Deine, meine & unsere

Frank (Dennis Quaid) und Helen (Rene Russo) waren in der Highschool ein Paar, danach trennten sich ihre Wege. Jahre später treffen sie erneut aufeinander, beide mittlerweile verwitwet und alleinerziehend. Er ist Konteradmiral, sie Designerin. Schnell bandeln sie wieder miteinander an. Die Heirat ist dann nur noch eine Formalität, dadurch entsteht allerdings eine richtige Großfamilie: Frank bringt acht Kinder in die Ehe, Helen ganze zehn. Keiner der achtzehn Nachkommen ist mit der Entscheidung glücklich, die über ihre Köpfe hinweg getroffen wurde. Bald werden die anfänglichen Differenzen zwischen den beiden Lagern beiseite geschoben, um sich für die gute Sache zu verbünden: Die Eltern müssen dazu gebracht werden, sich wieder zu trennen. Damit hat die neugeformte Bande sogar mehr Erfolg, als sie dachte …

Slapstick für die Kleinen

Dennis Quaid (Dragonheart) hat in Deine, meine & unsere ein ähnliches Problem wie Andy Garcia in When a Man Loves a Woman – Eine fast perfekte Liebe. Als überforderter Familienvater mag er ja durchaus überzeugend sein, aber Quaid hat eine viel zu nette Ausstrahlung (und muss sie für die Familienkomödie natürlich auch haben), als dass er einen glaubwürdigen Konteradmiral abgeben würde. Ein Kreuzfahrtschiffkapitän könnte ihm abgenommen werden, aber niemand erreicht den höchsten permanenten Rang der US-amerikanischen Küstenwache, weil er so liebenswürdig ist. Ohne zu viel vorwegzunehmen hält der Film generell nicht so viel von Realismus, auch wenn er auf einer wahren Geschichte basiert. So kann sich ein Segelboot mit voller Geschwindigkeit auf das im Film verwendete Schiff USCGC Sherman (WHEC-720), wie es damals noch hieß, zubewegen, ohne dass irgendjemand auf der Kommandobrücke etwas davon merkt. Lediglich ein Blick aus dem Fenster mit bloßem Auge ermöglicht es einem der Anwesenden, stellvertretend für die Menschheit den Sieg über die Radartechnologie zu erringen. Das ist immerhin einer der unfreiwillig lustigen Momente des Streifens.

Der Humor in Deine, meine & unsere ist repetitiv und abgedroschen, wird jungen Nachwuchs aber doch zum Lachen bringen. Viel Slapstick, nicht selten mit Quaid als Opfer, um die Autorität der Vaterfigur zu untergraben. Wenn der Film jemandem empfohlen werden könnte, dann am ehesten jungen Familien mit drei oder mehr Kindern. Wie erwähnt basiert Deine, meine & unsere auf einer wahren Geschichte, allerdings erst in letzter Instanz. Zuvorderst handelt es sich um ein Remake von Deine, meine, unsere aus dem Jahre 1968. Dass es überhaupt zu der Neuauflage kam, lag wahrscheinlich daran, dass zwei Jahre zuvor Im Dutzend billiger erschien, ein Streifen über eine kinderreiche Familie, bei dem es sich um ein Remake eines Filmes von 1950 handelte.

Nicht viel dran

Sonderlich viel lässt sich über den Film gar nicht sagen. Deine, meine & unsere ist super leicht zu vergessen, kaum eine Szene bleibt auch direkt nach der Sichtung im Gedächtnis. Das ist auf der einen Seite etwas Positives, weil es dann nicht so viel Negatives daran gibt. Auf der anderen Seite ist es etwas Negatives, da es nicht so viel Positives daran gibt. Die Charaktere sind auch nicht sonderlich einprägsam. Quaid spielt innerhalb des weiter oben gesteckten Rahmens zwar absolut passabel, weist darüber hinaus eine gewisse Chemie mit Rene Russo und den ganzen Kindern auf, aber die Story der beiden Elternteile ist viel zu konstruiert. Heute (wieder)getroffen, morgen geheiratet, übermorgen geschieden – das Ganze ist viel zu gehetzt und eher Beiwerk, liefert nur die Vorlage um die Beteiligten in Situationen zu bringen, in denen sie hinfallen oder sich bekleckern können.