Infinity Unbekannte Dimension Infinitum: Subject Unknown
© Tiberius

Infinity – Unbekannte Dimension

„Infinity – Unbekannte Dimension“ // Deutschland-Start: 4. November 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die Verwirrung ist groß bei Jane (Tori Butler-Hart), als sie zu sich kommt. Nicht nur dass sie keine Ahnung hat, wie sie an den Ort gekommen ist. Sie ist außerdem gefesselt und geknebelt. Wer könnte ihr das angetan haben? Und aus welchem Grund? Nach einigen Versuchen gelingt es ihr zwar sich zu befreien. Wirklich ausgestanden ist die Situation damit aber nicht. Denn nachdem sie im Haus umhergelaufen ist und nach Antworten gesucht hat, erfolgt ein Lichtblitz und sie selbst befindet sich auf einmal wieder in derselben misslichen Lage, aus der sie gerade erst entkommen war. Und das ist nicht das einzige Rätsel, mit dem sie sich auseinandersetzen muss. Da kommen noch jede Menge andere sonderbarer Beobachtungen und Erlebnisse hinzu, die sie an ihrem Verstand zweifeln lassen …

Ein wilder Mix, bekannt und neu

Fast könnte man meinen, bei Infinity – Unbekannte Dimension habe jemand versucht, möglichst viele Filmmotive, die aktuell im Trend sind, zu einem einzigen Film zusammenzuwerfen. So beginnt die Geschichte damit, dass die Hauptfigur an einem Ort zu sich kommt und sich an nichts erinnern kann. Das haben dieses Jahr mehrere Dutzend Serie und Filme ähnlich gemacht, zuletzt etwa The Free Fall. Dann haben wir die Zeitschleifen, wie sie unter anderem in den deutschen Serien Another Monday und Souls antreffen. Und dann sind da noch die Parallelwelten, wie sie momentan zum Beispiel in Marvel-Abenteuern oder auch dem sensationellen Everything Everywhere All At Once umgesetzt wurden. Ein wild zusammengestellter Mix also, bei dem man alles schon viele Male gesehen hat.

Und doch wäre es nicht fair, den Film darauf zu reduzieren, eine billige Kopie zu sein. Zunächst einmal wurde er bereits 2020 gedreht, also noch vor der aktuellen Schwemme an thematisch ähnlich gelagerten Titeln. Außerdem ist Infinity – Unbekannte Dimension definitiv kein Film, der es sich zum Ziel gesetzt hat, möglichst viele Menschen anzusprechen. Dafür hatte er auch gar nicht die Mittel, es handelt sich hier um eine echte Independentproduktion. Zwar wird damit geworben, dass Ian McKellen mitspielt. Der ist aber nur ein paar Minuten lang zu sehen und hat zudem mit der Handlung nichts zu tun. Stattdessen ist das hier mehr oder weniger eine Zweipersonenshow des Ehepaars Matthew und Tori Butler-Hart. Er führte Regie und bediente die Kamera, sie übernahm die Hauptrolle, gemeinsam schrieben sie das Drehbuch.

Viele offene Fragen

Wie viel davon tatsächlich auf ein Konzept zurückgeht, wie viel Notwendigkeit durch die Corona-Pandemie war – der Film wurde mittels iPhone während des Lockdowns gedreht –, das darf spekuliert werden. Geschadet hat es dem Film zumindest nicht. Wenn Sara in Infinity – Unbekannte Dimension überwiegend allein in der Welt unterwegs ist und sich dabei nur selbst begegnet, trägt das schon maßgeblich zur surrealen Atmosphäre bei. Auch wenn der Film selten ins Fantastische geht und die meisten Szenen nichts Außergewöhnliches zeigen, gelingt es den Butler-Harts doch, einen zu keiner Zeit vergessen zu lassen, wie seltsam das hier alles ist. In ihrem Mystery-Science-Fiction-Werk ist alles möglich, nichts ist festgeschrieben.

Gleichzeitig ist das aber auch das Problem: Die zwei gefallen sich so sehr in diesem Konzept der Offenheit, dass sie dem Publikum relativ wenig mit auf den Weg geben, an dem es sich festhalten kann. Infinity – Unbekannte Dimension soll Teil eines größer angelegten Projekts sein, bei der die Gedanken noch in anderen Medien ausgeführt werden. Ohne diese bleibt hier ein Film zurück, der einerseits sehr tiefgründig sein möchte, dabei aber so sehr an der Oberfläche bleibt, dass viele vermutlich nicht wirklich viel damit werden anfangen können. Interessant ist das Ergebnis durchaus, weswegen es schon irgendwie schön ist, dass tatsächlich ein deutscher Filmvertrieb diese Sonderbarkeit ins Programm aufgenommen hat. Man sollte nur wissen, worauf man sich hier einlässt.

Credits

OT: „Infinitum: Subject Unknown“
Land: UK
Jahr: 2021
Regie: Matthew Butler-Hart
Drehbuch: Matthew Butler-Hart, Tori Butler-Hart
Musik: Tom Kane
Kamera: Matthew Butler-Hart
Besetzung: Tori Butler-Hart, Ian McKellen, Conleth Hill

Bilder

Trailer

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Infinity – Unbekannte Dimension
fazit
Eine Frau wacht gefesselt auf und ist gezwungen, diese Szene immer wieder zu durchleben. „Infinity – Unbekannte Dimension“ nimmt eine ganze Reihe bewährter filmischer Motive, macht aber etwas ganz Eigenes draus. Zu eigen: Interessant ist das Konzept des Films, dabei aber so wenig greifbar, dass viele verwirrt oder frustriert vorm Fernseher sitzen werden.
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