Eine riesige Energiewolke, die bereits mehrere Raumschiffe sowie eine Raumstation zerstörte, nähert sich der Erde und versetzt damit die Einheiten der Föderation in Alarmbereitschaft. Obwohl er schon lange keinen Fuß mehr auf sein altes Schiff gesetzt hat, übernimmt Admiral James T. Kirk (William Shattner) das Kommando über die U.S.S. Enterprise und deren Crew, um die Gefahr abzuwenden. Während seine alte Besatzung ihn willkommen heißt, ist der ursprünglich als Kapitän vorgesehene Will Decker (Stephen Collins) alles andere als erfreut über diese Entwicklung, doch muss sich schließlich zähneknirschend dem Willen seines Vorgesetzten beugen. Die Anspannung zwischen den beiden Männern bleibt dennoch spürbar, und entlädt sich in einem Manöver, bei dem Decker kurzerhand das Kommando übernimmt und damit Kirk übergeht.
Überschattet wird dies vom Eintreffen Commander Spocks (Leonard Nimoy), der augenscheinlich wegen seines Postens als Wissenschaftsoffizier zurück an die Enterprise kommt, aber ganz eigene Ziele verfolgt. Als sich die Enterprise dem Inneren der Wolke nähert, schlägt Spock vor, mit dieser zu kommunizieren, anstatt auf eine offensive Strategie zu setzen. Tatsächlich hat die Taktik Erfolg und das Raumschiff dringt immer weiter in die Wolke vor, in der sich eine von Maschinen erschaffene Welt für die Besatzung zeigt. Jedoch ist die Gefahr noch lange nicht gebannt, denn es gilt nach wie vor auf die Nachrichten und Fragen zu antworten, welche aus dem Inneren der Wolke kommen und von einem höheren Bewusstsein kommen. Immer näher rückt derweil die Erde und die Zeit wird knapp für Kirk, Spock sowie den Rest der Crew eine Katastrophe zu verhindern.
Ein Neustart
Nachdem 1969 die letzte Folge der Science-Fiction-Serie Raumschiff Enterprise im US-amerikanischen Fernsehen gezeigt wurde, entwickelte sich nach einiger Zeit und dank einer ganzen Reihe von Wiederausstrahlungen im Fernsehen ein Kult um die Serie und ihre Figuren, sodass es nicht lange dauerte, bis man Pläne schmiedete für einen Neustart. Was jedoch ursprünglich die erste Folge einer neuen Staffel hätte sein sollen, wurde dann zu einem Kinofilm umgemünzt, bei der Serienschöpfer Gene Roddenberry als ausführender Produzent und Robert Wise (Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All) als Regisseur agierte. Der Erzähltradition der Serie folgend betonte dieser erste Kinofilm Aspekte wie Entdeckerfreude, Neugier und Kommunikation, die zwar bisweilen etwas naiv wirkten, aber die Geschichten um Kirk, Spock und die anderen Figuren bis heute einzigartig macht.
Auch wenn man kein Fan der Serie ist oder diese schlichtweg nicht kennt, kommt man nicht umhin, das Besondere an einem Film wie Star Trek zu finden. Die Bedrohung erscheint nicht in Form einer Alienrasse, wie es teils in den Nachfolgefilmen der Fall sein sollte, sondern als eine sehr viel komplexere Bedrohung, die man schwer fassen kann und die alleine schon wegen ihrer Beschaffenheit einen anderen Ansatz verlangt. Weniger auf Action legen die Autoren und die Regie den Fokus und dafür mehr auf Spezialeffekte, was dem Film beim Erscheinen seitens der Kritik immer wieder negativ angekreidet wurde. Über deren Qualität mag man streiten, ebenso wie über den Unterhaltungswert, jedoch soll dieselbe Mischung aus Schrecken und Faszination auf den Zuschauer übertragen werden, wie ihn die Crew der Enterprise verspürt, als sie sich der Bedrohung nähert und diese beginnt näher zu erforschen. Bei einer Laufzeit von über zwei Stunden ist dies bisweilen etwas zäh und nicht jeder Einfall der Autoren ein Geistesblitz. Aber hin und wieder gelingt eine interessante, sehr sehenswerte Szene, beispielsweise wenn Spock alleine loszieht, um eine These bezogen auf die Energiewolke zu überprüfen.
Intelligenz und Neugier
Anstatt mit Laserpistolen und anderem schweren Geschütz sind Neugier und Intelligenz die Eigenschaften dieser Helden. Berücksichtigt man, wie das Ensemble schon durch seinen Einsatz in der Serie zueinander gefunden hat, überträgt sich diese Chemie auch auf den Film. Auch wenn Figuren wie Spock und Kirk klar im Vordergrund stehen, haben letztlich alle Crewmitglieder eine oder mehrere Szenen, die den progressiven Ansatz, den Roddenberry bereits bei der Serie verfolgte, in den Vordergrund stellt. Besonders die unvergessene Nichelle Nichols als Uhura sowie James Doohan als Scotty oder DeForest Kelley als „Pille“ McCoy können Akzente setzen in Star Trek – Der Film.
Um diesen Forscherdrang und das Ringen um neues Wissen zu betonen, erschuf Komponist Jerry Goldsmith einen Soundtrack, der die Dramatik mancher Momente, die Faszination einer Begegnung mit dem Fremden wie auch das Entdecken eines Zusammenhangs, der vielleicht den erhofften Schlüssel zur Lösung des Konflikts innehält, hervorhebt.
OT: „Star Trek: The Motion Picture“
Land: USA
Jahr: 1979
Regie: Robert Wise
Drehbuch: Harold Livingston
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Richard H. Kline
Besetzung: William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, James Doohan, George Takei, Majel Barrett, Walter Koenig, Nichelle Nichols, Persis Khambatta, Stephen Collins
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
---|---|---|---|---|
Academy Awards | 1980 | Beste Musik | Jerry Goldsmith | Nominiert |
Bestes Szenenbild | Harold Michelson, Joseph R. Jennings, Leon Harris, John Vallone, Linda DeScenna | Nominiert | ||
Beste Spezialeffekte | Douglas Trumbull, John Dykstra, Richard Yuricich, Robert Swarthe, David K. Stewart, Grant McCune | Nominiert | ||
Golden Globes | 1980 | Beste Musik | Jerry Goldsmith |
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