Spy Kids 2
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Spy Kids 2 – Die Superspione kehren zurück

 

Spy Kids 2
„Spy Kids 2 – Die Superspione kehren zurück“ // Deutschland-Start: 30. Januar 2003 (Kino) // 5. November 2003 (DVD)

Inhalt / Kritik

Seit Carmen (Alexa PenaVega) und Juni (Daryl Sabara) ihren ersten großen Fall als Spione hinter sich haben, hat der Geheimdienst OSS eine Kinderabteilung etabliert, Dieser gehören unter anderem auch Gary (Matt O’Leary) und Gerti (Emily Osment) an, welche in Konkurrenz zu den Corez-Sprösslingen stehen. Als der US-Präsident (Christopher McDonald) bei einem Bankett Donnagon Giggles (Mike Judge) statt wie erwartet Gregorio Cortez (Antonio Banderas) als neuen OSS-Direktor verkündet, währt die Enttäuschung beim Familienvater nur kurz. Alle Erwachsenen im Raum werden durch den mit Schlafmittel versetzten Champagner ins Reich der Träume geschickt. Die wachgebliebenen Kinderspione tun ihr Bestes, um gegen die seltsamen Kellner anzutreten, die hinter dem Anschlag zu stecken scheinen. Sie können aber nicht verhindern, dass diese den so genannten Transmooker stehlen. Dabei handelt es sich um ein Wunderwerk der Technik, mit dem sich alle elektronischen Geräte deaktivieren lassen. Carmen und Juni machen sich auf den Weg zu einer scheinbar nicht existierenden Insel, wo sich der Transmooker befinden soll. Dort erwartet sie aber nicht nur der seltsame Wissenschaftler Romero (Steve Buscemi), sondern auch jede Menge angsteinflößender Kreaturen …

Gemischte Gags

Würde die Witzigkeit von Spy Kids beziehungsweise Spy Kids 2 – Die Rückkehr der Superspione jeweils mittels eines linearen Regressionsmodells dargestellt werden, wären beide Regressionsgeraden deckungsgleich. Spy Kids 2 weist in dieser Hinsicht jedoch eine deutlich größere Varianz auf. So hat er einerseits ganz eindeutig die größeren Lacher zu bieten, greift andererseits aber auch so manches Mal ins Klo – fast wortwörtlich, wenn Gary und Gerti in einem Haufen Kamelkot versinken. In einer späteren Szene ergötzt sich der Film ein weiteres Mal an solchem Fäkalhumor, welcher sich im ersten Teil durch eine äußerst angenehme Abwesenheit auszeichnete.

Antonio Banderas überzeugte bereits im vorherigen Streifen, geht hier aber noch einmal völlig in seiner Rolle auf und ist an fast allen gelungenen Gags direkt oder indirekt beteiligt. Mindestens zwei der Jokes sind einfach recycelte Scherze aus dem Vorgänger, die hier aber weder sonderlich gut vorbereitet wurden noch sonderlich gut zünden wollen, hauptsächlich des unzureichenden Setups wegen und weil sie schlicht keine andere Funktion zu erfüllen scheinen als Reminiszenz an den ersten Teil zu wecken. Auch Alan Cumming und Tony Shalhoub nehmen ihre Rollen erneut auf. Sie scheinen ihren Gastauftritt aber ebenfalls lediglich aus demselben Grund zu absolvieren. Zwar erfahren die Kinder dadurch einen wertvollen Hinweis für ihre Ermittlungen, dieser hätte ihnen jedoch sicher auch anders zugespielt werden können.

Effekte von gestern

Während Spy Kids 2 – Die Rückkehr der Superspione humortechnisch unter dem Strich also auf einem Level mit seinem Vorgänger ist, zieht er bei den visuellen Effekten ganz andere Register. Waren sie in Spy Kids präsent, sind sie hier überpräsent. Mehr als zweimal so viele Effekte weist die Fortsetzung auf, die sich teilweise in diesen verliert. Es ist ja schön, dass Regisseur Robert Rodriguez eine ausgedehnte Hommage an Ray Harryhausen in seinem Streifen unterbringen wollte. Diese funktioniert nur leider nicht so richtig. Harryhausen hat wahrscheinlich mehr für den Film an sich getan als fünf beliebige Filmschaffende zusammen. Und wenn jemand mehr getan hat, dann wahrscheinlich nur, weil er von Harryhausen inspiriert wurde. Für unsere Zwecke hier reicht es zunächst aus, zu wissen dass Harryhausen 1963 für die Spezialeffekte von Jason und die Argonauten verantwortlich war, in welchem es unter anderem eine Kampfszene mit Skeletten gab. So etwas Ähnliches kommt in ausführlicherer Form auch in Spy Kids 2 vor. Der Unterschied ist nur, dass es damals hervorragende Spezialeffekte waren, während es hier einfach nur wie schlechtes CGI aussieht.

Irgendwo sitzen irgendwelche Leute, deren einziger Job es ist, ausländischen Produktionen mit einem deutschen Titel zu versehen. Spy Kids 2 – Die Rückkehr der Superspione ist einer der wenigen Filme, bei welchen der hiesige Titel nicht nur passend, sondern passender als das Original ist. Spy Kids 2: Island of Lost Dreams klingt zwar erst einmal ziemlich cool. Aber so richtig etwas zu tun mit der Handlung hat er eigentlich nicht. Die Geschichte ist noch abgedrehter als im ersten Teil und weist ebenfalls Plotholes auf, die sich dieses Mal allerdings nicht so einfach wegerklären lassen.

Credits

OT: „Spy Kids 2 – Island of Lost Dreams“
Land: USA
Jahr: 2002
Regie: Robert Rodriguez
Drehbuch: Robert Rodriguez
Musik: John Debney, Robert Rodriguez
Kamera: Robert Rodriguez
Besetzung: Antonio Banderas, Carla Gugino, Alexa PenaVega, Daryl Sabara, Steve Buscemi, Mike Judge, Danny Trejo, Cheech Marin, Matt O’Leary, Emily Osment, Ricardo Montalban, Holland Taylor, Christopher McDonald, Alan Cumming, Tony Shalhoub

Trailer

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Spy Kids 2 – Die Superspione kehren zurück
Fazit
In „Spy Kids 2 – Die Superspione kehren zurück“ besteht die Spionagefamilie Cortez ihr nächstes großes Abenteuer. Das ist insgesamt in etwa so unterhaltsam wie der erste Teil, kann optisch jedoch nicht immer überzeugen.
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