Wie in alten Zeiten The Love Punch
© Leonine

Wie in alten Zeiten

Wie in alten Zeiten
„Wie in alten Zeiten“ // Deutschland-Start: 16. Oktober 2014 (Kino) // 20. Februar 2015 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Obwohl seine Ex-Frau Kate (Emma Thompson) unkt, der Ruhestand würde für Investment-Banker Richard (Pierce Brosnan) zu langweilig werden, schaut er ihm freudig entgegen – zumindest bis er feststellt, dass er bankrott ist. Vincent Kruger (Laurent Lafitte), dem Richard seine Firma verkauft hatte, deren Aktienanteile ihm, seiner Ex-Frau und seinen Mitarbeitern als Altersvorsorge dienen sollten, hat selbige nämlich für seinen eigenen Profit absichtlich in den Ruin getrieben. Da er sonst keine andere Idee hat und Kate ein wenig Französisch spricht, fliegen die beiden nach Paris, um Vincent direkt zu konfrontieren. Der interessiert sich allerdings herzlich wenig für ihr Anliegen und lässt sie aus seinem Büro schmeißen. Als die beiden Wind davon bekommen, dass Vincent demnächst seine Freundin Manon (Louise Bourgoin) heiraten wird und sie zu diesem Anlass einen Diamanten im Wert von zehn Millionen Dollar um ihren Hals tragen wird, ist für Kate klar: Der Klunker muss gestohlen werden! Gemeinsam mit einem befreundeten Ehepaar (Timothy Spall, Celia Imrie) aus den Staaten hecken sie einen Plan aus …

Hauptsache Wunschensemble

Der normale Ablauf einer Filmproduktion sieht so aus, dass zumindest die Idee für ein Skript vorhanden ist, bevor darüber nachgedacht wird, welche Schauspieler für die Rollen gecastet werden. Nun gibt es viele undankbare Positionen bei der Herstellung eines Films, Komponisten (wenn sie nicht gerade zur absoluten Spitze zählen) und ihre Musik etwa finden in Besprechungen selten Beachtung, und die Regieassistenz ist wahrscheinlich überhaupt erst der Grund, dass die Formulierung „undankbarer Drecksjob“ erfunden wurde. Eine weitere wichtige, jedoch zu selten gewürdigte Position ist die des Casting Directors. Diese haben in Wie in alten Zeiten jetzt auch wieder das Nachsehen, denn Regisseur Joel Hopkins hatte Emma Thompson bereits besetzt, bevor er überhaupt wusste, was für einen Film er drehen wollte, und gemeinsam einigten sich die beiden auf Pierce Brosnan als männlichen Counterpart.

Zahlreiche Referenzen

Auch wenn „normal“ entgegen heute anscheinend verbreiteter Auffassung kein wertender Begriff ist, hat sich in diesem Falle die anfangs erwähnte Reihenfolge hauptsächlich deshalb etabliert, weil sie am besten funktioniert. Wie in alten Zeiten ist deutlich anzumerken, dass er nur der Schauspieler wegen existiert, allen voran eben Thompson und Brosnan. Das Skript ist im Grunde ein Konglomerat aus anderen Filmen, Wie in alten Zeiten kokettiert generell mit Allusionen, allein schon die Referenzen auf James Bond, weil Brosnan mitspielt, sind Zeuge davon. Aber auch abgesehen davon muss Brosnan sich in vertrautem Territorium vorgekommen sein, mimt er doch nach After the Sunset erneut einen Juwelendieb und geht darüber hinaus in einer Szene ebenfalls mit drei anderen tauchen. Einer der Filme, die Pate standen, ist sogar noch Über den Dächern von Nizza – wie bei After the Sunset. Daneben lassen sich hier Der rosarote Panther, Ein Fisch namens Wanda und Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten wiedererkennen.

Alles nichts Besonderes

Es soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, Wie in alten Zeiten wäre eine billige Kopie, aber er steht eben auch kaum für sich selbst. Abgesehen vom Hauptcast gibt es kaum etwas Lobenswertes, und abgesehen davon lässt sich auch kaum etwas an dem Film kritisieren. Es kann nicht überbetont werden, wie gut Thompson und Brosnan zusammen funktionieren, ebenso wie in der zweiten Hälfte des Films Timothy Spall und Celia Imrie. Und es ist beinahe unvorstellbar, dass jemand während der Sichtung eine schlechte Zeit hat. Optisch ist das alles ja total anschaubar, gerade eine bestimmte Café-Szene ist so schön eingefangen. Aber auch hier hebt sich der Film im Allgemeinen kaum von anderen Paris-Darstellungen ab. Es bleibt nach der Sichtung einfach nicht viel, Wie in alten Zeiten ist ein Film fürs Nachmittagsprogramm, für nebenher beim Aufräumen. Selbst wer den Raum verlässt und drei Szenen später wieder zurückkehrt, kann sich entweder zusammenreimen was in der Zwischenzeit passiert ist oder hat sowieso schon vorhergesehen, wie weit die Handlung fortgeschritten sein wird.

Credits

OT: „The Love Punch“
Land: USA
Jahr: 2013
Regie: Joel Hopkins
Drehbuch: Joel Hopkins
Musik: Jean-Michel Bernard
Kamera: Jérôme Alméras
Besetzung: Emma Thompson, Pierce Brosnan, Celia Imrie, Timothy Spall, Louise Bourgoin, Laurent Lafitte, Marisa Berenson

Bilder

Trailer

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Wie in alten Zeiten
fazit
„Wie in alten Zeiten“ lebt voll und ganz von seinem spielfreudigen Hauptcast. Obwohl der Film keine billige Kopie ist, hat er zu wenig Alleinstellungsmerkmale, um wirklich empfehlenswert zu sein. Dennoch macht mit einer einmaligen Sichtung niemand etwas verkehrt.
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