Mit seiner Crew hat der Dieb Tony Fait (DMX) schon so manchen Auftrag umgesetzt und immer hohe Beuten kassiert, doch dieses Mal hat er eine Mission, die ihn und seine Leute auf lange Zeit finanzieren könnte. Während einer Messe in der Stadt soll er in einer Bank die dort deponierten Diamanten stehlen, die auf dem Schwarzmarkt eine ungeheure Summe einbringen. Der Einbruch an sich läuft gut, doch auf der Flucht muss sich das Team trennen und zudem noch gegen einen hartnäckigen Verfolger (Jet Li) zu Wehr setzen. Kurz nachdem Fait die Ware hat schätzen lassen, wird ihm deutlich, mit wem er sich durch den Diebstahl angelegt hat, denn schwer bewaffnete Männer machen nun Jagd auf ihn. Als dann noch sein Auftraggeber umgebracht wird, muss er sich mit seinem ehemaligen Verfolger verbünden, der sich als Su Duncan, Polizist aus Taiwan, ausgibt. Sein Auftrag ist es, die Edelsteine zurück in seine Heimat, und damit dem rechtmäßigen Besitzer zurückzubringen.
Hip-Hop und Martial Arts
Obwohl sein Regiedebüt Romeo Must Die eher verhalten von der Kritik aufgenommen worden war, entwickelte sich der Mix aus Martial Arts und Actionfilm zu einem formidablen kommerziellen Erfolg für das Studio und Filmemacher Andrzej Bartkowiak. Wohl um dieselbe Kerbe zu schlagen, wurde mit Born 2 Die schnell ein Projekt in die Wege geleitet, in dem abermals Jet Li eine der Hauptrolle übernahm und welches seiner Karriere in der Traumfabrik weiter Aufschub geben sollte. Hierbei wurde es sich leider etwas zu einfach gemacht, denn der gänzlich humorbefreite und konventionelle Film ist nun wahrlich kein Meisterwerk.
Spätestens wenn gleich zu Anfang Eminem sein Go to Sleep zum Besten gibt, dessen Beat und Rhythmus dem Zuschauer durch Mark und Bein geht, weiß man eigentlich sehr genau, was ein Film wie Born 2 Die eigentlich ist. Hatte Romeo Must Die zumindest noch einen gewissen ästhetischen Wert (oder den Vorteil, etwas für die Zeit Neues zu zeigen), mutet Born 2 Die mehr wie eine Plattform an, mit deren Hilfe Firmen wie Def Jam Recordings ihre Platten an den Mann bringen wollen. Konsequenterweise spielt mit DMX einer ihrer zu der Zeit kommerziell erfolgreichsten Rapper eine der Hauptrolle und reiht sich damit in die Reihe derer ein, die den Sprung oder vielmehr den Balanceakt zwischen Musik und Schauspiel versuchen zu meistern (oder zumindest einige Platten mehr zu verkaufen). Auch optisch wirkt der Film eher wie ein erweitertes Musikvideo, bei dem lediglich die Handlung und die reißbretthaften Figuren etwas nerven.
Buddy Action, wenig Neues
Born 2 Die kam in einer Phase in die Kinos, in welcher die Kombination von Ost und West innerhalb der Buddy-Action durch Beiträge wie die Rush Hour-Reihe Erfolge feierte, aber sich auch schon etwas abgenutzt hatte. Dies merkt man der routinierten Inszenierung der Actionszenen mehrmals an, was zwar nach wie vor Höhepunkte nach sich zieht, wie beispielsweise die Prügelei bei einem illegalen Wettkampf, doch Genrefans nicht viel Neues zu bieten hat. Da kann auch die ansonsten immer zuverlässig charismatische Präsenz eines Jet Li nicht mehr viel retten, der mit ebenso viel Abgeklärtheit seine Szenen abspult in einem Projekt, was ihm als Darsteller wenig abverlangt. Bedenkt man, dass Li nur zwei Jahre später mit Unleashed zeigen sollte, dass gutes Schauspiel mit Tiefe sowie überzeugende Kampfszenen keinesfalls einander ausschließen, wirkt ein Titel wie Born 2 Die tatsächlich wie der Rohrkrepierer, auf den der Titel bereits anspielt.
OT: „Cradle 2 the Grave“
Land: USA
Jahr: 2003
Regie: Andrzej Bartkowiak
Drehbuch: John O’Brien, Channing Gibson
Musik: John Frizzell
Kamera: Daryn Okada
Besetzung: Jet Li, DMX, Anthony Anderson, Mark Dacascos, Kelly Hu, Tom Arnold, Gabrielle Union
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