Snakes on a Plane
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Snakes on a Plane

Snakes on a Plane
„Snakes on a Plane“ // Deutschland-Start: 7. September 2006 (Kino) // 12. Januar 2007 (DVD)

Inhalt / Kritik

Sean Jones (Nathan Phillips) ist nicht unbedingt die Art Mensch, der man einen wichtigen Auftrag anvertrauen würde. Dummerweise ist er aber der Einzige, der den Gangsterboss Eddie Kim (Byron Lawson) zur Strecke bringen kann, da er Zeuge der Ermordung eines Staatsanwaltes wurde. Und so drängt ihn FBI-Agent Nelville Flynn (Samuel L. Jackson) dazu, mit ihm von Honolulu nach Los Angeles zu fliegen, dort vor Gericht auszusagen und den Verbrecher damit ein für alle Mal hinter Gitter zu bringen. Dieser will dabei aber nicht tatenlos zusehen und heckt deshalb einen teuflischen Plan aus. So schmuggelt er eine Vielzahl gefährlicher Schlangen an Bord, die alles und jeden angreifen sollen, denen sie begegnen – Passagiere, Crewmitglieder und eben auch Sean …

Der Titel ist Programm

Bei Filmen einen passenden Titel zu finden, ist eine Kunst für sich. Sie sollen neugierig machen, Lust machen. Manche verkünsteln sich dabei oder führen auf falsche Fährten, in der Hoffnung, irgendwie Leute anzuziehen. Aber es gibt natürlich auch Gegenbeispiele, bei denen es ganz gezielt schlicht und einfach wird. Siehe Snakes on a Plane. Der Titel ist so selbsterklärend, dass alle wissen, was sie hier erwartet. Wir haben ein Flugzeug und jede Menge Schlangen, die sich darin tummeln. Viel mehr als das muss man über das Szenario nicht wissen. Muss man auch über die Figuren nicht wissen, deren einziger Zweck der ist, dass die besagten Schlangen Opfer haben, auf die sie Jagd machen können. Wäre schließlich schade, so viel tödliches Potenzial auf engem Raum zu versammeln und dieses dann nicht zu nutzen.

Die Idee, mitten während eines Flugs die unterschiedlichsten Schlangen Amok laufen zu lassen, ist natürlich schon irgendwie trashig. Man nehme klassischen Tierhorror und platziere diesen in einem Kontext, in dem er eigentlich keinen Sinn ergibt. Die Bezeichnung Trash passt bei Snakes on a Plane aber nur zum Teil. So war die Produktion gar nicht mal so billig: Ein Budget von mehr als 30 Millionen USA Dollar, das war 2006 schon etwas. Hier steckt dann auch keine No-Name-Produktionsfirma dahinter, sondern eines der großen Filmstudios. Wo man angesichts der absurden Geschichte an einen Film der kultig-katastrophalen Billigschmiede The Asylum denken könnte, hatte vielmehr die Mutual Film Company ihre Finger im Spiel. Und die haben zuvor immerhin Titel wie 12 Monkeys oder Der Soldat James Ryan mitproduziert.

Zwischen Trash und Konvention

Vergleichbar hochkarätig geht es hier dann doch nicht zu. Denn auch wenn der Film nicht ganz günstig war und diverse bekanntere Gesichter zu entdecken sind: Der Inhalt selbst ist natürlich Müll. Nur eben bewusster Müll. So gab man sich hier schon Mühe, möglichst bescheuerte Szenen zu kreieren, bei denen dann auch diverse Leute draufgehen dürfen. Das Ergebnis ist ein Film, der irgendwo zwischen Slasher-Horror und Katastrophenfilm angesiedelt ist. Dazu gibt es bei Snakes on a Plane einiges an Humor, sowohl im Hinblick auf die Todesmomente wie auch die überzeichneten Figuren. Da finden sich wandelnde Karikaturen wie der Rapper, ein Videospiel-Nerd oder ein Society-Girl mit Handtaschen-Hund unter den Passagieren.

Damit kann man Spaß haben, das Ensemble selbst hatte es ganz offensichtlich. Gerade Samuel L. Jackson weiß sehr genau, dass das hier ein dümmliches B-Movie ist, das man sich im Rahmen eines Videoabends gut ansehen kann. Das erhoffte Trashfeuerwerk ist Snakes on a Plane dennoch nicht geworden. Auch wenn man manchmal das Gefühl hat, der Film wolle sich über das Genre an sich lustig machen, an zu vielen Stellen werden dann doch die üblichen Konventionen bedient, gerade im späteren Verlauf. Er ist auch nicht übermäßig abwechslungsreich. Das hohe Tempo, wenn man gefühlt schon nach einer halben Stunde beim Endkampf angekommen ist, hat zur Folge, dass später nur noch variiert wird. Das im Titel verratene Konzept hat dann doch automatisch seine Grenzen. Seine Fans hat der Streifen aber durchaus. Dass die Spezialeffekte zum Teil inzwischen grottig aussehen, schadet ihm dabei nicht wirklich, passt es doch zur Absurdität des Ganzen.

Credits

OT: „Snakes on a Plane“
Land: USA
Jahr: 2006
Regie: David R. Ellis
Drehbuch: John Heffernan, Sebastian Gutierrez
Musik: Trevor Rabin
Kamera: Adam Greenberg
Besetzung: Samuel L. Jackson, Julianna Margulies, Nathan Phillips, Bobby Cannavale, Flex Alexander, Todd Louiso, Sunny Mabrey, Kenan Thompson, Elsa Pataky, David Koechner

Trailer

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Snakes on a Plane
fazit
„Snakes on a Plane“ liefert das, was der Titel verspricht, wenn sich Crew und Passagiere an Bord eines Flugzeugs mit aggressiven Schlangen herumplagen. Phasenweise macht das Spaß, gerade wenn es bewusst absurd wird. Das große Trashfeuerwerk wurde trotzdem nicht draus, da es mit der Zeit immer konventioneller wird. Zudem ist die Abwechslung überschaubar.
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