Star Trek II Der Zorn des Khan Star Trek II The Wrath of Khan
© Paramount Pictures

Star Trek II: Der Zorn des Khan

„Star Trek II: Der Zorn des Khan“ // Deutschland-Start: 4. November 1982 (Kino) // 8. September 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Nach seiner Beförderung zum Admiral hat James T. Kirk (William Shatner) das Kommando der Enterprise an Captain Spock (Leonard Nimoy) abgetreten und widmet sich in erster Linie der Ausbildung neuer Kadetten. Doch dann erhält das Schiff den Hilferuf einer entfernten Raumstation. Kurzerhand übernimmt Kirk wieder das Kommando und steuert das verbündete Schiff an, welches schließlich das Feuer eröffnet und die Enterprise schwer beschädigt. Nach langer Funkstille erscheint auf dem Schirm das Gesicht Khans (Ricardo Montalbán), ein alter Bekannter Kirks, der diesen für sein Exil und das seiner Besatzung auf einem öden Planeten verantwortlich macht. 15 Jahre hat er auf eine Chance gehofft, den Verantwortlichen zu finden und sich für das grausame Schicksal, das ihm widerfahren ist, zu rächen. In letzter Sekunde und durch eine Hinhaltetaktik gelingt der Enterprise die Flucht vor ihrem Verfolger, sodass Kirk und seiner Crew das Ausmaß von Khans Wut deutlich wird.

Auf einer Raumstation, die von Khans Leuten überfallen wurde und deren Crew von ihm hingerichtet wurde, erfährt Kirk von einem Terraforming-Projekt, welches ausgestorbenen Planeten neues Leben geben soll, aber in den falschen Händen eine gefährliche Waffe sein kann. Sein Widersacher setzt alles daran, seine Hände an diese Waffe zu bekommen und es ist an der Crew der Enterprise zu verhindern, dass der Fanatiker Khan diese einsetzt, um vielleicht nicht nur das Schiff, sondern auch noch mehr zu zerstören.

Ein gesundes Maß an Respektlosigkeit

Trotz des finanziellen Erfolges des ersten Star Trek-Filmes waren die Verantwortlichen bei Paramount zum einen mit dem hohen Budget des ersten Teils und der eher verhaltenen Kritikermeinung unzufrieden, sodass Gene Roddenberry, der Schöpfer der Serie, nunmehr nicht mehr direkt in die kreativen Entscheidungen eingebunden wurde. Mit Regisseur Nicholas Meyer wurde jemand verpflichtet, der die Serie nicht kannte und mit einem „gesunden Maß an Respektlosigkeit“ an die Figuren und deren Welt heranging. Das Ergebnis, Star Trek II: Der Zorn des Khan, überzeugte vor allem die Fans, die den Film bis heute als den besten der Reihe betrachten und der eine gute Balance trifft zwischen Treue zur Vorlage und dem Beschreiten neuer Wege.

Dieser vom Studio forcierte Wechsel in der Ausrichtung des zweiten Filmes spielt für dessen Geschichte wie auch die restlichen Filme der Reihe eine gewichtige Rolle. Stand der erste Film noch mehr oder weniger fest in den Fußstapfen der Serie und wirkte stellenweise auch noch wie der eigentlich intendierte Pilotfilm einer neuen Staffel, ist Star Trek II: Der Zorn des Khan schon mehr ein Kinofilm. Neben den Spezialeffekten merkt man dies vor allem am Anteil der Actionszenen, die im Vergleich zu Star Trek – Der Film durchaus mehr Raum einnehmen sowie der Kreation eines tatsächlichen Bösewichts, der bereits in vielen Folgen der Serie eine Rolle spielte und von Ricardo Montalbán überzeugend gespielt wird. Darüber hinaus scheint es auch es so, als würden Drehbuchautor Jack B. Sowards und die Regie eigene Wege gehen bei der Gestaltung der Figuren, denn neben neuen Charakteren erhält man einen noch tieferen Einblick in deren Beziehung, besonders die Freundschaft zwischen Kirk und Spock, was die Darstellungen und die Dialoge weniger blechern klingen lässt als noch im Vorgängerfilm.

Die Sünden der Vergangenheit

Abgesehen von den bereits beschriebenen Aspekten liegt der Fokus weniger auf dem Ensemble an sich, sondern mehr auf dem von William Shatner gespielten Kirk zu liegen. Bedenkt man die thematische Ausrichtung auf dessen Biografie, genauer gesagt die Wunden seiner Vergangenheit, macht dies nicht nur erzählerisch Sinn, sondern gibt dem Schauspieler etwas mehr Gelegenheit, bestimmte Aspekte dieses Charakters auszuspielen. Innerhalb des Plots, dessen Idee von Wissenschaft, die sowohl für das Gute als auch das Böse genutzt werden kann, deutliche Spuren des Kalten Krieges aufweist, repräsentieren Kirk und Spock als Agenten einer Ordnung, die auf Frieden und Diplomatie aus ist, doch zugleich jenen Rebellen gegen diese Ideologie ausschalten will. Bisweilen wirkt selbst Kirk immer mehr wie das Spiegelbild des Khan, wenn er, angetrieben von seiner Überzeugung, es gäbe keine Situationen, in denen man nur verlieren kann. Dieser Kirk ist fehlbarer und verbissener, und vielleicht gerade deswegen interessanter als im Vorgängerfilm.

Credits

OT: „Star Trek II: The Wrath of Khan“
Land: USA
Jahr: 1982
Regie: Nicholas Meyer
Drehbuch: Jack B. Sowards
Kamera: Gayne Rescher
Musik: James Horner
Besetzung: William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, James Doohan, Walter Koenig, George Takei, Nichelle Nichols, Bibi Besch, Merritt Butrick, Paul Winfield, Kirstie Alley, Ricardo Montalbán

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Star Trek II: Der Zorn des Khan
fazit
„Star Trek II: Der Zorn des Khan“ ist ein deutlich actionreicherer zweiter Teil der Filmreihe, der aber über weite Strecken den Ursprüngen aus der Serie treu bleibt. Dennoch geht Nicholas Meyer in seinem Film in Aspekten wie der Figurengestaltung eigene Wege, die vor allem in der Begegnung Krik und Khans darstellerisch wie auch dramaturgisch überzeugt.
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