Lara Croft Tomb Raider
© Leonine

Lara Croft: Tomb Raider

Lara Croft Tomb Raider
„Lara Croft: Tomb Raider“ // Deutschland-Start: 28. Juni 2001 (Kino) // 2. November 2012 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Lara Croft (Angelina Jolie) führt ein Doppelleben. In der Öffentlichkeit ist sie als stinkreiche Erbin und Fotojournalistin bekannt, doch im Verborgenen arbeitet als Archäologin und Grabräuberin. Nachdem sie auf ein rätselhaftes Artefakt ihres verstorbenen Vaters stößt, begibt sie sich auf ein Abenteuer, um ein altes Rätsel zu knacken. Unterdessen schmiedet Manfred Powell (Iain Glen) in Rom mit einem mysteriösen Geheimbund Pläne, um Croft zuvorzukommen. Schließlich steht eine besondere Planetenkonstellation an, die nur alle 5000 Jahre auftritt und Schlüssel für das Rätsel zu sein scheint. Fortan entbrennt ein Zeitlauf gegen die Zeit, bei dem Croft all ihr archäologisches Wissen und Abenteuerfähigkeiten aufbringen muss.

Der Lauf der Zeit

Dass nach dem Erfolg der gleichnamigen Videospielreihe eine Verfilmung folgte, hat 2001 wohl niemanden überrascht. Mittlerweile gibt es etliche weitere Spielteile und mit Tomb Raider ein Reboot, welches nur die wenigsten zufriedenstellte. So stellt sich die große Frage: Lohnt es sich, die Originalteile heutzutage noch einmal zu schauen? Nach zwei Jahrzehnten stellen sich tatsächlich gemischt Gefühle ein. Während die generelle Stimmung zwischen Mysterium und Abenteuer solide ausfällt, hapert es häufiger bei den Figuren, bei denen man immer mal wieder den Kopf schütteln muss. Wirft man einen Blick auf die weiteren Filme von Regisseur Simon West, der Jahre später Regie bei The Expendables 2 führte, so erübrigt sich jeder weitere Gedanke in puncto gut geschriebene Figuren. Doch Hand aufs Herz: Vielleicht war man früher auch einfach in genau dieser Zielgruppe, wohingegen man heutzutage herausgewachsen ist. Dabei hatte man Lara, Computernerd Bryce (Noah Taylor) sowie den dürftig geschriebenen Antagonisten Powell gar nicht so negativ in Erinnerung. Die Zeiten scheinen sich geändert zu haben.

Ein Frauenbild der alten Schule

Dass Croft zu keiner Zeit den Anschein erweckt, als hätte man eine halbwegs intelligente Figur vor sich, spielt dem Film nicht in die Karten. Nur ab und zu wird klug gehandelt, die meiste Zeit gleicht Croft jedoch dem typischen Rambo. Was sind schon Kollateralschäden im eigenen Palast? So bleibt die „alte“ Lara Croft zuweilen recht eindimensional – besonders in der ersten Hälfte, in der die Gehilfen herbeieilen müssen, um ihr die Arbeit abzunehmen. Das harte Training von Jolie kann man ihr aber bei weitem nicht absprechen, macht sich dies zumindest in den Kampfszenen ab der zweiten Hälfte bemerkbar. Ein bisschen Sexappeal obendrauf und fertig ist die Frauenfigur, die heutzutage wohl noch stärker durchfallen würde. Lohnt sich also ein Rewatch? Wenn, dann nur aus Gründen der Nostalgie.

Übertriebene Coolness

Sonnenbrille auf, Motorrad auf Volltouren, peppige Musik an und los geht’s. Klingt fast nach Matrix – mit dem großen Unterschied, dass die Coolness da wenigstens funktioniert. Bei Tomb Raider wirkt es dagegen alles ein wenig aufgesetzt und kann daher nur selten seine volle Wirkung entfalten – schon gleich gar nicht, wenn plötzlich Bond-Star Daniel Craig auftaucht und eine regelrechte Waschlappen-Figur abgibt. Hinzu kommende Blödeleien wie zum Beispiel der Trainings-Killerroboter, der kurzerhand später als Musikanlage entfremdet wird. Schaut man dagegen auf die Aufmachung, so kann man zumindest ganz zufrieden sein. Markante Setpieces, die alte Erinnerungen wachrufen, Maya-Symbolik und das generelle Abenteuerfeeling greifen in der Hinsicht gut ineinander.

Credits

OT: „Lara Croft: Tomb Raider“
Land: USA, Deutschland, UK, Japan
Jahr: 2001
Regie: Simon West
Drehbuch: Patrick Massett, John Zinman
Musik: Graeme Revell
Kamera: Peter Menzies Jr.
Besetzung: Angelina Jolie, Jon Voight, Iain Glen, Noah Taylor, Daniel Craig 

Trailer

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Lara Croft: Tomb Raider
Fazit
Der erste Film der beliebten Videospielfigur gefällt im Hinblick auf die Aufmachung und die Atmosphäre. Dafür veranlassen einen die Figuren in „Lara Croft: Tomb Raider“ immer wieder zum Kopfschütteln.
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