Als Robyn Romano (Stella Stocker) spurlos verschwindet, befürchtet ihre Frau, die bekannte Gastronomin Julia Romano (Pooky Quesnel), bereits das Schlimmste. Was könnte der PR-Spezialistin, die bei der Medienarbeit des Restaurants half, nur geschehen sein? Detective Inspector Max Arnold (Adrian Scarborough) und Detective Sergeant Priya Shamsie (Sonita Henry) nehmen daraufhin die Ermittlungen auf und beginnen dabei auch, das Umfeld etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Schließlich gibt es Spuren, die darauf hinweisen, dass ein Gewaltverbrechen begangen worden ist. Doch wer könnte ein Motiv gehabt haben, Robyn etwas anzutun? Und was genau ist mit ihr geschehen? Noch ist die Hoffnung da, die Verschwundene könnte wieder auftauchen, zumal kurze Zeit später eine E-Mail auftaucht …
Zweite Folge der britischen Krimsierie
Die Resonanz des Publikums war positiv, als Anfang des Jahres die Serie The Chelsea Detective in Großbritannien ausgestrahlt wurde. Seit Kurzem kann sich auch ein hiesiges Publikum davon überzeugen, ob der Zuspruch verdient wurde oder nicht. Den Auftakt machte dabei Der Lohn der Sünde, bei dem ein geistig verwirrter Mann von einem U-Bahn erfasst und getötet wurde. Mit Mrs + Mrs Romano geht es nun weiter, der zweiten von vier Folgen der ersten Staffel. Auch dieses Mal ist anfangs nicht ganz klar, ob überhaupt ein Verbrechen vorliegt, wenngleich die Wahrscheinlichkeit größer ist. Die Zuschauer und Zuschauerinnen daheim vor den Fernsehern durften eh davon ausgehen. Warum sonst sollte man sonst einen Krimi daraus machen?
Auch sonst wiederholt sich einiges aus dem ersten Teil. So wird beispielsweise die Trennung von Max Arnold und seiner Frau wieder thematisiert. Er hat auch nach wie vor diesen Tick, ständig mit seinem Handy Fotos zu machen. Seine berufliche Partnerin bleibt hingegen ein wenig auf der Strecke. Ihre familiären Probleme bzw. die Selbstzweifel spielen nicht die große Rolle, wie man nach dem Auftakt hätte denken können. Das muss natürlich auch nicht sein. Insgesamt hatte man aber doch hoffen dürfen, dass die Figuren ein bisschen weiterentwickelt werden. Bei The Chelsea Detective: Mrs + Mrs Romano ist das aber kaum der Fall, die von Peter Fincham entwickelte Serie tritt bei der zweiten Folge auf der Stelle. Der Humor, der vom Sender angekündigt wurde, baut sogar eher noch ab.
Erneut solide
Dafür wird der Film in anderer Hinsicht der Ankündigung stärker gerecht. Das Londoner Viertel Chelsea, welches Heimat so manch vermögender Leute ist, verschwand beim letzten Mal, wenn wir uns im Milieu der Sozialarbeit bewegten. Bei The Chelsea Detective: Mrs + Mrs Romano haben wir es mit einer PR-Spezialistin und einer bekannten Gastronomin zu tun. Da spielt Geld schon eine größere Rolle. Richtig viel Glamour ist aber immer noch nicht. Der starke Kontrast zwischen einem eher bodenständigen Polizisten und den Schönen und Reichen, was sich durchaus für kleinere Culture-Clash-Komik angeboten hätte, bleibt nach wie vor aus. Der Schwerpunkt liegt auf den Ermittlungen, wenn die Frage geklärt werden soll, was mit der Verschwundenen passiert ist.
Das geht schon mit der einen oder anderen Wendung einher, falsche Spuren sollen das Publikum in die Irre führen. Die Auflösung des Rätsels ist dabei nicht so wirklich interessant, wer gerne spekuliert, kommt hier nur bedingt auf seine Kosten. Dennoch ist auch The Chelsea Detective: Mrs + Mrs Romano ein ganz angenehmer und schnörkelloser Krimi. Wer mit denen der Konkurrenz nicht viel anfangen kann, weil sie sich entweder ganz übertrieben geben oder die Mördersuche für andere Themen zweckentfremden, kann es hiermit versuchen. Im hart umkämpften Umfeld der TV-Krimis fehlt da zwar etwas, um wirklich hervorzustechen. Aber es ist doch irgendwie ganz nett, um den Sonntag damit ausklingen zu lassen.
OT: „The Chelsea Detective: Mrs Romano“
Land: UK, Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Richard Signy
Drehbuch: Glen Laker
Idee: Peter Fincham
Musik: Ian Arber
Kamera: Rob Kitzmann
Besetzung: Adrian Scarborough, Sonita Henry, Peter Bankolé, Lucy Phelps, Sophie Stone, Davood Ghadami, Anamaria Marinca, Pooky Quesnel, Joseph Wilson, Liz White
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