The Longest Yard Spiel ohne Regeln
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Spiel ohne Regeln

The Longest Yard Spiel ohne Regeln
„Spiel ohne Regeln“ // Deutschland-Start: 22. September 2005 (Kino) // 21. März 2006 (DVD)

Inhalt / Kritik

Paul Crewe (Adam Sandler) beendete seine Karriere als Footballspieler, nachdem ihm Spielmanipulation vorgeworfen wurde und er dadurch viele Fans verlor. Irgendwann hält er seinen eintönigen Ruhestand nicht mehr aus, was dazu führt, dass er sich angetrunken eine Verfolgungsjagd mit der Polizei liefert, was wiederum darin resultiert, dass er für drei Jahre ins Gefängnis muss. Das dortige Footballteam aus Gefängniswärtern hat seit fünf Jahren keinen Titel mehr gewonnen, weshalb Direktor Hazen (James Cromwell) Crewe als Berater einsetzen möchte. Dieser schlägt hingegen vor, das Team solle vor Saisonstart einfach einen Aufbaugegner zermalmen. Hazen ist begeistert von der Idee und ernennt Crewe selbst zum Quarterback des von ihm neu ins Leben gerufenen Gefangeneteams. Crewe bleibt nichts anderes übrig als unter den Inhaftierten passende Kandidaten zu finden, und auch wenn viele zunächst keinerlei Interesse an der Sache haben, ist es doch ein verlockender Gedanke, es den Wärtern einmal so richtig schön zu zeigen, sei es auch nur auf dem Spielfeld …

Viele Stars, zu wenig Zeit

Spiel ohne Regeln kann trotz seiner 113 Minuten Laufzeit nicht genügend Raum für alle Charaktere bieten, die er darin unterbringen möchte. Das ist schon allein deshalb schade, weil der Cast mit der stärkste Aspekt des Films ist. Darunter finden sich neben einigen Rappern wie Nelly oder Proof und ehemaligen NFL-Spielern wie Brian Bosworth oder Michael Irvin auch Pro-Wrestler wie Kevin Nash oder Stone Cold Steve Austin. Da hätte eigentlich nur noch Brock Lesnar gefehlt, der sich 2004 eine Pause von seiner Karriere bei der WWE nahm, um für die NFL zu spielen. Unabhängig davon gehen die Darsteller komplett in ihren Rollen auf und haben sichtlich Spaß daran, hier mitzuwirken. Allen voran Chris Rock, welcher in seiner hyperaktiven Art noch dazu für die meisten Lacher sorgt. Aber auch Nash glänzt mit viel Selbstironie als einer der Wärter, dessen Steroide von den Gefangenen mit Östrogenen ausgetauscht werden, und der daraufhin keine Roidrages mehr hat, dafür aber Heulkrämpfe.

Andere Charaktere werden vom Drehbuch allerdings nicht ganz so gut gehandhabt. Dalip Singh, den meisten als The Great Khali in der WWE bekannt, sprach zum Zeitpunkt seines Schauspieldebüts derart unverständliches Englisch, dass er im Film fast jedes Mal untertitelt werden musste. Er gibt zwar weniger als fünf Sätze von sich, aber auch auf die hätte verzichtet werden sollen, nicht nur der Sprachbarriere wegen. Mit einer Körpergröße von 2,16 m und seiner Physiognomie wirkt der Mann schon bedrohlich genug, selbst bei einer lupenreinen Aussprache könnte er nichts sagen, was diesen Eindruck nicht verwässern würde. Generell aber haben die meisten Figuren zu wenig zu tun, es gibt selten einen richtigen Payoff für ihre Einführung, einfach weil bei so vielen Charakteren die Zeit dafür fehlt.

Schwerpunkt Komödie

Spiel ohne Regeln ist nach Mean Machine: Die Kampfmaschine aus dem Jahre 2001 die zweite Neuverfilmung von Die härteste Meile (1974). Während das Original und das erste Remake durchaus komödiantische Momente hatten, stand die ernste Geschichte doch im Vordergrund. In der vorliegenden Version liegt der Fokus klar auf den Witzen, was ja ein völlig legitimer Ansatz ist, hier aber teilweise zu tonalen Problemen führt. Dem späteren Tod eines der Charaktere wird nie so viel Gewicht zugestanden, wie angemessen und sinnvoll wäre. Er verkommt beinahe zu einer Plotpointfußnote und hätte daher gestrichen werden können. Eine einzige Figur zu eliminieren, löst auch das anfangs angesprochene Problem nicht.

Das Highlight ist das Footballspiel selbst, welches etwa die letzten 40 Minuten für sich in Anspruch nimmt. Football ist so amerikanisch wie Baseball, mit dem Unterschied, dass es außerhalb von Filmen nicht strunzlangweilig ist. Wer keine Ahung von dem Sport hat, wird hier vielleicht nicht so ganz mitkommen und sich womöglich ab und an fragen, wieso denn jetzt welcher Spieler plötzlich auf dem Feld beziehungsweise eben nicht mehr dort ist, oder warum es noch ewig weiter geht, wenn es doch gerade hieß, es seien nur noch wenige Sekunden übrig. Um der Handlung an sich folgen zu können, ist jedoch keinerlei Vorwissen in dieser Hinsicht erforderlich. So oder so ist das Ganze ziemlich unterhaltsam, vor allem weil die Kontrahenten sich nichts schenken.

Das transportierte Gefühl von männlicher Kameraderie unter den Gefangenen, welches es in heutigen Filmen in der Form eigentlich kaum noch gibt, hat beinahe etwas Motivierendes. Regisseur Peter Segal und Hauptdarsteller Adam Sandler erweisen sich wie im Vorjahr bei 50 erste Dates als starke Kombo, außerdem zeichnet sich der Film durch einen gut zusammengestellten Soundtrack aus, für den ebenfalls wie im vorgenannten wieder Teddy Castellucci zuständig war.

Credits

OT: „The Longest Yard“
Land: USA
Jahr: 2005
Regie: Peter Segal
Drehbuch: Sheldon Turner
Musik: Teddy Castellucci
Kamera: Dean Semler
Besetzung: Adam Sandler, Chris Rock, Burt Reynolds, Nelly, Michael Irvin, Walter Williamson, Bill Goldberg, Terry Crews, Bob Sapp, Nucholas Turturro, Delip Singh, Lobo Sebastian, Joey Diaz, Steve Reevis, David Patrick Kelly, Tracy Morgan, William Fichtner, Bill Romanowski, Kevin Nash, Steve Austin, Brian Bosworth, Michael Papajohn, James Cromwell, Rob Schneider

Bilder

Trailer

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Spiel ohne Regeln
Fazit
„Spiel ohne Regeln“ ist eine unterhaltsame Sportkomödie, die mit Darstellern, Soundtrack und Inszenierung des dritten Aktes besticht. Wer nicht korrumpierbar ist, wird jedoch nicht über die Schwächen des Drehbuches hinwegsehen können.
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