Black Water: Abyss

Black Water: Abyss

Black Water Abyss
„Black Water: Abyss“ // Deutschland-Start: 11. Dezember 2020 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die Stimmung ist gut bei Cash (Anthony Sharpe), Eric (Luke Mitchell), Jen (Jessica McNamee), Victor (Benjamin Hoetjes) und Yolanda (Amali Golden), als sie sich gemeinsam auf den Weg machen, um eine abgelegene Höhle im Herzen Australiens zu erkunden. Ein wenig nervös sind sie schon, schließlich ist die Höhle auf keiner Karte eingezeichnet. Außerdem hat sich ein Sturm angekündigt. Doch davon lassen sich die fünf nicht abhalten und begeben sich in die Tiefe. Die anfängliche Faszination für die verborgene Welt macht jedoch bald einer wachsenden Sorge Platz. Schlimm genug, dass aufgrund des starken Regens die Höhle überflutet wird und sie nicht wieder hinausfinden. Sie müssen zudem feststellen, dass sie zusammen mit einem riesigen Krokodil gefangen sind …

Zurück zum Kroko-Horror

Mit seinem Debütfilm Black Water gelang dem australischen Regisseur Andrew Traucki 2007 ein durchaus passabler Einstand, der sich trotz bescheidenen Budgets weltweit die Gunst von Genrefans sichern konnte. Darin erzählte er, wie zwei Schwestern in einer Baumkrone Schutz suchen, während unter ihnen Krokodile auf ihre Beute warten. Anschließend blieb der Filmemacher dem Tierhorror treu. Und ist es noch immer. Anstatt sich an neuen Stoffen zu versuchen, kehrte er lieber zu den alten noch einmal zurück. So drehte er zuletzt The Reef: Stalked, eine Fortsetzung seines 2010 veröffentlichten Haiterrors. Zuvor kehrte er in Black Water: Abyss noch einmal zu den riesigen Echsen zurück, die ihn seinerzeit so berühmt machten.

Das Szenario ist dabei dem des Erstlings recht ähnlich. Erneut ist eine Gruppe unterwegs, um sich in der Natur zu erfreuen. Erneut kommt es zu einem unvorhergesehenen Zwischenfall, wodurch die Männer und Frauen Krokodilen ausgeliefert sind. Bei Black Water: Abyss tauschten er bzw. das aus John Ridley und Sarah Smith bestehende Drehbuchteam das Sumpfgebiet gegen eine Höhle, in der die Pechvögel nun gefangen sind. Und auch die Figuren sind komplett neu, weshalb der zweite Teil keine Fortsetzung in dem Sinne ist. Man muss den Vorgänger auch nicht gesehen haben, um hier den Vorgängen in der Höhle folgen zu können. Dafür ist die Geschichte ohnehin zu simpel.

Guter Anfang, mieses Ende

Simpel bedeutet dabei aber nicht zwangsläufig schlecht. So ist das Szenario an sich schon schön gemein. So kombiniert Traucki Elemente eines Katastrophenfilms, wenn die fünf in einer überfluteten Höhle gestrandet sind, mit denen des Tierhorrors. Das Setting entspricht den klaustrophobischen Dramen à la Dreizehn Leben, die doppelte Bedrohung bietet sich dafür an, das Publikum besonders auf die Folter zu spannen. Das klappt zunächst auch ziemlich gut. Dass man praktisch nichts sehen kann da unten, mag auch dem Budget geschuldet sein, welches nur für kurze und kaum sichtbare Krokoangriffe gereicht hat. Aber es trägt doch zu einer dichten Atmosphäre bei, schließlich sind die fünf dem Tier auf diese Weise besonders ausgeliefert. Man weiß genau, dass das Reptil irgendwo da rumschwimmt. Nur wo? Das macht auch die Planungen für eine Flucht kompliziert: Wen man nicht sieht, vor dem kann man schlecht entkommen.

Der positive Ersteindruck bestätigt sich jedoch leider nicht in den anschließenden anderthalb Stunden. Ein Problem ist, dass das Szenario, in einer dunklen Höhle eingesperrt zu sein, automatisch irgendwann an Grenzen stößt. Die Möglichkeiten einer Entwicklung sind beschränkt, ohne das Szenario zu ändern. Und so macht Black Water: Abyss das, was bei Genrefilmen oft passiert, wenn niemand weiter weiß: Es wird auf einmal sehr dramatisch. Da werden völlig überflüssig irgendwelche persönlichen Probleme aufgetischt, welche den Film in die Seifenoper-Richtung bugsieren. Wenn das wenigstens mit einer Vertiefung der jeweiligen Charaktere verbunden wäre. Aber auch in der Hinsicht ist nichts zu holen. Und dann ist da noch das absurde Ende, bei dem Trauckis Comebackversuch endgültig ins unfreiwillig Komische abgleitet. Auch wenn der Gedanke naheliegend ist, zum Schluss noch mal einen großen Showdown abzuliefern, dieser hier ist dann doch ziemlich lächerlich geworden.

Credits

OT: „Black Water: Abyss“
Land: Australien, USA
Jahr: 2020
Regie: Andrew Traucki
Drehbuch: John Ridley, Sarah Smith
Musik: Michael Lira
Kamera: Damien Beebe
Besetzung: Jessica McNamee, Luke Mitchell, Amali Golden, Benjamin Hoetjes, Anthony J. Sharpe

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Black Water: Abyss
fazit
„Black Water: Abyss“ erzählt 13 Jahre nach dem beliebten ersten Film erneut von einer Gruppe, die von einem Krokodil belagert wird. Das Setting der dunklen, überfluteten Höhle ist stimmungsvoll, der Einstieg vielversprechend. Das macht jedoch irgendwann der Langeweile Platz, später der Seifenoper, vom unfreiwillig komischen Finale ganz zu schweigen.
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