Juwelendieb Miles Logan (Martin Lawrence) hat das Ding seines Lebens durchgezogen. Ein Diamant im Wert von 17 Millionen Dollar gehört ihm – quasi. Da sind ja noch drei andere Leute, mit denen er den Coup durchgezogen hat: Sein bester Freund Eddie (John Hawkes), Fluchtwagenfahrer Tully (Dave Chappelle) und der Neue, Deacon (Peter Greene). Letzterer hat bei dem Unterfangen seine ganz eigenen Pläne im Sinn. Er erschießt Eddie und will den Klunker an sich reißen. Doch die Cops haben die Bande bereits umstellt. Deacon flieht, Miles wird festgenommen – kann die Beute zuvor jedoch noch in einem Lüftungsschacht eines sich im Bau befindlichen Gebäudes verstecken. Er sitzt seine Strafe ab und kehrt zwei Jahre später in freudiger Erwartung an jenen Ort zurück, muss jedoch feststellen, dass sich dort nun ausgerechnet ein Polizeirevier befindet. Als er den Edelstein sicherstellen möchte, gerät er in eine verfängliche Situation und gibt sich einer Eingebung folgend als Detective Malone aus. Während er sich noch überlegt, wie er jetzt an den Schatz gelangen soll, wird er schon dem frischgebackenen Detective Carlson (Luke Wilson) zugeteilt und muss gemeinsam mit ihm Verbrechen aufklären, damit die Scharade nicht auffliegt …
Nicht erinnerungswürdig
Der Diamanten-Cop ist einer dieser Filme, die früher oft auf Pro7 liefen und von vielen immer gerne eingeschaltet wurden. Aus heutiger Sicht drängt sich die Frage auf, ob das vielleicht daran lag, dass sonst nichts Anschaubares lief. Das soll nun keinesfalls heißen, dass der Streifen schlecht wäre, aber einem jüngeren, filmunerfahreneren Publikum wird er wahrscheinlich doch deutlich besser gefallen. Die Geschichte bietet keine großen Überraschungen, hier bewegt sich alles in gewohnten Bahnen. Luke Wilson etwa spielt den liebenswerten und ambitionierten, aber leicht unbedarften Kollegen, der uns aus Filmen wie diesen bestens bekannt ist. Immerhin funktioniert er gut zusammen mit Martin Lawrence, wobei das eher daran zu liegen scheint, dass Lawrence mit jedem gut funktioniert. Dass Dave Chappelle in diesem Film mitspielt, mag für manch einen bei erneuter Sichtung als Überraschung daherkommen. Dabei absolviert er nicht einfach nur einen reinen Gastauftritt, sondern hat doch eine etwas größere Sprechrolle und taucht in mehreren Schlüsselmomenten auf. Dass Chappelles Mitwirken so leicht vergessen werden kann, liegt schlicht daran, dass der ganze Film leicht vergessen werden kann.
Amüsanter Zeitvertreib
Solange er läuft, kann er aber durchaus für Unterhaltung sorgen. Davon bleiben dann vielleicht nicht unbedingt viele bleibende Erinnerungen zurück, aber ein halbwegs amüsanter Zeitvertreib ist die Sichtung allemal. Das Drehbuch von Der Diamanten-Cop scheint sich ein wenig zu sehr auf seinen Hauptdarsteller zu verlassen. Der liefert hier fairerweise auch ab, es kann schon Spaß machen, ihm beim Improvisieren oder den Interaktionen mit den anderen Schauspielern zuzusehen. Trotzdem fühlt es sich stellenweise so an, als wäre der Krimi-Aspekt zugunsten der Komödie nur rudimentär implementiert worden, während gleichzeitig dem Komödiantischen ein engerer Rahmen aufgezwängt wurde, um dem Krimi Raum zu geben. Die Action scheint sich dabei zum Vorteil der anderen beiden Genres vornehm zurückzuhalten. Das macht Der Diamanten-Cop insgesamt schon zu einem brauchbaren Familienfilm, es lässt sich nur das Gefühl nicht abschütteln, dass hier in mehrere Richtungen Potenzial verschenkt wurde.
Von ein oder zwei Ausnahmen abgesehen ist der Humor harmlos und milde amüsant. Ein Running Gag etwa besteht darin, dass Logan sich immer wieder spontan eine neue Tarnung ausdenkt, wenn seine alte aufgeflogen ist. Als sein Kollege herausfindet, dass die Nummer von Logans Polizeimarke gar nicht existiert, arbeitet er eben kurzerhand undercover für die Abteilung Innere Angelegenheiten. Als sich dieser Vorwand nicht mehr aufrechterhalten lässt, wurde er von Anfang an vom FBI eingeschleust, und so weiter. Wer William Forsythe noch nirgendwo sonst hat spielen sehen, kann seine Leistung hier wohl nicht in vollem Ausmaße wertschätzen. Ihn einmal nicht in der Rolle eines Bösewichtes, sondern auf der richtigen Seite des Gesetzes zu erleben, beweist allerdings seine Wandelbarkeit als Schauspieler.
OT: „Blue Streak“
Land: USA
Jahr: 1999
Regie: Les Mayfield
Drehbuch: Michael Berry, John Blumenthal, Stephen Carpenter
Musik: Edward Shearmur
Kamera: David Eggby
Besetzung: Martin Lawrence, Luke Wilson, Peter Greene, Dave Chappelle, Nicole Ari Parker, Graham Beckel, Robert Miranda, Olek Krupa, Saverio Guerra, Richard C. Sarafian, Steve Rankin, Carmen Argenziano, John Hawkes, William Forsythe, Octavia Spencer
https://www.youtube.com/watch?v=nV5ShpCF6O4
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)