Drink Masters Netflix
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Drink Masters – Staffel 1

Drink Masters Netflix
„Drink Masters“ // Deutschland-Start: 28. Oktober 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Nach diversen Koch- und Backshows wie Iron Chef: Quest for an Iron Legend oder Easy-Bake Battle: The Home Cooking Competition erweitert Netflix das kulinarische Repertoire nun um Drink Masters. Die Serie folgt im Prinzip dem gleichen Muster wie die zuvor erwähnten, nur dass es diesmal um die Zubereitung von Cocktails geht. Zwölf Kandidaten treten in unterschiedlichen Challenges gegeneinander an, damit einer von ihnen am Ende einen Preis von 100.000 US-Dollar einheimsen kann. Zu den Bewertungskriterien gehört neben dem Geschmack beispielsweise auch die Kreativität. Wer eine Runde gewinnt, erhält in der nächsten einen Vorteil, während die drei am wenigsten überzeugenden Teilnehmer in einem fünfzehnminütigen Mix-Off gegeneinander antreten müssen, um festzustellen, welche zwei davon doch noch weiterkommen. Neben Host Tone Bell sind die festen Judges Julie Reiner und Frankie Solarik, ab der zweiten Episode tritt  dann jeweils ein Gastjuror hinzu.

Willkürlich und überlang

Abgesehen davon, dass Alkohol zytotoxisch ist, bringt Drink Masters noch ganz andere Probleme mit sich. Das Judging ist für den Zuschauer meist nicht nachzuvollziehen. Die gewählten Worte und angewandten Kriterien führen oft zu der Annahme, dass jeweils ein bestimmter Kandidat eliminiert wird, nur damit dann jemand die Show verlassen muss, der eigentlich gelobt wurde. Außerdem wird der ganze Mix-Prozess zu sehr glorifiziert. Die erste Aufgabe ist, eine Margarita zuzubereiten – dafür haben die Teilnehmer wahnwitzige 90 Minuten Zeit. Das sind anderthalb Stunden. Spielfilmlänge. Mehr Zeit als für so manche Koch-Challenge. Um ein paar Flüssigkeiten abzumessen und miteinander zu vermischen. Fancy schmancy Dekadenz.

Manches scheint arg geskriptet zu sein. In der ersten Episode präsentiert einer der Teilnehmer einen Cocktail mit Trockeneis im Glas. Die Judges lehnen es ab, das Zeug zu probieren und zu bewerten, aufgrund der durchaus realen Todesgefahr. Trockeneis – festes Kohlenstoffdioxid, das beim Verschlucken zur Erstickung führt – ist bei der Cocktailzubereitung zwar keine unbekannte Zutat, aber das wirkt hier alles schon sehr konstruiert. Zunächst drängt sich der Vergleich mit Fugu auf, einem aus Kugelfisch bestehendem Gericht. Falsch zubereitet kann es zur Vergiftung führen, weshalb mit dem entsprechenden Lizenzerwerb hohe Auflagen verbunden sind. Nun entsteht der Eindruck, der Kandidat wäre das Trockeneis-Äquivalent zu einem dieser lizensierten Köche, die Juroren lassen sich jedoch nicht von ihrer Entscheidung abbringen und verweigern die Annahme. Dann muss ja aber die Frage erlaubt sein, wieso den Teilnehmern das Trockeneis überhaupt zur Verfügung gestellt wurde. Das ist ja jetzt nichts, was man von zu Hause mitbringt oder zufällig in der Jackentasche rumfliegen hat. Da die Judges die Kandidaten während den Vorbereitungen beobachten, hätten sie auch rechtzeitig eine Warnung aussprechen können. Daher wirkt die ganze Szene ziemlich gestellt.

Optisch ansprechend

Als positive Aspekte lassen sich Host Tone Bell, das Ambiente und der Production Value hervorheben. Der Komiker wirkt bei vermutlich vorgegebenen Dialogzeilen zwar etwas steif, ist aber generell eine angenehme Erscheinung und überzeugt vor allem mit den ad hoc improvisierten Kommentaren. Das Bar-Setting ist gut eingefangen und lädt zum Verweilen ein, während die Drinks ebenfalls ansprechend präsentiert sind. Das ist natürlich alles nur schöne Illusion, diese ganzen Dinge sind dafür designt, Menschen einzulullen, damit sie 90 Minuten lang auf eine gottverdammte Margarita warten, für die sie zu viel bezahlen und sich gut dabei fühlen.

Credits

OT: „Drink Masters“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Dave Russell
Drehbuch: Elvira Kurt, Nadine Djoury, Rojo Perez
Musik: Tim White, Jesse Coburn, Aaron Verdonk
Kamera: Shane Geddes
Mitwirkende: Tone Bell, Julie Reiner, Frankie Solarik

Bilder

Trailer

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