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© ZDF/Dirk Bartling

Das Traumschiff: Lappland

„Das Traumschiff: Lappland“ // Deutschland-Start: 20. November 2022 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen) staunt nicht schlecht, als er erfährt, was seine alten Freunde Patrick Steiner (Daniel Fritz) und Maik Berghammer (Tayfun Baydar) da für ihn geplant haben. Gemeinsam wollen sie eine kleine Abenteuertour durch Lappland starten, um der alten Zeiten willen. Währenddessen geht es an Bord des Kreuzfahrtschiffes hoch her. So sorgen Katja Fehling (Katja Fehling) und ihre kranke 16-jährige Tochter Lisa (Johanna Hens) für Aufregung. Währenddessen schmieden Servicekraft Caroline Jensen (Mersiha Husagic) und Restaurantleiter Ben Streubing (Ferdinand Seebacher) Pläne für die gemeinsame Zukunft, doch dabei kommt es zu Meinungsverschiedenheiten …

Ausflug in den Schnee

Beim Traumschiff sucht man traditionell eine Mischung aus dem Alltäglichen und dem Ungewöhnlichen, wenn Probleme, wie man sie oft aus dem eigenen Leben kennt, vor exotischen Kulissen aufgearbeitet werden. Das ist bei Lappland nicht wirklich anders. Wobei es schon ein paar Punkte gibt, welche den 94. Film des seit 1981 produzierten ZDF-Dauerbrenners etwas anders machen. Ein Punkt ist, dass man dieses Mal dem Titel entsprechend in den hohen Norden fährt. Meist ziehen die Kreuzfahrtschiffe wärmere Destinationen vor, weil wir das eher mit Urlaubsgefühl verbringen. In Lappland gibt es das natürlich nicht. Statt Palmen gibt es hier Schnee, zwischendurch darf dann auch schon mal in einem Eishotel übernachtet werden.

Damit einher geht, dass wir uns erstaunlich wenig an Bord bewegen. Der Handlungsstrang um Parger, der mit seinen zwei Freunden eine Tour mit dem Hundeschlitten wagt, spielt überwiegend an Land. Auch bei der Liebesgeschichte mit Jensen und Streubing bewegen wir uns viel außerhalb des Schiffes. Das gehört zu den Filmen natürlich immer zu einem Stück dazu, wenn die Landaufenthalte für optische Abwechslung sorgen und damit die einzelnen Teile hervorheben. Bei Das Traumschiff: Lappland nimmt das aber so große Ausmaße an, dass man zwischendurch schon gar nicht mehr weiß, dass es sich hier um einen Teil der Reihe handelt. Sehenswert sind die Szenen aber natürlich schon, wie fast immer. Ob es bei den aktuell sehr überschaubaren Temperaturen unbedingt einen Ausflug in einen noch kälteren Teil Europas gebraucht hätte, darüber kann man sich streiten. Wer aber die Bilder solcher Winterlandschaften zu schätzen weiß, bekommt hier einiges zu sehen.

Viel Thema für wenig Zeit

Wenig sehenswert ist hingegen der Handlungsstrang rund um die kranke Jugendliche. Das damit verbundene Phänomen gibt es natürlich, fällt aber nicht unbedingt unter alltägliche Probleme. Da sind die anderen Geschichten in Das Traumschiff: Lappland schon deutlich nachvollziehbarer. Aber es ist auch die Umsetzung, die zu wünschen übrig lässt. Wie so oft bei Herzkino-Filmen reicht die Zeit nicht, um die verschiedenen Themen wirklich so zu behandeln, wie sie es verdienen würden. Da wird dann ganz viel auf einmal aufgetischt, was innerhalb von anderthalb Stunden abgearbeitet sein muss. Da bleibt pro Thema nicht viel Zeit, alles muss dann ganz schnell zu einem Abschluss gebracht werden. Und das ist eben vor allem bei dem obigen Handlungsstrang ein Problem, wenn irgendwann einfach der Schalter umgelegt wird, nur weil es gerade pressiert.

Fans der Reihe brauchen sich davon aber nicht abhalten lassen. An der grundsätzlichen Machart der Filme hat sich – abgesehen von der besagten Schiffreduktion – nichts geändert. Nach 40 Jahren ist das auch nicht realistisch zu erwarten. Das Traumschiff: Lappland ist eines dieser TV-Filme, die von allem ein bisschen bieten: Zerstreuung, Eskapismus, Urlaub, Herzschmerz, Humor, Liebe. Manches davon funktioniert besser, manches schlechter. Im Anschluss ist man nicht unbedingt um Erkenntnisse reicher. Aber es gab ein paar schöne Bilder und man hat den Eindruck, dass die Welt wieder etwas besser ist. Wem das genügt, der schaltet ein. Der Rest schaut sich anderweitig um.

Credits

OT: „Das Traumschiff: Lappland“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Helmut Metzger
Drehbuch: Jürgen Werner
Musik: Hans Günter Wagener
Kamera: Meinolf Schmitz
Besetzung: Florian Silbereisen, Barbara Wussow, Daniel Morgenroth, Collien Ulmen-Fernandes, Lara Joy Körner, Johanna Hens, Mersiha Husagic, Ferdinand Seebacher, Daniel Fritz, Tayfun Baydar, Maria Höfl-Riesch, Sasha

Bilder

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Das Traumschiff: Lappland
fazit
„Das Traumschiff: Lappland“ spielt auffallend oft abseits des Schiffes und sticht auch durch sein eisiges Setting hervor, das in einem großen Kontrast zu den sonst üblichen Ländern steht. Ansonsten ist alles beim Alten, wenn Alltag und Außergewöhnliches zusammentreffen, was mal besser, mal schlechter funktioniert.
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