In dem Call Center ist Elliot Richards (Brendan Fraser) wahrscheinlich der einzige Mitarbeiter, der seinen Job gerne macht. Doch nicht nur sein Enthusiasmus, auch seine Anbiederungsversuche bei den Kollegen und seine klugscheißerische Art gehen seinen Kollegen gehörig auf die Nerven. Dabei will Elliot eigentlich nur nicht alleine sein. Vor allem aber wünscht er sich den Mut, seiner Kollegin Allison (Frances O’Connor) endlich seine Liebe gestehen zu können. Nach einem weiteren niederschmetternden Abend, bei dem ihm seine Kollegen meiden und seine Liebe ihn ignoriert, macht er die Bekanntschaft einer attraktiven Frau (Elizabeth Hurley), die sich als der Teufel vorstellt. Sie habe von Elliots Problemen Notiz genommen und wolle ihm ein Geschäft anbieten, denn sie würde ihm als Gegenleistung für seine Seele sieben Wünsche erfüllen, mit deren Hilfe sich der junge Mann all seine Träume erfüllen könne. Voller Vorfreude unterschreibt Elliot den umfangreichen Vertrag mit dem Teufel. Doch das Ergebnis lässt zu wünschen übrig.
Ein Geschenk des Teufels
Stanley Donens Mephisto’68 (oder Teuflisch) ist eine amüsante Mischung aus Komödie und Romanze, die im Kern sich mit dem Faust-Stoff, als des Pakt eines Menschen mit dem Teufel, befasst. Unter den vielen Fans des Filmes befand sich auch Regisseur Harold Ramis (Und täglich grüßt das Murmeltier), der jedoch nach einer Weile fand, dass man den Stoff ohne Probleme in die Gegenwart übertragen könne. So entstand die Idee zu der Neuverfilmung, die vieles von der Vorlage übernimmt und eine Geschichte erzählt von Menschen, die alles dafür tun würden, jemand anders zu sein, aber dabei ihre eigenen Werte übersehen.
Im Grunde geht Teuflisch (2000) einen sehr einfachen Weg und nimmt nur wenig Änderungen gegenüber der Vorlage vor. Abgesehen von dem Wechsel des Handlungsortes von London nach New York bleibt die Prämisse grundsätzlich gleich, wobei Ramis’ Ansatz verstanden hat, worin die Qualitäten des Originals von 1967 liegen. Zum einen legt die Inszenierung der Neuauflage viel Wert auf die verschiedenen Verwandlungen oder vielmehr „Wunschversionen“ des Lebens des Protagonisten, die sich teils in popkulturellen Anspielungen verläuft, vom Drogenbaron bis hin zum etwas tumben Sportstar. Der Teufel, im Original gespielt von Peter Cook (der in Ramis’ Version eine Nebenrolle spielt), ist die größte Änderung, wobei auch Elizabeth Hurley eine gewisse Freude an der Rolle als doppelte Verführerin zu haben scheint sowie an den zahlreichen Kostümwechseln, die nicht nur Männerfantasien bedienen, sondern diese zugleich ironisieren.
Die verschiedenen Gesichter des Elliot Richards
Eine besondere Erwähnung muss jedoch Brendan Fraser erfahren, der aktuell so etwas wie den zweiten Frühling seiner Karriere erlebt. Die verschiedenen Versionen der Hauptfigur sind nicht nur unterhaltsam und beachtlich aufgrund ihres Make-ups sowie der Spezialeffekte, denn Fraser erfüllt all diese „Wunschvorstellungen“ des Hauptcharakters mit sehr viel Leben. Während er in einer Szene noch den intellektuell angehauchten Frauenschwarm spielt, kann er in der nächsten Szene einen hypersensiblen Waschlappen spielen, den der Anblick eines Sonnenuntergangs in wahre Heulattacken zwingt. Jedoch versteht er seine Figur keinesfalls als einen reinen Pointenlieferer oder eine Lachnummer, denn Elliot spielt er mit ebenso viel Witz und Selbstironie wie auch der Tragik eines Menschen, der einfach nicht versteht, wie er sich noch verändern muss, damit er nicht mehr alleine ist. Seine Szenen sowie das Zusammenspiel mit Hurley machen Teuflisch zu einem sehr unterhaltsamen Film und teils tollem Schauspielkino.
OT: „Bedazzled“
Land: USA, Deutschland
Jahr: 2000
Regie: Harold Ramis
Drehbuch: Larry Gelbart, Harold Ramis, Peter Tolan
Musik: David Newman
Kamera: Bill Pope
Besetzung: Brendan Fraser, Elizabeth Hurley, Frances O’Connor, Orlando Jones, Paul Adelstein, Toby Huss, Miriam Shor
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