Nach einem Angriff auf einen NSA-Stützpunkt rekrutiert Augustus Gibbons (Samuel L. Jackson) Darius Stone (Ice Cube), dieser soll unter dem Decknamen Triple X die Drahtzieher finden und lahmlegen. Durch seine Recherchen enthüllt er eine Verschwörung, in die der US-Verteidigungsminister Deckert (Willem Dafoe) – den mit Gibbons und Stone eine gemeinsame Vergangenheit verbindet – irgendwie verwickelt zu sein scheint. Kurz darauf stirbt Gibbons bei einem vermeintlichen Unfall und Stone ist auf sich alleine gestellt – erhält aber plötzlich unerwartete Unterstützung von NSA-Agent Steele (Scott Speedman) …
Die Hoffnung auf Fortschritt
Am Anfang von xXx 2 – The Next Level gibt es nicht viel auszusetzen. Die Stürmung der geheimen Untergrundstützpunkt der NSA ist gut inszeniert, und der massive Schusswaffengebrauch scheint aufgrund der derzeitigen Abwesenheit von Xander Cage (Vin Diesel) erst einmal angebracht. Als Gibbons und Agent Toby Lee Shavers (Michael Roof), welcher Xander in xXx – Triple X als Q-Äquivalent mit verschiedenen Gadgets ausstattete, jedoch fliehen und Shavers der von Gibbons sichergestellten Drohne der Angreifer attestiert, sie sei technisch zehn Generationen über allem, was der NSA zur Verfügung stehe, machen sich erste Zweifel an dem Film breit. Es könnte sich natürlich schlicht um eine Hyperbel handeln, aber zehn Generationen in der Technologie umfassen unter Umständen mehrere Dekaden. Wer soll der NSA gegenüber denn solch einen immensen Vorsprung haben, muss Xander hier gegen Außerirdische kämpfen?
Der unrühmliche Tod des Protagonisten
Wer xXx 2 – The Next Level ohne Vorwissen anschaut (oder die Inhaltsangabe hier übersprungen hat) und das auch nur, weil er den ersten Teil mochte, wird zu seiner Enttäuschung schon kurz darauf herausfinden, dass Xander nicht gegen Außerirdische antritt. Er tritt gegen überhaupt niemanden an. Aufgrund der Situation entscheidet Gibbons, dass sie „not another skater, snowboarder or biker“ benötigen. „The new Triple X has got to be more dangerous, deadlier. More attitude.“ En passant verwirft der Film also eines der Alleinstellungsmerkmale des Vorgängers, dessen Action auf Extremsportarten basierte. Abgesehen von der Einstiegsszene besteht die gesamte restliche Action vornehmlich aus generischen Shootouts, simpel choreografierten Kampfszenen (in denen Ice Cube oft merklich durch einen Stuntman ersetzt wurde) und bestenfalls mittelmäßigem CGI.
Innerhalb der ersten fünf Minuten also wird Xander ersetzt, das reichte den Filmemachern aber anscheinend noch nicht, denn nach etwas über zehn Minuten Laufzeit ist Xander tot. Nicht nur blieb ihm ein heroischer Tod verwehrt, das Ganze findet auch noch offscreen statt und wir erfahren davon lediglich in einer kurzen Konversation, als irgendein x-beliebiger Agent Steele Meldung macht, und dabei so klingt, als könnte der Schauspieler es selbst nicht glauben und es daher als Frage formuliert: „Xander Cage was killed in Bora Bora last night?“ Steeles Reaktion ist fast noch schlimmer. Statt irgendeine Art Betroffenheit zu zeigen, wundert er sich nur sehnsuchtsvoll, wieso ihn seine Missionen nie in dieses paradiesische Atoll führen. Die Fortsetzung ist nicht nur respektlos gegenüber dem ersten Teil, sondern auch dem vorherigen Protagonisten. Da ist es eigentlich schon ein Wunder, dass sich daran erinnert wurde, dass Xander am Ende von xXx – Triple X tatsächlich auf Bora Bora war.
Falsch konzeptioniert und besetzt
Der restliche Film ist auch nicht sonderlich viel besser. Die größte Schwächte ist eigentlich, dass es aus irgendwelchen Gründen unbedingt ein Triple X-Film sein musste. Als für sich stehender Actionfilm wäre er einigermaßen passabel gewesen, so aber bricht er völlig mit der Grundlage, die durch den ersten Teil für das Franchise gelegt wurde. Ice Cube funktioniert gut in Komödien wie Friday oder Barbershop – Ein haarscharfes Viertel, aus ihm einen Actionstar machen zu wollen ist aber schon eine recht seltsame Idee. Willem Dafoe ist wie bereits in Speed 2: Cruise Control viel zu gut in einer schrecklichen Fortsetzung; nicht nur der Schauspieler, auch seine Rolle hätte einen besseren Film verdient. Während Peter Strauss als US-Präsident noch akzeptabel und Scott Speedman als Steele auch irgendwie erträglich ist, gehört Xzibit nicht in diesen Film und auch Nona Gaye scheint ziemlich fehlbesetzt zu sein.
OT: „xXx 2: State of the Union“
Land: USA
Jahr: 2005
Regie: Lee Tamahori
Drehbuch: Simon Kinberg
Musik: Marco Beltrami
Kamera: David Tattersall
Besetzung: Willem Dafoe, Samuel L. Jackson, Ice Cube, Scott Speedman, Xzibit, Peter Strauss, Michael Roof, Sunny Mabrey, Nona Gaye, John Gleeson Connolly
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