Spy Kids
© Leonine
„Spy Kids“ // Deutschland-Start: 4. Oktober 2001 (Kino) // 4. September 2002 (DVD)

Inhalt / Kritik

Ingrid (Carla Gugino) und Gregorio (Antonio Banderas) waren absolute Top-Spione, bevor sie sich ineinander verliebten, heirateten und Kinder bekamen, weshalb sie vom aktiven Dienst zurücktraten und nun nur noch als Berater agieren. Als einige ihrer Kollegen verschwinden, zieht es sie jedoch wieder in den aktiven Dienst zurück – und prompt werden sie selbst entführt. Drahtzieher scheint Fegan Floop (Alan Cumming) zu sein, Host einer beliebten Kinderfernsehshow. Carmen (Alexa PenaVega) und Juni (Daryl Sabara) fallen nicht nur aus allen Wolken, als sie erfahren welchen Job ihre Eltern haben, sondern müssen nun notgedrungen in deren Fußstapfen treten. Sie erhoffen sich Antworten vom mysteriösen Machete (Danny Trejo), den sie in einem Safehouse auf einem Foto als Trauzeuge ihres Vaters entdecken. Zunächst gilt es allerdings, ihn überhaupt zu finden …

Nicht immer logisch

Spy Kids hat so einige Plotholes, die sich aber oft tatsächlich einfach damit wegerklären lassen, dass es ein Kinder- beziehungsweise Familienfilm ist. Das heißt natürlich nicht, dass ein Kinderfilm per se keinen Sinn ergeben muss, weil er ja für Kinder gedacht sei, die eh nichts verstehen. Zu oft respektieren Filmemacher ihr junges Publikum nicht, unterschätzen es absichtlich oder unabsichtlich. Es gilt aber immer abzuwägen. So sehen wir zum Beispiel im ersten Akt, dass Carmen und Juni eine Art Zirkeltraining absolvieren, das dem Jungen große Schwierigkeiten bereitet. Dabei fragt er seine Schwester, wieso die beiden sich jeden Morgen derart quälen müssten.

Wer aber wirklich von klein auf zu einer solchen Routine gedrillt wird, der würde erstens besser abschneiden und sich zweitens nicht beschweren, weil er es ja einfach nicht anders kennt. Darum geht es ja aber nicht. Natürlich wird der Film auch von Kindern geschaut, die vielleicht nicht die besten im Sport sind oder vielleicht nicht so gerne das machen, was die Eltern ihnen auftragen (und deren Fähigkeit zum kritischen Hinterfragen altersbedingt vielleicht auch tatsächlich noch nicht sonderlich ausgereift ist). Die Szene dient der Identifikationsmöglichkeit, welche im weiteren Verlauf und aufgrund der Charakterentwicklung von Juni als Motivationshilfe oder Ansporn dienen kann, nicht zuletzt als Vorbild. Da ist das Einbüßen von Logik ein geringer Preis.

Gute Chemie im Ensemble

Andere Plotholes kommen leider nicht so leicht davon, bleiben hier allerdings dennoch unbehelligt, da sie sich unter der Bettdecke des Spoilers verkriechen können. Aber auch diese fallen nicht allzu störend ins Gewicht, da der Film sich selbst nicht über die Maßen ernst nimmt und einfach nur Spaß hat und über weite Teile auch macht. Die visuellen Effekte sind nicht unbedingt gut gealtert, mögen jüngeren Kindern aber kaum negativ auffallen, zumal Spy Kids sich auch hier wieder seiner selbst bewusst ist und damit spielt, dass nicht alles perfekt ist.

Der Anfang ist vielleicht etwas zu behäbig, aber spätestens wenn die Kinder auf Machete treffen und enthüllt wird, welche Rolle er im Leben ihres Vaters spielt, nimmt der Streifen an Fahrt auf. Danny Trejo hat auch eine wunderbare Chemie mit den beiden, wie auch Banderas und Gugino ein hervorragendes Leinwandpaar abgeben. Alan Cumming, dessen Figur in ihrer Exaltiertheit an jene des Willy Wonka erinnert, überzeugt ebenfalls in seiner Rolle, welche von dem Drehbuch zudem geschickt gehandhabt wird und mit der ein oder anderen Überraschung aufwarten kann. Robert Patrick spielt den ominösen Geschäftsmann Mister Lisp mit einer kaltschnäuzigen Ernsthaftigkeit, welche trotz oder gerade wegen des Kontrastes gut zum restlichen Film passt.

Lustig, mit positiver Message

Spy Kids ist im Grunde ein familienfreundlicher James Bond-Film. Die Bösewichte haben etwas Cartoonhaftes, Regisseur Robert Rodriguez verzichtet bewusst auf den Einsatz von Waffen und Ähnlichem, fokussiert sich stattdessen eher auf lustige Gadgets. Hauptsächlich geht es aber darum, wie die Kinder in eine ungewohnte Situation geworfen werden und daran wachsen, nicht nur charakterlich, sondern auch gemeinsam mit ihren Eltern, sodass sich alle als Familie näher kommen. Und das ist schon eine recht positive und begrüßenswerte Message.

Credits

OT: „Spy Kids“
Land: USA
Jahr: 2001
Regie: Robert Rodriguez
Drehbuch: Robert Rodriguez
Musik: John Debney, Danny Elfman, Harry Gregson-Williams, Los Lobos, Robert Rodriguez
Kamera: Guillermo Navarro
Besetzung: Antonio Banderas, Carla Gugino, Alexa PenaVega, Daryl Sabara, Alan Cumming, Tony Shalhoub, Teri Hatcher, Cheech Marin, Robert Patrick, Danny Trejo

Trailer

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Spy Kids
Fazit
In „Spy Kids“ erfahren zwei Kinder, dass ihre Eltern Spione sind – nachdem diese entführt wurden. Die visuellen Effekte mögen nicht besonders gut gealtert sein und die Story ist nicht frei von Plotholes, seine Schwächen macht der unterhaltsame Familienfilm mit seinem sympathischen Cast und einer positiven Attitüde jedoch mehr als wett.
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