The Expendables 2

Mr. Church (Bruce Willis) hat einen Auftrag für Barney (Sylvester Stallone) und dessen Crew (Jason Statham, Dolph Lundgren, Terry Crews, Randy Couture). Die Mission klingt denkbar einfach: Es gilt, den Inhalt eines Safes sicherzustellen, welcher sich in einem in Albanien abgestürzten Flugzeug befindet. Um den penibel verriegelten Tresor zu knacken, wird Barney die Hackerin Maggie (Yu Nan) zur Seite gestellt, was ihm eher nicht so recht ist. Da er jedoch in Churchs Schuld steht, bleibt ihm allerdings keine andere Wahl, als dessen Wünschen Folge zu leisten. Zunächst scheint auch alles reibungslos zu verlaufen, doch als das fragliche Päckchen sichergestellt ist, gerät die Truppe in einen Hinterhalt von Jean Vilain (Jean-Claude Van Damme) und dessen Söldnerbande. Nicht nur nimmt er Barney die Beute ab, er tötet auch noch Billy (Liam Hemsworth), das neueste Mitglied. Barney schwört bittere Rache …

Fragwürdige Besetzung

Wer The Expendables 2 eine Dekade nach seinem Erscheinen wieder einmal hervorkramt, wird sich nach einer kleinen Weile vielleicht die Frage stellen, wieso Scott Adkins eigentlich nie in der Reihe aufgetaucht ist, da der britische Kampfakrobat ja ganz gut reingepasst hätte. Fast aufs Stichwort kann sich dann ein Aha-Erlebnis wie bei Das Medaillon einstellen, wenn Adkins als rechte Hand des von Jean-Claude van Damme verkörperten Bösewichts auftritt. Dass diese Tatsache so leicht zu vergessen ist, liegt jedoch nicht nur daran, dass zehn Jahre eine relativ lange Zeit sind. Adkins hat zwar seine Momente und darf sich im Laufe des Films sogar auf einen Showdown mit Jason Statham einlassen, trotzdem wird der Mann nicht ausreichend genutzt und verkommt eher zu einer Fußnote.

Stattdessen fokussiert sich der Film auf die von Liam Hemsworth und Yu Nan gespielten Charaktere. Die wollen nur leider nicht so richtig zum Franchise passen. Dass Nan hier eigentlich nichts zu suchen hat, lässt sich schon alleine daran festmachen, dass ihre Rolle im Grunde nur daraus besteht, Jet Li zu ersetzen. Nach einer ansehnlichen Kampfszene verabschiedet dieser sich nämlich ziemlich früh mit saloppen Onelinern aus dem Film. Sonderlich viel zu tun bekommt Nan allerdings nicht, und auch wenn sie 2008 in Speed Racer mitwirkte, ist sie in Hollywood eigentlich nicht in Erscheinung getreten, weshalb die Besetzung in einer Hommage an alte und alternde Actionhelden mindestens fragwürdig ist. Hemsworth ist da zwar schon etwas bekannter, aber auch er gehört eher nicht in eine Gruppe von testosterontriefenden Killern, zumal seine Rolle auch etwas seltsam angelegt ist und unorganisch ins Gewebe des Films eingefügt zu sein scheint.

Zwischen Meta und Zerstörungswut

Natürlich schaut sich niemand einen Streifen wie The Expendables 2 in der Erwartung an, hier ein Oscar-würdiges Drehbuch verfilmt zu sehen. Genauer als The Expendables weiß die Fortsetzung was sie ist, nimmt sich nicht so furchtbar ernst, was manchmal allerdings auch in etwas zu viel des Guten mündet. Die ständigen Querverweise auf der Metaebene werden mit der Zeit ermüdend, aber insgesamt hält sich alles noch im Rahmen – auch wenn das Ganze darin gipfelt, dass Chuck Norris einen Gastauftritt hat und einen der damals leider recht populären Chuck-Norris-Witze zum besten gibt.

Wenn sie nicht gerade mit Anspielungen auf andere Filme der Schauspieler beschäftigt sind, machen die Charaktere jedoch das, was sie am besten können: Dinge kaputt und Feinde erschießen. Damit geht’s schon direkt am Anfang los, wenn die Truppe irgendwo einfällt und alles kurz und klein ballert. Wo genau? Egal, Hauptsache Schaden anrichten! Dafür sind wir doch hier und in diesem Bereich liefert der Film auch fraglos ab. Die Crew feuert im Laufe der Zeit so viele Kugeln ab, dass die Metallvorräte der Erde dafür wahrscheinlich nicht ausreichen würden, aber genau für so etwas schalten wir The Expendables 2 ja auch ein. Im finalen Kampf schwingt Sly dann selbst die Fäuste, und auch wenn die Choreografie hier an sich gelungen ist, hätte dieser ruhig etwas länger dauern können.