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Der Usedom-Krimi: Am Ende einer Reise

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„Der Usedom-Krimi: Am Ende einer Reise“ // Deutschland-Start: 27. Oktober 2022 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hätte es eine ruhige private Zeit sein sollen, als der Polizeiobermeister Holm Brendel (Rainer Sellien) und die Ex-Staatsanwältin Karin Lossow (Katrin Sass) die Fähre nach Ystad betreten. Doch es kommt anders. So beobachtet Lossow einen eigenartigen Vorfall, als sie das Ehepaar Jochen (Steven Scharf) und Dana Driest (Karolina Gorczyca) über den Weg läuft. Schon bei der ersten Begegnung vermutet sie einen Fall häuslicher Gewalt. Später wird sie Zeugin, wie der Ehemann allein mit dem Auto von der Fähre fährt, während von der Ehefrau jede Spur fehlt. Das kann Lossow natürlich nicht so ohne Weiteres auf sich beruhen lassen, weshalb sie auf eigene Faust ermittelt und an den vermeintlichen Tatort zurückkehrt. Unterstützung erhält sie dabei durch Dr. Brunner (Max Hopp), der lieber ein Auge darauf behalten möchte, was seine langjährige Bekannte da tut …

Abschied zwischen Wehmut und Humor

Alles hat irgendwann einmal ein Ende. Bei Der Usedom-Krimi ist es zwar noch nicht so weit. Es wäre auch irgendwie unsinnig, hat die seit 2014 laufende ARD-Krimireihe doch gerade erst einen neuen Rekord aufgestellt. So sollen etwa 7,45 Millionen Menschen beim letzten Film Schneewittchen eingeschaltet haben, das sind über 500.000 mehr als der bisherige Spitzenreiher Schmerzgrenze. Aber es heißt jetzt wohl doch langsam Abschied nehmen von Brunner. Der war von Anfang an dabei gewesen, gehörte zum festen Personal jeder Folge. Dass er bei der Staatsanwaltschaft aufhört, war schon zuvor angekündigt worden. Offen bleibt, ob er anderweitig der Reihe erhalten bleibt, ein offizieller Ausstieg von Schauspieler Max Hopp ist nicht bekannt. Am Ende einer Reise macht aber doch deutlich, dass es nicht mehr in der bisherigen Form weitergeht.

Das hat natürlich zwangsläufig Auswirkungen auf die Tonalität. So gibt es immer wieder Passagen, die von Melancholie geprägt sind. Dann und wann darf sogar Pathos bemüht werden, wenn mit großen Worten eine Verabschiedung ansteht. Lossow und Brunner mögen zwar nicht unbedingt miteinander befreundet gewesen sein, wussten aber, was sie aneinander hatten. Die Wehmut der beiden ist spürbar und dürfte von den Zuschauern und Zuschauerinnen geteilt werden, die jahrelang bei den Auseinandersetzungen dabei gewesen sind. Es wird aber nicht so kitschig, wie man hatte befürchten müssen. Der Usedom-Krimi: Am Ende einer Reise setzt diese Momente eher sparsam ein und kontrastiert damit eine überraschend humorvolle Ausrichtung. Immer wieder kommt es zu Szenen, die einer Komödie schon nahe sind, ähnlich zu bekannten Buddy Movies.

Unterhaltsamer als zuvor

Das macht den Film deutlich unterhaltsamer als die vorangegangenen Teile, die entweder schrecklich langweilig waren oder in dümmlichen Seifenopern enden. Der Fokus auf das Duo, das gemeinsam am Rande der Legalität einen Fall untersucht, tut Der Usedom-Krimi: Am Ende einer Reise gut. An diesen Stellen wird klar, dass mit den richtigen Drehbüchern tatsächlich noch Leben in der Reihe steckt. Es bedeutet allerdings auch, dass die übrigen Figuren ziemlich an den Rand gedrängt werden. Auftauchen dürfen sie zwar, Brendel hat beispielsweise einen größeren Part und darf seine Vorliebe für einen Podcast zeigen. Aber es ist klar, dass Drehbuchautor Michael Vershinin, der immer wieder für die Reihe tätig war, in erster Linie von dem Duo erzählen wollte und der Rest mehr Pflichtübung ist.

Als Krimi ist der 19. Teil der Reihe ebenfalls nicht übermäßig interessiert. Der Fall funktioniert, was zuletzt bei Der Usedom-Krimi keine Selbstverständlichkeit war. Immer wieder hatte man bei den Filmen das Gefühl, dass keiner mehr Lust hatte, an einem wirklichen Rätsel zu arbeiten. Das ist hier etwas besser, aber nach wie vor keine Glanzstunde des Genres. Wer sich besonders den Kopf zermartern will und viele Theorien aufstellen, der sollte es dann vielleicht doch lieber bei anderen Filmen versuchen. Aber es reicht für solide Abendunterhaltung. Fans schauen sowieso rein, um bei der Abschiedstour dabei sein zu dürfen, die zudem mit einem interessanten Ende überzeugt.

Credits

OT: „Der Usedom-Krimi: Am Ende einer Reise“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Grzegorz Muskala
Drehbuch: Michael Vershinin
Musik: Colin Towns
Kamera: Andreas Doub
Besetzung: Katrin Sass, Max Hopp, Till Firit, Rainer Sellien, Jana Julia Roth, Milena Dreissig, Emil Belton, Steven Scharf, Karolina Gorczyca

Bilder

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Der Usedom-Krimi: Am Ende einer Reise
fazit
„Der Usedom-Krimi: Am Ende einer Reise“ schwankt zwischen Melancholie und Humor, wenn Lossow und Brunner den Fall einer verschwundenen Ehefrau untersuchen. Das ist deutlich unterhaltsamer als zuletzt, selbst wenn der Krimipart nach wie vor keine Glanzstunde des Genres darstellt.
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