Als ihre Mutter zum zweiten Mal heiratet, versucht sich die Teenagerin Mitsuki (Tenka Hashimoto) für sie zu freuen, jedoch folgt schon bald die Ernüchterung für die junge Frau. Kaum aus den Flitterwochen zurück, wird Mitsuki damit konfrontiert, dass ihre Mutter nun nicht mehr für sie sorgen wird und wegen des Jobs ihres neuen Mannes, mit diesem zusammenziehen wird. Damit sie nicht auch noch einen Schulwechsel auf sich nehmen muss, soll Mitsuki mit ihrem Stiefbruder Yuya (Yukichi Kobayashi) in der alten Wohnung bleiben. Allerdings steht die wirklich große Veränderung der Teenagerin noch ins Haus, denn eines Morgens wacht sie mit einem schwarzen Keuschheitsgürtel am Unterleib auf, dessen Ursprung ihr ebenso ein Rätsel ist wie die Frage, wie man diesen wieder entfernt. Schließlich erscheint ihr Hiyori (Mayu Mutsui), eine schöne, junge Frau, die sie um einen besonderen Dienst bittet, wenn sie den Gürtel wieder loswerden will, denn zu Lebzeiten war Hiyori in Yuya verliebt und verlangt den Besitz von Mitsukis Körper, sodass sie ihren großen Wunsch wahr werden lassen kann, also ihren Schwarm küssen oder gar mit ihm schlaffen kann.
Teenie-Drama mit übernatürlichem Touch
Hinter dem zugegebenermaßen etwas an Softpornotitel der 1960er und 1970er Jahre erinnernden Titel Hilfe, meine Schwester verführt mich steckt die Verfilmung der gleichnamigen erfolgreichen Mangas von Mari Matsuzawa, welche ebenso die Vorlage für eine Anime-Serie bot. Hinter dem Spielfilm, der vor kurzem von Busch Media Group in Deutschland fürs Heimkino veröffentlicht wurde, steckt das Regieduo Iggy Coen und Yuki Aoyama, welches in seiner Inszenierung die für Vorlage typische Mischung aus Teenie-Drama und übernatürlichen Elementen herstellen, die bisweilen an Hollywoodkomödien wie Freaky Friday erinnert.
Dennoch könnten viele der Einstellungen von Hilfe, meine Schwester verführt mich auch aus einem japanischen Pink-Film, dem japanischen Pornofilm entnommen sein, auch wenn es keinerlei expliziten Sex zu sehen gibt. Jedoch ist der Film vor allem ästhetisch oft nahe bei dieser Art Film angesiedelt, was man an der Farbgebung sieht oder den Kostümen, wobei die Kamera bisweilen etwas sehr lange bei den körperlichen Vorzügen der weiblichen Protagonisten verweilt. Wenn dann auch noch der vollbusigen Lehrerin ein Streich gespielt wird, sodass diese sich bücken muss, wird man wohl wissen, in welcher Art von Film man angekommen ist. Die frivolen Szenen, welche über die Verklemmtheit hinwegtäuschen sollen, mit der das Thema Sexualität behandelt wird, wechseln sich ab mit denen, die man eher im High-School-Film verorten würde, was mittlerweile in vielen Mangas wie auch Animes leider völlig normal geworden ist. Dem ein oder anderen Zuschauer mögen derlei Anzüglichkeiten komisch erscheinen, aber die meisten werden bei einem so konstanten Bombardement sicherlich genervt abschalten
Körpertausch
Wenn man einmal derlei Szenen außer acht lässt, ist es nicht so, dass Hilfe, meine Schwester verführt mich nicht Punkte hätte, die zumindest teilweise überzeugen. Dabei ist in erster Linie das Spiel von Tenka Hashimoto und Mayu Mutsui zu nennen, was zwar unter den oben genannten Aspekten einige Zeit braucht, bis man dessen Qualität bemerkt, aber dann besonders in den Szenen überzeugt, in welchen die Freude der beiden junge Frauen deutlich wird, endlich jemanden gefunden zu haben, der sie versteht. Auch die Episoden, in denen Mitsukis Körper vom Geist besessen ist, haben ihre ganz eigen Komik, manchmal sogar ganz frei von den pubertären Witzeleien, die einen Großteil der Geschichte ausmachen.
OT: „Saikin, imoto no yosu ga chotto okashii n da ga“
Land: Japan
Jahr: 2014
Regie: Yuki Aoyama, Iggy Coen
Drehbuch: Iggy Coen, Takehiko Minato
Vorlage: Mari Matsuzawa
Musik: Hajimetal
Kamera: Yuji Imai
Besetzung: Tenka Hashimoto, Yukichi Kobayashi, Mayu Mutsui, Kazue Akita
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