Programmierer für die Familienfinanzen zuständig ist, ziehen Jantje (Karla Nina Diedrich) und Sohn Hannes (Lewe Wagner) auf den Campingplatz. Dort wollen sie versuchen, den Platz aufzumöbeln und ein rentables Geschäft daraus zu machen. Einfach ist das nicht. Immer wieder kommt es zu Problemen, nicht zuletzt wegen der Bestimmungen, auf die Jacob Bernstein (Nicola Mastroberardino) pocht. Aber auch privat läuft es bei Stefan und Jantje nicht so gut, da sie das mit der Fernbeziehung nicht wirklich hinbekommen …
Probleme auf dem Campingplatz
Öfter mal was Neues. Zwar wird das ZDF Herzkino von einigen wenigen Reihen dominiert, die seit vielen Jahren schon produziert werden – darunter Rosamunde Pilcher, Ein Sommer in … und Frühling. Doch hin und wieder wird versucht, noch eine neue Reihe zu etablieren. Malibu ist von der Idee her einer der reizvolleren Versuche. Genauer ist es das Setting eines Campingplatzes, welches visuell für etwas Abwechslung sorgt – zumal dieser eben nicht so perfekt zurechtgemacht ist wie viele Schauplätze im Herzkino. Dort ist alles naturbelassener und ein bisschen schäbiger. Auch inhaltlich versuchte man sich am Alltäglicheren. Camping für Anfänger legte vergangene Woche den Grundstein, Ein Zelt für drei führt nun die Geschichte weiter und erzählt, wie sich die Familie in diesem neuen Umfeld schlägt.
Kurz Antwort: nicht gut. Dass sich die Familie mit dem Campingplatz schwertut, das war schon in der ersten Folge offenkundig. Man wurschtelt sich eher so durch, anstatt groß zu triumphieren. Das ist grundsätzlich natürlich in Ordnung. Würde alles auf Anhieb klappen, gäbe es auf lange Sicht nichts mehr zu erzählen. Schließlich sind diese Reihen langfristig angelegt. Es irritiert aber schon, wie wenig sich Malibu: Ein Zelt für drei tatsächlich mit der Frage beschäftigt, wie es mit dem Campingplatz weitergehen sollen. So ist zwar der geplante Bau eines Kiosks, der neues Geld in die Kassen spielen soll, theoretisch ein größeres Thema im Film. Praktisch sind aber nur wenige Minuten der anderthalb Stunden wirklich diesem Punkt gewidmet. Die Lösung für die Probleme wird dann auch einfach aus dem Hut gezaubert.
Zu viel ungenutztes Potenzial
Stattdessen beschäftigt sich Drehbuchautorin Jenny Maruhn (Katie Fforde: Ziemlich beste Freundinnen) in erster Linie mit den familiären Problemen. Nicht nur dass die Schäfers, bei denen vorher schon einiges nicht stimme, sich durch die Entfernung immer weiter entfremden. Auch die Episodenfiguren Dana (Katja Studt) und Patrick (Alexander Wipprecht), ein eher unfreiwillig auf dem Campingplatz gestrandetes Paar, hat da einige Schwierigkeiten, mit denen sie erst noch klarkommen müssen. Die jeweiligen Beziehungsprobleme sind dabei vergleichsweise plausibel, auch wenn da natürlich einiges konstruiert wurde. Malibu: Ein Zelt für drei verschwendet dabei aber völlig das Setting und das Szenario, wenn nur mäßig interessante Standardszenen abgespult werden, die frei sind von jeglicher erzählerischen Ambition.
Besonders schade ist aber, dass die anderen Figuren auf dem Campingplatz so kurz kommen. Die Dauer-Camper und -Camperinnen, die beim Auftakt noch für humorvolle Szenen sorgen durften, tauchen dieses Mal fast gar nicht mehr auf. Hin und wieder mal ein Stichwort, mehr ist für sie nicht drin. Die Hoffnung, dass die Reihe nach dem mäßigen Auftakt besser würde, wird so zumindest im zweiten Teil nicht erfüllt. Malibu: Ein Zelt für drei mag nicht ganz so schwülstig sein wie andere Filme, die sonntags so im Herzkino ausgestrahlt werden. Aber es fehlt doch noch immer an einem überzeugenden Grund, warum man hier unbedingt vorbeischauen müsste. Da wird aus dem Setting und den Figuren einfach zu wenig gemacht.
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