Für Nick (Cam Gigandet) ist seine Tochter sein ein und alles. Leider ist sie aber auch schwerkrank, die notwendige Summe für ihre Behandlung ist gigantisch. Davon lässt sich Nick aber nicht abhalten, wo ein Wille, da auch ein Weg. Und so schließt er sich mit seiner Ex Veronica (Michele Plaia) und ihrem neuen Freund Jack (Randy Couture) zusammen, um gemeinsam eine Bank auszurauben. Dabei ahnt er nicht, dass die beiden ein falsches Spiel mit ihm spielen: Kaum sind sie erfolgreich am Tatort, knallen sie auch Nick nieder, um dessen Anteil für sich zu behalten. Wie durch ein Wunder überlebt er den Hinterhalt, wenn auch schwer verletzt, und macht sich anschließend auf den Weg. So will er nicht nur den Anteil der Beute, der ihm zusteht, sondern auch Rache …
Ein Verbrecher will Gerechtigkeit
Und der nächste Actionthriller, bei dem die Hauptfigur von jemandem ungerecht behandelt wird und anschließend auf Rache sinnt. Kaum ein Motiv kommt in diesem Genre ähnlich oft zum Einsatz. Gefühlt kommt jeden zweiten Tag ein neuer Film heraus, der eine solche Geschichte erzählt. Vor allem im B-Movie-Bereich wimmelt es von Beispielen, in denen Männer, dann und wann auch Frauen, die Sache mit der Gerechtigkeit selbst in die Hand nehmen. Im Fall von Blowback – Time for Payback wird das Motiv zumindest ein wenig variiert, indem der Protagonist selbst ein Verbrecher ist. Wenn ein Bankräuber selbst ausgenommen wird, fällt das eher unter Berufsrisiko als unter ein großes Unrecht, das unbedingt gesühnt werden müsste.
Aber dafür gibt es ja noch die Tochter, die am Anfang als Legitimation eingeführt wird. Das Motto: Verbrechen sind in Ordnung, wenn sie aus dem rechten Grund geschehen. Diskussionswürdig ist das schon. Bei Blowback – Time for Payback hatte aber niemand Interesse daran, eine solche Diskussion zu starten. Dem gleich vier Mann starken Drehbuchteam ging es in erster Linie darum, eine kontinuierliche Verfolgungsjagd zu veranstalten. Nicht nur dass Nick seiner verräterischen Crew hinterherreist, um sich das zu holen, was ihm seiner Meinung nach zusteht. Da ist ja auch noch die Polizei, die bei den wechselnden Besitzverhältnissen ein Wörtchen mitreden möchte und deshalb allen hinterherjagt. Dass sie Nick gleich zu Beginn hätten haben können, wenn sie ihn nicht für ein bloßes Opfer gehalten hätten, ahnen sie nicht. Dann wäre der Film aber auch gleich zu Ende gewesen.
Inhalt und Action schwach
Nicht dass dies ein übermäßiger Verlust gewesen wäre. Tatsächlich ist Blowback – Time for Payback nicht nur ein Actionthriller unter vielen. Er ist auch kein besonders guter. Trotz der besagten Manpower beim Verfassen des Drehbuchs ist dieses ziemlich schwach auf der Brust. Da ist keine einzige nennenswerte Situation dabei, gleich ob nun verfolgt oder gefoltert wird. Von den Figuren darf man ohnehin nichts erwarten und wird selbst dann noch enttäuscht. Hauptdarsteller Cam Gigandet (Dangerous Lies) gibt sich zwar schon Mühe dabei, irgendwie seinem Charakter einen Charakter entlocken zu wollen. Das ändert aber nichts daran, dass das Ergebnis sehr farblos ist und man keinen wirklichen Grund sieht, warum einen das Schicksal der Figur interessieren sollte. Dafür ist die anfängliche Manipulation mittels totkranken Mädchens dann doch nicht genug.
Das ließe sich noch verschmerzen, wenn der Actionpart denn besser wäre. Filme aus diesem Bereich haben nun einmal selten erwähnenswerte Figuren oder ausgeklügelte Geschichten. Wichtiger ist, dass das Ergebnis spannend ist. Aber auch in der Hinsicht ist Blowback – Time for Payback kein sonderlich ruhmreicher Titel. Der zuletzt überwiegend im TV-Weihnachtssegment tätige Regisseur Tibor Takács hat entweder keine wirkliche Lust auf die entsprechenden Szenen oder bringt nicht das notwendige Talent mit, um aus den ohnehin eher spärlichen Actionmomenten etwas herauszuholen. Die ganz große Katastrophe mag das am Ende nicht sein. Warum aber ausgerechnet dieser Billigfilm bei uns veröffentlicht wird und gekauft werden sollte, erschließt sich nicht.
OT: „Blowback“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Tibor Takács
Drehbuch: Matthew Eason, Robert Giardina, Robert Edward Thomas, Kevin Yarris
Musik: Maximilian Eberle, Corey Allen Jackson
Kamera: Jorge Gomez
Besetzung: Cam Gigandet, Michele Plaia, Randy Couture, Louis Mandylor, Texas Battle
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