Das erste Date von Jim (Adam Sandler) und Lauren (Drew Barrymore) lief alles andere als gut. Beide bringen schon keine gute Grundlage mit, waren lange nicht mehr auf Dates: Während Lauren nach mehrjähriger Ehe frisch geschieden ist, da ihr Ex-Gatte (Joel McHale) sie mit einer anderen betrog, verstarb Adams Frau bereits vor einer Weile. Der Abend verläuft sehr zur Unzufriedenheit aller Beteiligten, und so einigen sie sich schnell darauf, weiterhin getrennte Wege zu gehen. Einige Zeit später treffen sie sich jedoch zufällig in einem Supermarkt wieder, was eine ganze Kette von Ereignissen auslöst und letzten Endes dazu führt, dass die zwei unabhängig voneinander jeweils eine Urlaubsreise nach Südafrika mit ihren jeweiligen Familien antreten: Lauren mit ihren Söhnen (Zak Henri, Kyle Red Silverstein), Jim mit seinen Töchtern (Bella Thorne, Alyvia Alyn Lind, Emma Furhmann). Als sie sich nach ihrer Ankunft in der Lobby des gebuchten Luxushotels sehen, scheint der Urlaub bereits ruiniert zu sein, zumal sie sich eine Suite teilen müssen. Den Kindern zuliebe wird sich arrangiert, wodurch das Leben der beiden einen unvorhergesehenen Verlauf nimmt …
Filmischer Wiederholungstäter
Die Filmographie von Regisseur Frank Coraci besteht hauptsächlich aus Werken, in denen die Hauptrolle entweder von Adam Sandler oder von Kevin James übernommen wird. Das scheint dann aber auch beinahe das einzig Konsistente daran zu sein, denn diese Filme können in ihrer Qualität ziemlich schwanken. So verbrach er 2011 Der Zoowärter, rehabilitierte sich aber direkt im Folgejahr wieder mit Das Schwergewicht. Wer ihn nur als Regisseur von Klick aus dem Jahre 2006 kannte, der hatte wahrscheinlich wenig Interesse daran, seinen ersten Sandler-Film seit acht Jahren, Urlaubsreif also, anzuschauen. Hier spielen die Umstände allerdings eine besondere Rolle und sollten mit in Betracht gezogen werden. Urlaubsreif ist die dritte Zusammenarbeit von Adam Sandler und Drew Barrymore, welche sich vor 50 erste Dates bereits in Eine Hochzeit zum Verlieben gegenüber standen – und bei diesem Film, der bei seinem Erscheinen 1998 generell positiv aufgenommen wurde, führte Coraci ebenfalls Regie. Die Erwartungen müssen also an sich gar nicht so niedrig gehalten werden.
Vereinzelt ganz amüsant
Leider erfüllt Urlaubsreif diese nur bedingt. Die Sandler-Barrymore-Kombo funktioniert wieder einmal hervorragend und ist sicher auch das Beste am Film. Ansonsten überzeugt er aber eher so mäßig. Zwar gibt es vor allem in den ersten siebzig bis achtzig Minuten durchaus ziemlich lustige Momente. Diese sind aber eben genau das: Momente. Wenn eines der Kinder im Schwimmbad plötzlich von einer Welle überrollt wird, ist das in der entsprechenden Situation schon ganz amüsant. Auch Terry Crews als Hotel-Animateur, der in den unpassendsten Augenblicken aus dem Nichts auftaucht, kann des Öfteren für Lacher sorgen. Wirkliche Witze in dem Sinne gibt es aber eigentlich nicht; die klassische Struktur aus Setup-Pointe findet hier eher selten statt. Dabei weiß der Film jedoch nicht nur punktuell lustig zu sein, auch sequenziell kann es hier unterhaltsam zugehen. Besonders in den Wortgefechten zwischen Jim, Lauren und deren von Wendi McLendon-Covey verkörperten Freundin Jen zeigen sich die drei ziemlich schlagfertig. Barrymore und McLendon-Covbey harmonieren auch in ihren Einzelszenen gut miteinander, genauso wie wenn sie gegen andere Charaktere verbal vorgehen.
Gemischtes Vergnügen
Vor allem aber ist Urlaubsreif einfach zu lang. Von den fast zwei Stunden Laufzeit hätte gut und gerne ein Viertel herausgekürzt werden können, eventuell mehr. Nach ungefähr achtzig Minuten scheint allen Beteiligten auch langsam die Puste auszugehen, das Pacing wird merklich behäbiger und der Film versucht von der Komödie eher abzuweichen und sich verstärkt der Romantik zuzuwenden, was aber nicht so ohne Weiteres gelingen will. Südafrika und das Luxushotel bieten natürlich schöne Schauwerte, das Schauspiel ist allgemein allerdings eher durchwachsen. Neben den erwähnten Darstellern überzeugt Kevin Nealon als liebestoller Hotelgast, ansonsten sind die Leistungen der meisten anderen Cast-Mitglieder bestenfalls nicht überragend und teilweise sogar ein wenig nervig.
OT: „Blended“
Land: USA
Jahr: 2014
Regie: Frank Coraci
Drehbuch: Ivan Menchell, Clare Sera
Musik: Rupert Gregson-Williams
Kamera: Julio Macat
Besetzung: Adam Sandler, Drew Barrymore, Kevin Nealon, Terry Crews, Wendi McLendon-Covey, Bella Thorne, Joel McHale, Abdoulaye NGom, Jessica Lowe, Braxton Beckham, Emma Furhmann, Alyvia Alyn Lind, Kyle Red Silverstein, Zak Henri, Shaquille O’Neal
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