Max McGrath (Ben Winchell) zieht mit seiner Mutter Molly McGrath (Maria Bello) zurück in seine Heimatstadt Copper Canyon, in der sein Vater viele Jahre zuvor bei einem mysteriösen Unfall ums Leben kam. Als Max eines Tages übernatürliche Kräfte entwickelt und darüber hinaus auf die Alien-Lebensform Steel trifft, gerät sein Leben rasch aus den Fugen. Da die Ereignisse mit seiner Vergangenheit und dem verstorbenen Vater zusammenhängen zu scheinen, setzt er folglich alles daran, um Licht ins Dunkle zu bringen. Dabei stellt sich schnell heraus, dass seine Mutter sowie der damalige Chef seines Vater, Dr. Miles Edwards (Andy García), der eines Tages vor der Tür steht, ihm jahrelang etwas verschwiegen haben…
Ein Kind seiner Zeit
Max Steel, in dem eine Coming-of-Age Geschichte mit einer Superhelden-Origin verbunden wird, ging an den US-amerikanischen Kinokassen völlig unter und entpuppte sich als regelrechter Flop. Bei uns erschien er dann auch nur auf DVD. Eigentlich ein Unding wenn man an vergleichbare Filme wie Ich bin Nummer Vier oder G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra (ebenfalls eine Actionfilmadaption eines Spielzeugfranchises) zurückdenkt. Basierend auf der gleichnamigen Actionfigur erfüllt Max Steel technisch gesehen genug Kriterien, die bei all diesen Filmen auch mehr oder weniger gut ineinandergreifen. So muss auch hier der junge Held erst einmal lernen, mit den eigenen Fähigkeiten umzugehen, und trifft dabei auf typische Stereotype wie das hübsche Kleinstadt-Mädchen, einen ungewöhnlichen Begleiter sowie den klassischen Antagonisten. Man könnte daher meinen, dass die Produktion doch eigentlich dem Schema F entspricht.
Rückblicke auf Film und Spiel
Mit typischen Blau- und Orangetönen und einer ganz klassischen Dramaturgie wird bei Max Steel auf ein Filmrezept gesetzt, welches total dem Hollywood-Standard entspricht und nirgendwo anecken soll. Die Heldengeschichte könnte daher nicht generischer ausfallen. Und doch bringen die Charaktere, besonders der Alienfreund Steel, genug Charme mit, um Sympathiepunkte einzuheimsen. Die größte Stärke liegt sogar gerade in der Vereinigung zwischen dem Teenie und dem Alien, wobei man hier ganz unterschiedliche Anspielungen anführen könnte. Videospielfans könnten beispielsweise an die Spielfigur Wheatley aus dem Portal-Videospiel zurückdenken, andere wiederum an den hochtechnologischen Panzeranzug aus der Crysis-Spielreihe oder Iron Man, wenn der Alienhybrid als High-Tech-Rüstung herhalten muss. Durch all diese Versatzstücke aus Film- und Gaming-Welten ergibt sich durchaus Spaß mit dem Science-Fiction-Spektakel.
Übertrieben gehasst
Dass Max Steel sowohl an den Kassen als auch bei dem Publikum floppte ist aufgrund dessen nicht nachvollziehbar. Man könnte sogar fast noch einen Schritt weitergehen und sagen, dass diese Produktion einiges richtiger macht als heutige Superheldenfilme von Marvel, in denen immer mehr auf Überzeichnung gesetzt wird. Dass die Actionfigur-Verfilmung weder von Marvel oder DC ist, kann man daher schon fast als Pluspunkt ansehen, gab es hier eben nicht diese typische „Agenda“ der Blockbuster-Schmieden, wenn man jeden Zuschauer mit übertriebenen Mitteln bombardieren will. Auch wenn Max Steel gegen Ende hin inszenatorisch abflacht und die Kämpfe das größte Manko darstellen, so hat man hier doch einen durchaus gelungenen Superheldenfilm, nicht zuletzt aufgrund des runden Endes und der Tatsache, dass keine etlichen (und unnötigen) Fortsetzungen folgten.
OT: „Max Steel“
Land: USA, UK
Jahr: 2016
Regie: Stewart Hendler
Drehbuch: Christopher Yost
Musik: Nathan Lanier
Kamera: Brett Pawlak
Besetzung: Ben Winchell, Ana Villafañe, Andy García, Maria Bello, Mike Doyle, Billy Slaughter
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