The War Below
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The War Below

„The War Below“ // Deutschland-Start: 21. Oktober 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Ein Schritt vorwärts, einer zurück: Schon seit einiger Zeit herrscht bei den Grabenkämpfen des Ersten Weltkriegs eine Pattsituation, keine der beiden Seiten kommt nennenswert voran. Und so hat Hellfire Jack (Tom Goodman-Hill) eine Idee: Anstatt weiterhin auf reguläre Kämpfe zu setzen, verpflichtet er lieber eine Gruppe britischer Bergarbeiter. Diese sollen einen Tunnel graben, der bis unterhalb der deutschen Linie führt, und dort Bomben platzieren. Die gewaltige Explosion, so die Hoffnung, wird dem Feind enorme Verluste bereiten und damit den Briten den entscheidenden Vorteil verschaffen. William Hawkins (Sam Hazeldine) ist einer dieser Bergmänner und fest entschlossen, seinem Vaterland treu zu dienen und zu einem früheren Ende des Kriegs beizutragen …

Explosives Kriegsereignis

Während gefühlt jede Woche ein weiterer Film erscheint, der sich auf die eine oder andere Weise mit dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt, spielt der Erste in der Hinsicht keine wirkliche Rolle. Dabei gibt es auch zu diesem jede Menge interessanter Geschichten zu erzählen, wie derzeit gleich zwei Titel beweisen, die nahezu parallel veröffentlicht werden. Während die Roman-Adaption Im Westen nichts Neues die Sinnlosigkeit des Krieges aufzeigt, wenn eine Gruppe junger Deutscher auf mal grausame, dann geradezu grotesk überflüssige Weise ihr Leben verliert, nimmt sich The War Below eines ganz besonderen Zwischenfalls an. Auch bei The War Below geht es um die Pattsituationen in den Grabenkämpfen. Anstatt diese selbst zu zeigen, stehen aber die Männer im Mittelpunkt, die mit ihrer Tunnel-Bomben-Aktion die Wende herbeizuführen versuchten.

Das Ergebnis war je nach Blickwinkel imposant oder verheerend. Bis zu 10.000 deutsche Soldaten sollen auf diese Weise getötet worden sein. Die Explosionskraft der zahlreichen Bomben war eine der größten in der Kriegsgeschichte, bis der Einsatz von Atombomben noch einmal ein ganz anderes Level einleitete. Das hört sich eigentlich nach Bombastkino an, etwa im Stil von Midway – Für die Freiheit. Tatsächlich spielen die eigentlichen Explosionen in The War Below aber nur eine sehr untergeordnete Rolle. Sie sind das Ergebnis der Ereignisse, die sich in dem Film abspielen, aber nicht dessen eigentlicher Sinn und Zweck. Dafür hätte auch das Budget gar nicht gereicht, da es sich bei der britischen Produktion um eine handelt, die eher am unteren Preissegment angesiedelt ist und allein deshalb schon nicht wirklich mit den großen Titeln mithalten könnte.

Mehr Geschichtsstunde als Hochspannung

Regisseur und Drehbuchautor J.P. Watts macht aus der Not deshalb eine Tugend – oder versucht es zumindest. Die Konzentration auf die Vorbereitung der Bombenaktion führt dazu, dass viele Szenen entweder unter der Erde spielen, wo die Männer gerade kräftig am Graben sind, oder sich mit den Menschen und ihren jeweiligen Geschichten befassen. Einiges davon funktioniert gut, wenn es etwa um die Sonderstellung der Gräber geht. Sie sind keine wirklichen Soldaten und wirken inmitten von diesen dann auch wie Fremdkörper. The War Below beschreibt sie nicht als Helden der Truppe, sondern als Leute, die nicht dazu gehören. Im Fall von Hawkins ist das sogar tragisch, da er eigentlich selbst kämpfen wollte, dafür aber untauglich war.

Sam Hazeldine (Slow Horses) ist dann auch Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, seine Figur wird zur Identifikation aufgebaut. Der Rest der Männer ist hingegen so schwach gezeichnet, dass sie im Dunkel der Tunnel verlorengehen. Und natürlich hält sich bei einem Film mit einem solchen Setting bzw. Szenario zwangsläufig die Abwechslung eher in Grenzen. Wer sich Hochspannung erhofft, der ist hier dann doch eher an der falschen Adresse. Hinzu kommt, dass man kein wirkliches Gespür entwickelt, wie lange dies alles dauerte. Sehenswert ist The War Below ist deshalb in erster Linie als Erinnerung an ein unglaubliches Unterfangen, das in der Form wohl beispiellos sein dürfte und von dem man sich bis heute fragen darf, wie das überhaupt funktionieren konnte.

Credits

OT: „The War Below“
Land: UK
Jahr: 2021
Regie: J.P. Watts
Drehbuch: J.P. Watts, Thomas Woods
Musik: Anne Kulonen
Kamera: Nick Cooke
Besetzung: Sam Hazeldine, Tom Goodman-Hill, Kris Hitchen, Elliot James Langridge, Sam Clemmett, Joseph Steyne, Andrew Scarborough

Bilder

Trailer

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The War Below
fazit
„The War Below“ erinnert an ein unglaubliches Unterfangen, als im Ersten Weltkrieg britische Bergarbeiter einen Tunnel bis unter die deutsche Linie gruben und dort Bomben platzierten. Das verspricht explosives Bombastkino, ist aber doch eher ein ruhig erzählter und wenig spektakulärer Film, der eine der Hauptfiguren sowie die endlose Arbeit in den Vordergrund stellt.
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