Brokenwood - Mord in Neuseeland: Tödliche Erinnerung TV Fernsehen Das Erste ARD Mediathek DVD
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Brokenwood – Mord in Neuseeland: Tödliche Erinnerung

„Brokenwood – Mord in Neuseeland: Tödliche Erinnerung“ // Deutschland-Start: 27. Mai 2022 (DVD) // 23. Oktober 2022 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als Mitch Waterson (Christian Hodge) mit einem Samuraischwert im Rücken gefunden wird, mangelt es nicht gerade an Verdächtigen. Schließlich hatte der Anlageberater zuvor eine ganze Reihe Menschen um ihr Geld gebracht und deswegen diverse Drohschreiben erhalten. Als Detective Mike Shepherd (Neill Rea), Kristin Sims (Fern Sutherland) und D. C. Breen (Nic Sampson) die Ermittlungen aufnehmen, führt dies in die nahe gelegene Seniorenresidenz „Sunset Manor“. Auch dort gibt es Opfer des skrupellosen Beraters, wie sich herausstellt. Ohnehin, wirklich traurig ist niemand über den Tod des Mannes. Mit einer Ausnahme: Kenny (Ian Mune), der Vater des Verstorbenen, der schwer an Demenz erkrankt ist und ebenfalls in der Residenz lebt …

Gelungene Verspätung

Fans der neuseeländischen Krimireihe Brokenwood – Mord in Neuseeland müssen hierzulande schon eine ganz große Portion Geduld mitbringen. So mussten sie geschlagene vier bis fünf Jahre warten, bis die vierte Staffel auch in Deutschland herauskam, während man in Neuseeland gleichzeitig bereits bei Staffel acht ist. Und auch bei der Ausstrahlung, die bei uns im Ersten stattfindet, haben es die hiesigen Rechteinhaber nicht sonderlich eilig. Ganze fünf Monate dauerte es nach Die Vogelscheuche, bis mit Tödliche Erinnerung der vierte und damit letzte Film der besagten vierten Staffel gesendet wird. Das ist auch deshalb kurios, weil die DVD mit allen vier Folgen längst auf Deutsch erhältlich ist. Das lässt die TV-Strategie noch fragwürdiger erscheinen, als sie es eh schon war.

Sollte dies dazu führen, dass weniger Leute bei der Erstausstrahlung einschalten, wäre das sehr schade. Der Abschluss der Staffel ist einer der unterhaltsamsten Krimis der letzten Zeit und den am selben Abend ausgestrahlten Tatort: Spur des Blutes und The Chelsea Detective: Mrs + Mrs Romano deutlich überlegen. Wer sich also am Sonntagabend nur einen Krimi gönnen möchte, sollte diesen hier wählen. Das liegt auch an dem Humor. Deutlich stärker als beim letzten Film darf hier geschmunzelt werden, wenn das Ermittlerteam einen besonders kuriosen Fall untersucht. Beim letzten Mal war es die bizarr zurechtgemachte Leiche, die für Erstaunen sorgte. Jetzt ist es eher die Kombination aus Samurai-Schwert-Mord und Seniorenheim, die für Verwunderung sorgt. Da trifft brutaler Haifischkapitalismus auf Demenz.

Mit schrägem Humor und Tragik

Letzteres ist eigentlich eher Stoff für ein Drama. Und tatsächlich finden sich in den anderthalb Stunden immer wieder auch bittere Momente, die in einem starken Kontrast zur Skurrilität der Folge stehen. Tatsächlich ist das zum Teil so traurig, dass einen das bis über den Abspann hinaus begleitet. Da spielt es dann auch keine Rolle, dass Brokenwood – Mord in Neuseeland: Tödliche Erinnerung nicht unbedingt der glaubwürdigste Krimi ist. Das soll er auch gar nicht sein, Drehbuchautor Timothy Balme war stärker daran interessiert, die Zuschauer und Zuschauerinnen zu unterhalten. Diese Aufgabe erfüllt er, der Film hält gut die Balance aus Neugierde, was es mit dem seltsamen Fall auf sich hat, und einer Freude an den diversen schrägen Einfällen und Figuren, die dort herumlaufen.

Die Wahrscheinlichkeit, von selbst auf die Lösung zu kommen, ist dafür eher gering. Die diversen Wendungen, die Balme eingebaut hat, funktionieren nur im Kontext der besagten schrägen Figuren. Mit Rationalität kommt man dabei nicht sehr weit. Wen das nicht stört und einfach nur mal wieder Lust auf einen entspannten Abend vor dem Fernseher hat, der sollte Brokenwood – Mord in Neuseeland: Tödliche Erinnerung zumindest einmal ins Auge fassen. Bleibt nur zu hoffen, dass die fünfte Staffel nicht zu lange auf sich warten lässt und es so bald ein Wiedersehen mit dem neuseeländischen Team gibt. Sollten die anschließenden Filme die Qualität dieses halten, lohnt sich das Warten zumindest.

Credits

OT: „Brokenwood Mysteries – As if nothing had happened“
Land: Neuseeland
Jahr: 2017
Regie: Mark Beesley
Drehbuch: Timothy Balme
Musik: Joel Haines
Kamera: Rewa Harre
Besetzung: Neill Rea, Fern Sutherland, Nic Sampson, Cristina Serban Ionda, Rawiri Jobe, Elizabeth McRae, Colin Moy, Shane Cortese, Karl Willetts, Ian Mune

Bilder

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Brokenwood – Mord in Neuseeland: Tödliche Erinnerung
fazit
„Brokenwood – Mord in Neuseeland: Tödliche Erinnerung“ ist ein würdiger Abschluss der vierten Staffel. Der Fall ist wieder reichlich schräg, wenn ein Mann mittels Samuraischwert ermordet wird und die Spurensuche in ein Altersheim führt. Der Film hat aber auch eine tragische Komponente, die zurückbleibt.
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