Nick (Jason Bateman), Dale (Charlie Day) und Kurt (Jason Sudeikis) haben unterschiedliche Jobs, aber das gleiche Problem – ihr jeweiliger Chef (Kevin Spacey, Jennifer Aniston beziehungsweise Colin Farrell) macht ihnen das Leben zur Hölle. Da sie sich eine Kündigung nicht leisten können, ist bald ein anderer Plan gefasst: Warum die unliebsamen Vorgesetzten nicht einfach eliminieren? Das ist allerdings leichter gesagt als getan, Hilfe vom Profi muss her. Doch auch das gestaltet sich schwieriger als gedacht …
Gut besetzte Komödienüberraschung
Sonderlich hoch waren die Erwartungen an Kill the Boss nicht gerade, als der Film für 2011 angekündigt wurde. Das letzte Mal, dass Seth Gordon bei einer Komödie Regie geführt hatte, war drei Jahre zuvor: Mit Mein Schatz, unsere Familie und ich versuchte er sich das erste Mal an einem fiktionalen Kinofilm, nachdem seine Dokumentation The King of Kong: A Fistful of Quarters im Jahre 2007 weitgehend sehr positiv aufgenommen wurde – etwas, das sich von seinem Spielfilmdebüt leider nicht behaupten lässt. Die Drehbuchautoren Michael Markowitz (erste Fassung) und John Francis Daley & Jonathan Goldstein (Überarbeitung) hatten jeweils zwar bereits unterschiedlich viel Schreiberfahrung, doch auch für sie war es der erste Kinostoff. Während es im Vorfeld also reichlich Anlass zur Skepsis gab, stellt sich im Nachhinein betrachtet glücklicherweise heraus, dass begründete Befürchtungen nicht immer eintreffen müssen.
Beim Titel müssen wir wieder einmal akzeptieren, dass das englische Original im Deutschen mit einer anderen englischen Phrase ersetzt wurde. Zwar hätte der Streifen hier nicht unbedingt Furchtbare Vorgesetzte heißen müssen, aber die Beibehaltung von Horrible Bosses wäre auch nicht das Allerfalscheste gewesen. Die deutsche Synchronisation ist dafür immerhin einigermaßen gelungen. Wer dazu in der Lage ist, sollte Kill the Boss jedoch auf Englisch schauen. Nur so kommen die Performances der Schauspieler richtig zur Geltung. Es lässt sich kaum ein einzelner gesondert hervorheben, das gesamte Ensemble scheint sich vorgenommen haben, dass die Kinozuschauer den größtmöglichen Gegenwert für ihren Eintrittspreis erhalten. Jennifer Aniston überzeugt in einer eher ungewohnten Rolle, sowohl was Aussehen als auch was Freizügigkeit und Verhalten angeht. Jamie Foxx‚ Charakter lässt zu wünschen übrig – insofern als dass kaum genug von ihm zu bekommen ist. Es ist aber wahrscheinlich die bessere Entscheidung, ihn nur in kurzen, prägnanten Szenen auftreten zu lassen, um eine Übersättigung zu vermeiden. Charlie Day hat egal wo er mitspielt zugegebenermaßen nur einen Charakter vorzuweisen, diesen hat er aber perfektioniert. So dämlich wie in Always Sunny in Philadelphia ist er hier nicht, dafür legt er seine gewohnte Redegeschwindigkeit an den Tag.
Temporeich und voller Gags
Geschwindigkeit ist überhaupt das Stichwort. Kill the Boss weist ein zügiges Pacing auf. Dabei bleibt die Gagdichte erstaunlich hoch, da die Charaktere quasi konstant reden. Nicht der einzige Grund für mehrmalige Sichtungen, aber eine zweite oder dritte wird sicher noch einige zuvor überhörte Witze offenbaren. Der Plot rückt jedoch zu keiner Zeit in den Hintergrund: Der Film weiß genau, was er erzählen will, und zieht das auch konsequent durch. Zwar mag die gewählte Ultima Ratio zunächst extrem anmuten, Kill the Boss etabliert dafür aber früh eine simple Erklärung: Die drei Protagonisten sind einfach nicht die schlauesten Menschen. Ankreiden ließe sich ihm eine Art Actionsequenz, die wohl als Highlight des Streifens gedacht war, sich aber tatsächlich nicht so organisch aus der Handlung heraus ergibt. Auch Anistons Charakterentwicklung hätte im weiteren Verlauf mehr Finesse bei der Ausarbeitung vertragen können.
OT: „Horrible Bosses“
Land: USA
Jahr: 2011
Regie: Seth Gordon
Drehbuch: Michael Markowitz, John Francis Daley, Jonathan Goldstein
Musik: Christopher Lennertz
Kamera: David Hennings
Besetzung: Jason Bateman, Kevin Spacey, Charlie Day, Lindsay Sloane, Jennifer Aniston, Jason Sudeikis, Meghan Markle, Donald Sutherland, Colin Farrell, Ioan Gruffudd, Jamie Foxx, Julie Bowen, Wendell Pierce, Ron White
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