The Resort – Staffel 1

Anlässlich ihres zehnten Hochzeitstages buchen Noah (William Jackson Harper) und Emma (Cristin Milioti) ihren Urlaub in einem Ferienort in Mexiko. Dort bleibt allerdings keine Zeit, aktiv ihre Eheprobleme anzugehen – Emma gerät schon bald nach ihrer Ankunft in den Besitz eines Handys, welches einmal Sam (Skyler Gisondo) gehörte, der vor fünfzehn Jahren gemeinsam mit Violet (Nina Bloomgarden) spurlos verschwunden ist. Emma beginnt damit, mehr über die Sache zu recherchieren, bis schließlich auch Noah mit an Bord ist. Anhand des SMS-Verlaufs zwischen den beiden Unbekannten versuchen die Hobbydetektive zu rekonstruieren, was damals geschehen ist, und so wird der geplante Erholungsaufenthalt bald zum Abenteuertrip.

Mystery trifft Humor (manchmal)

Hinweis: Für diese Rezension wurden die für die Presse zur Verfügung gestellten ersten vier Episoden gesichtet.

Die ersten zwei Episoden von The Resort sind vielleicht ein wenig zu gemächlich. Daher ist es schon einmal ganz gut, dass sich die Folgenlänge um 35 Minuten herum bewegt, was für die meisten Mysteryserien wohl ein bisschen zu wenig wäre. The Resort ist jedoch keine reine Mysteryserie, erinnert konzeptuell eher an Only Murderers in the Building, auch wenn der Handlungsort hier natürlich kein schnödes Hochhaus, sondern ein luxuriöser Ferienort in Mexiko ist. Ihnen gemein ist aber auch die komödiantischere Herangehensweise.

Zu Anfang überzeugt The Resort aber leider in keinem dieser Bereiche so richtig. Dass Emma während eines Ausflugs einen kleinen Abhang hinabstürzt und dadurch genau nebem Sams Handy landet, wirkt schon ziemlich konstruiert. Es ist außerdem nicht so ganz nachzuvollzuziehen, wieso sie sich direkt so in die Sache hineinstürzt, Zeit in intensivere Recherche investiert und so weiter. Der Humor ist anfänglich auch etwas altbacken. Wenn Noah wettet, dass er ganz bestimmt nicht einschlafen wird, und in der nächsten Szene dann natürlich doch schläft, wirkt das zumindest im ersten Moment danach, als würde diese uralte Gagstruktur endlich einmal weiterentwickelt, und dass Noah nur so tut als würde er schlafen. Das ist aber leider nicht der Fall.

Dranbleiben lohnt

Dennoch gibt es hier keinen Grund, vorzeitig abzuschalten. Im Laufe der Serie löst sie sich von dieser Art Humor und es wird unterhaltsamer, auch dank der schauspielerischen Leistungen. William Jackson Harper (The Good Place) und Cristin Milioti passen als sich zusehends entfremdendes Paar ironischerweise ziemlich gut zusammen. Noch im Verlauf der ersten Episode werden die Verhältnisse auch langsamer klarer und der Zuschauer kann sich gemeinsam mit den beiden auf das Mysterium um Sam und Violet einlassen. Dabei hilft auch die Erzählweise der Serie: Abwechselnd springen wir zwischen den verschiedenen Zeitebenen hin und her, begleiten das erste Paar im Jahre 2022 beim Entschlüsseln der Vergangenheit, schauen uns im nächsten Moment an, wie die Gegenwart des Jahres 2007 für die beiden direkt beteiligten Figuren aussah. Dabei werden uns jeweils neue Informationen zugespielt, die sich einerseits allmählich zu einem großen Ganzen zusammenzufügen scheinen, andererseits allerdings auch immer wieder einmal neue Fragen aufwerfen können. Schließlich wissen wir im Prinzip immer nur so viel wie die jeweiligen Charaktere selbst.

Vor allem die dritte und vierte Episode haben jeweils ein Cliffhangerende, das zum Weiterschauen animiert. Es bleibt zu hoffen, dass gerade das Ende der vierten Folge das Mysterium nicht zu groß macht, sodass die Autoren rund um Serienerfinder Andy Siara entweder eine Auflösung schuldig bleiben oder diese den Erwartungen nicht gerecht werden kann.