Die Legende vom Tigernest Ta'igara: An adventure in the Himalayas
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Die Legende vom Tigernest

„Die Legende vom Tigernest“ // Deutschland-Start: 20. Oktober 2022 (Kino) // 3. Februar 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Der Junge Balmani (Sunny Pawar) hat in seinem noch kurzen Leben viel Unglück erfahren. So hat er bei einem Erdbeben seine Eltern verloren und wächst nun ohne Familie heran. Zwar bemüht sich Hannah (Claudia Gerini), die Leiterin des Waisenhauses, in dem er nun lebt, sehr darum, dass es ihm gut geht. Aber auch sie kann nicht verhindern, dass er immer wieder zur Zielscheibe von Mobbing wird. Als er eines Tages Zeuge wird, wie eine Gruppe von Wilderern eine Königstigerin töten, rettet er kurzerhand deren Junges. Und was nun? Er beschließt, das Tigerbaby, dem er den Namen Mukti gibt, zu einem Heiligtum in den Himalayas zu bringen, von dem ihm seine Mutter immer erzählte. Doch der Weg dorthin ist weit und gefährlich. Außerdem ist da noch Wilderer Samchai (Yoon C. Joyce), der unbedingt das Junge wieder zurückhaben will …

Und noch eine tierische Freundschaft

Sie gehören fest zum Segment des Kinder- bzw. Familienfilms dazu: Geschichten um Freundschaften zu Tieren. Welches Tier am Ende für eine solche ungewöhnliche Freundschaft herhalten muss, ist dabei mehr oder weniger egal. Erlaubt ist so ziemlich alles, weshalb es die unterschiedlichsten Beispiele gibt. Unter anderem finden sich im filmischen Zoo der letzten Jahre Der Wolf und der Löwe und Der Junge und die Wildgänse. In Mein Freund Poly, Adaption eines beliebten Kinderbuches, war es ein Pony, das der jungen menschlichen Protagonistin zu einem treuen Begleiter wird. Wem das alles noch nicht gereicht hat und gerne einen exotischeren tierischen Kompagnon hätte, für den startet nun Die Legende vom Tigernest, wo sich alles – der Titel verrät es bereits – um einen Tiger dreht.

Mit einem exotischen Tier zu drehen, ist natürlich immer eine Sache. Umso mehr, wenn es sich dabei um eine Tierart handelt, die stark bedroht ist, wie es beim Königstiger ohne Zweifel der Fall ist – eine Texttafel zum Schluss erinnert daran. Die Legende vom Tigernest begnügt sich aber letztendlich damit, dass Mukti irgendwo da ist und putzig aussieht, selbst wenn sie sich gerade in Balmanis Stiefel verbeißt. Viel mehr wird dem Tier nicht abverlangt. Hinzu kommt eine klare Verurteilung von Wilderei, vergleichbar zu Beast – Jäger ohne Gnade kürzlich, wo ein Löwe zum Ziel von Wilderern wurde. Anstatt daraus wie bei dem besagten Kollegen eine mörderische Jagd daraus zu machen, bleibt das hier aber ein familienfreundliches Abenteuer.

Tolle Bilder, dünner Inhalt

Außerdem ist Regisseur Brando Quilici anzumerken, dass er eine große Faszination für die Welt da draußen verspürt. Eigentlich ist er im Dokumentarfilmbereich zu Hause und hat auf diese Weise schon mehrfach die Welt bereist. Eines seiner Hauptthemen ist dabei Ägypten und deren antiken Herrscher und Herrscherinnen. Mit Die Legende vom Tigernest hat das inhaltlich natürlich wenig zu tun, auch das Setting ist kaum vergleichbar. Zumindest aber hat er dabei gelernt, die reale Welt in Szene zu setzen und in dieser nach Geschichten zu suchen. Das tut er auch hier, wenn die gemeinsame Reise des Jungen und des Tigers nur der Aufhänger ist, um die unterschiedlichsten Orte kennenzulernen und dort verschiedenste Menschen zu treffen. Zwar werden die beiden dabei kontinuierlich verfolgt. Wichtiger war es Quilici aber wohl, möglichst viel von der Gegend zu zeigen.

Wer Die Legende vom Tigernest als eine Art Reisefilm begreift, vergleichbar zu den zahlreichen Dokus aus dem Bereich, der bekommt hier dadurch schon einiges zum Anschauen. Narrativ ist der Film hingegen recht schwach auf der Brust. An den Figuren ist nicht viel dran, dramaturgisch kommt es zu keinen nennenswerten Stationen. Überraschungen? Inszenatorische oder sonstige Eigenheiten? Die braucht man hier nicht zu suchen, Quilici ist durch seine Erfahrungen sicherlich ein guter Beobachter mit einem Auge dafür, wie man etwas gut verkauft. Ein spannender Erzähler ist er hingegen nicht. Wer das gar nicht braucht und einfach nur tolle Landschaftsaufnahmen und ein possierlich-imposantes Tier sehen möchte, der bekommt das geboten, darf sich zurücklehnen und staunen.

Credits

OT: „Ta’igara: An adventure in the Himalayas“
Land: Italien
Jahr: 2022
Regie: Brando Quilici
Drehbuch: Hugh Hudson, Rupert Thomson
Kamera: Nicola Cattani
Besetzung: Sunny Pawar, Claudia Gerini, Amandeep Singh, Yoon C. Joyce

Bilder

Trailer

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Die Legende vom Tigernest
fazit
Als Dokumentarfilm wäre „Die Legende vom Tigernest“ sehr sehenswert, wenn wir hier durch Nepal reisen, die unterschiedlichsten Orte kennenlernen und dabei jede Menge zum Anschauen bekommen. Die Geschichte um einen Jungen, der ein Tigerbaby rettet, ist da nur Mittel zum Zweck, gleiches gilt für die Figuren.
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von 10