Push
© Leonine

Push

Push
„Push“ // Deutschland-Start: 2. Oktober 2009 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Auch wenn sie sich versteckt halten mögen: Auf der ganzen Welt gibt es Menschen, die über besondere Fähigkeiten verfügen. Fähigkeiten, die auch gern Division zur Verfügung hätte – eine US-amerikanische Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat solche Menschen zu finden, an ihnen herumzuexperimentieren und für sich zu nutzen. Einer dieser Menschen ist Nick Gant (Chris Evans), der wie sein Vater bereits ein Mover ist und damit in der Lage, Dinge nur mittels Gedankenkraft zu bewegen. Nachdem Letzterer von Division getötet wurde, lebt Nick in Hongkong, wo er sich dank illegaler Glücksspiele über Wasser hält. Dabei macht er eines Tages die Bekanntschaft der erst 13-jährigen Seherin Cassie Holmes (Dakota Fanning), die von sich behauptet, die Zukunft malen zu können. Sie ist es auch, die ihn dazu bringt, nach einer Frau und einem Koffer zu suchen – ohne dass er ahnt, worauf er sich dabei einlässt …

Hauptsache Superheld

Irgendwie scheint sich Chris Evans recht früh in seiner Karriere festgelegt zu haben, dass er unbedingt ein Held mit übermenschlichen Fähigkeiten werden will. So war einer seiner ersten bekannteren Filme Fantastic Four (2005), bei dem er die lebende Fackel Johny Storm verkörperter. Den Durchbruch zum Superstar schaffte er einige Jahre später mit einer weiteren Marvel-Adaption: Captain America: The First Avenger (2011). Zwischen diesen beiden trat er aber auch schon in Push (2009) als Überheld auf, dieses Mal mit telekinetischen Fähigkeiten. Während die beiden obigen Titel jedoch sehr erfolgreich waren und das Image des US-Amerikaners maßgeblich mitprägten, ist der Thriller hier mehr oder weniger in Vergessenheit geraten.

Sonderlich beliebt war er aber damals schon nicht. Die Einspielergebnisse in den USA waren überschaubar. Bei uns lief er erst gar nicht in den Kinos, sondern wurde wie auch Evans’ The Losers ein Jahr später direkt auf DVD veröffentlicht. Natürlich ist kommerzieller Erfolg nicht zwangsläufig ein Barometer für die Qualität eines Werks. Da gibt es genügend Gegenbeispiele, in beide Richtungen. Wer sich Push heute anschaut, wird sich über mangelnden Erfolg aber nicht unbedingt wundern. Auch wenn hier eigentlich eine Menge passiert und so manche Actionszene den Film aufwertet, im Großen und Ganzen ist die Geschichte um übernatürlich begabte Menschen ziemlich banal bis langweilig.

Ist das schon alles?

Am ehesten ist es noch die Optik, die als Argument funktionieren kann, dem Ganzen eine Chance zu geben. Auch wenn Regisseur Paul McGuigan (Lucky#Slevin, Victor Frankenstein – Genie und Wahnsinn) mit einem vergleichsweise geringen Budget arbeitete, wir uns hier nicht in der ersten Garde Hollywoods bewegen: Das ist schon stylisch genug, damit die Augen mehr als hundert Minuten lang beschäftigt sind. Einige der Fähigkeiten sind natürlich ein wenig schwer zu visualisieren. Gedankenkontrolle etwa bietet sich nicht wirklich für Spezialeffekte an. Push gibt sich insgesamt da aber keine Blöße und weiß doch, wie man den Stoff ansprechend präsentieren kann und auf diese Weise das Publikum beschäftigt hält.

Problematisch ist dabei nur, dass dieser besagte Stoff so wenig interessant ist. So sind einerseits die Spezialfähigkeiten ohne jegliches Flair. In einem Genre, das die unglaublichsten Fertigkeiten hervorgebracht hat, ist so etwas wie Telekinese oder besondere Heilkräfte nicht mehr als die Minimalausgabe. Klar darf man in diesem Bereich auch mal etwas weiter unten ansetzen und versuchen, „realistische“ Superhelden und Superheldinnen zu schaffen. Dann sollte man aber aus den Figuren mehr machen, so wie man es beispielsweise kürzlich in The Imperfects versucht hat. Wenn aber die Charaktere nicht viel hergeben und die Fähigkeiten eher öde sind, wird es schwierig. Vor allem wenn die Geschichte auch nicht gerade ein Glanzstück ist, sondern aus wirr zusammengestrickten Einzelbestandsteilen besteht, die kein stimmiges Bild ergeben. Da kann auch das prominente Ensemble nicht mehr viel tun.

Credits

OT: „Push“
Land: USA
Jahr: 2009
Regie: Paul McGuigan
Drehbuch: David Bourla
Musik: Neil Davidge
Kamera: Peter Sova
Besetzung: Chris Evans, Dakota Fanning, Camilla Belle, Cliff Curtis, Djimon Hounsou, Camilla Belle, Ming-Na Wen

Bilder

Trailer

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Push
fazit
„Push“ ist einer der zahlreichen Filme, bei denen Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten ein Publikum an sich binden sollten. Das klappte aber trotz diverser bekannter Gesichter kaum. Die Optik überzeugt, das Ensemble erledigt seinen Job. Dafür sind die Fähigkeiten selbst eher langweilig, die Geschichte nur wirres Stückwerk.
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