Spanglish
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Spanglish

Spanglish
„Spanglish“ // Deutschland-Start: 7. April 2005 (Kino) // 6. September 2005 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als Flor (Paz Vega) mit ihrer 12-jährigen Tochter Cristina (Shelbie Bruce) von ihrer Heimat Mexiko in die USA auswandert, dann in der Hoffnung, dort ein neues und besseres Leben zu finden. Der Anfang ist schwierig, trotz zweier Jobs kann sie sich kaum über Wasser halten. Doch später scheint ihr das Glück endlich hold zu sein, als sie eine Anstellung als Haushälterin bei John (Adam Sandler) und Deborah Clasky (Tea Leoni) bekommt – obwohl sie kein Wort Englisch spricht. Sie sind sich gegenseitig sympathisch, auch Bernie (Sarah Steele), die Tochter der Claskys, schließt die Neue schnell ins Herz. Aber es dauert nicht lange, bis es zu ersten Konflikten kommt, gerade auch im Hinblick auf die Erziehung …

An den eigenen Ambitionen gescheitert

Adam Sandler gehört ohne Zweifel zu den Großen in Hollywood. In seiner inzwischen über 80 Film- und sonstige Produktionen umfassenden Karriere war er in zahlreichen Hits zu sehen, mehr als 4 Milliarden US-Dollar haben seine Filme eingespielt. Das ist für jemanden, der nicht Teil eines der großen Filmfranchises ist, schon sehr beeindruckend. Natürlich gab es im Laufe der Zeit aber trotz allem einige recht enttäuschende kommerzielle Ergebnisse. Zu denen muss man auch Spanglish zählen, das 2004 bei einem nicht ganz nachvollziehbar großen Budget von 80 Millionen Dollar gerade mal 55 wieder einspielte. Die Kritiken waren ebenfalls nicht berauschend. Aber das ist bei Sandler keine Seltenheit: Gute Filme sind da eher die Ausnahme, weniger die Regel. Seine simplen Komödien sollen die Massen erreichen, nicht die Anspruchsvollen.

Das Tragische bei Spanglish ist: Der Film hatte selbst durchaus den Anspruch, mehr als typische Sandler-Wegwerfware zu sein. Genauer hat der Oscar-prämierte Regisseur und Drehbuchautor James L. Brooks (Besser geht’s nicht, Zeit der Zärtlichkeit) eine ganze Reihe von Themen, die er hier ansprechen wollte. Da geht es um kulturelle Unterschiede, nicht erfüllte Erwartungshaltungen, die Tücken der Kindererziehung, Selbstfindungsversuche sowohl als Kind wie auch im Erwachsenenalter, mit Alkohol ertränkte Enttäuschungen und noch vieles mehr. Die Figuren haben alle ihr Päckchen zu tragen, stecken in Krisen oder wissen nicht so recht, wie sie mit allem umgehen oder durch ihre Lebenssituation kommen sollen. Was anfangs noch heiter wirkt und eine Culture-Clash-Komödie mit Mary-Poppins-Einschlag zu sein scheint, wird zunehmend dramatisch.

Zu viel gewollt

Grundsätzlich ist so etwas natürlich völlig in Ordnung. Zudem hat Sandler in mehreren Filmen gezeigt, dass er durchaus in ernsten Stoffen überzeugen kann. Brooks scheint in seinem Bestreben, die diversen Krisen zweier Familien ausleuchten zu wollen, aber nicht so wirklich zu wissen, was genau er eigentlich erzählen will. In Spanglish werden so viele Themen aufeinandergestapelt, bis irgendwann gar nicht mehr klar ist, worum es in dem Film gehen soll und was er selbst sein soll. Erschwerend kommt hinzu, dass manche dieser Themen nicht übermäßig überzeugend ausgestaltet wurden. Einige Entwicklungen und Wendungen sind nicht nachzuvollziehen. Grotesk konstruierte Dialoge geben der Geschichte den Rest.

Und doch, der Film hat seine Momente, wieder und wieder. Charmant ist beispielsweise, wie über weite Strecken Flor ihre Tochter als Dolmetscherin braucht, weil sie selbst noch kein Englisch kann – ebenso wie Téa Leoni, die seinerzeit nur Spanisch sprach und deshalb am Set auf Übersetzungen angewiesen war. Auch Veteranin Cloris Leachman hat einige starke Auftritte. Es ist nur insgesamt nicht genug, um damit einen ganzen Film zu füllen. Vor allem wenn dieser 130 Minuten in Anspruch nimmt und damit deutlich zu lang geraten ist. Spanglish  ist damit keiner dieser Sandler-Filme, über die man sich groß aufregen müsste, von einigen wenigen Entgleisungen abgesehen. Er ist aber auch keiner, bei dem man unbedingt einschalten müsste.

Credits

OT: „Spanglish“
Land: USA
Jahr: 2004
Regie: James L. Brooks
Drehbuch: James L. Brooks
Musik: Hans Zimmer
Kamera: John Seale
Besetzung: Adam Sandler, Téa Leoni, Paz Vega, Cloris Leachman, Sarah Steele, Shelbie Bruce, Aimee Garcia

Trailer

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Spanglish
fazit
„Spanglish“ erzählt von dem nicht immer ganz einfachen Miteinander einer US-amerikanischen Familie und ihrer mexikanischen Haushälterin. An Themen mangelt es bei der Tragikomödie nicht gerade, dafür aber an Fokus und Natürlichkeit. Hinzu kommt, dass sie deutlich zu lang ist.
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