Eine Familie rettet die Menschheit! Im Jahr 2058 ist es um die Erde und deren Ressourcen sichtlich schlecht bestellt. Da alle Versuche fehlgeschlagen sind, das Weiterleben auf dem Planeten weiter zu ermöglichen, musste man sich nach einem Ersatz umschauen. Mit dem neu entdeckten Planeten Alpha Prime ist man dabei glücklicherweise fündig geworden. Die äußerst gebildete Forscherfamilie der Robinsons, bestehende aus Professor John (William Hurt) und dessen Frau Maureen (Mimi Rogers), sowie deren drei Kinder Judy (Heather Graham), Penny (Lacey Chabert) und Will (Jack Johnson), soll nun mit der Jupiter-Mission die bestehende Kolonisation der neuen Heimat vorbereiten. Doch die Zeit drängt, denn die sogenannten globalen Separatisten setzen alles daran, dieses Unternehmen scheitern zu lassen. Aufgrund eines Angriffs wird der Start dann notgedrungen vorverlegt und mit dem erfahrenen, aber auch hitzigen Piloten Don West (Matt LebLanc) starten die Robinsons ihre Reise ins Ungewisse. Doch ein ungeahnter Sabotageakt sorgt dafür, dass das Schiff samt seiner Crew plötzlich in einem unbekannten Abschnitt des Weltraums abdriftet. Die Robinsons sind verschollen zwischen den Welten und setzten nun alles daran, wieder zurückzukehren.
Eine perfekte Familie
Lost in Space aus dem Jahr 1998 ist nicht der erste Auftritt der Robinsons auf bewegtem Bild, basiert die Verfilmung doch auf einer Fernsehserie aus den 1960er Jahren. Und auch heute noch scheint der Stoff zu faszinieren, da Netflix bereits seit 2018 eine weitere Adaption der Science-Fiction-Geschichte veröffentlicht, die mittlerweile bei der dritten Staffel angelangt ist und sich hoher Beliebtheit erfreut. Irgendetwas fesselndes scheint also dran zu sein an der Familie der Robinsons und deren verrückter Reise, was eigentlich verwunderlich ist. Denn Geschichten funktionieren vor allem dann gut, wenn sich durch charakterliche Schwächen emotionale Fallhöhen ergeben, die das Gesehene spannend und mitreißend machen. Doch mit der Familie rund um John und Maureen bietet sich eher das Bild der perfekten amerikanischen Familie, die jede noch so kleine Herausforderung dann doch irgendwie meistert.
Zwar sieht es bei jeder brenzligen Situation bis kurz vor Schluss aus, als würden alle Pläne und Versuche scheitern, irgendein clever Einfall, meistens von Judy oder Will, führt dann allerdings doch zum Erfolg. Das ist ein bis zweimal durchaus packend, verliert allerdings spätestens nach dem dritten Mal die Wirkung. Wenn Figuren wirklich alles überleben, weil sie unfassbar intelligent sind und auch unter enormen Druck immer die richtige Entscheidung treffen, dann fehlt eben die emotionale Fallhöhe, die Geschichten so spannend macht. Doch abgesehen davon sind es vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen, die Lost in Space dann trotzdem aufwerten. Denn obwohl die Robinsons so perfekt scheinen, haben sie auch mit den Problemen einer ganz normalen Familie zu kämpfen. John zum Beispiel ist viel zu sehr auf seine Arbeit fokussiert und vernachlässigt stetig seine Kinder und seine Frau. Vor allem Will hat darunter zu leiden, da sein Vater selten für ihn da ist und allen voran auch sein Potential nicht erkennt. So ist es weniger verwunderlich, dass sich der Junge in gewisser Weise Ersatz im Arbeitsroboter der Robinsons und auch irgendwie im Antagonisten Dr. Smith (Gary Oldman) sucht. Hier ist deutliches Konfliktpotential geboten, welches den Film hauptsächlich trägt und interessant macht.
Von Optik und Logik
Was bei Science-Fiction dabei auch immer schnell ins Auge fällt und ein wichtiges Kriterium darstellt, ist die Optik und das Design. Lost in Space sieht man dabei deutlich an, das der Film schon fast 25 Jahre auf dem Buckel hat, doch trotzdem stört das das Seherlebnis nicht erheblich. Zwar sind die Computereffekte etwas verwaschen und aus der Zeit gefallen, aber gerade die Sets und Szenenbilder strotzen nur so von handgemachter Optik. So funktioniert die Immersion dann auch recht gut, wenn vor allem die Innenbereiche des Raumschiffs samt den Bedienungselementen und Raumanzügen täuschend echt und faszinierend haptisch erscheinen.
Mit Lost in Space bietet sich so durchaus ein rundes und spannendes Gesamtbild, das sich dann allerdings gegen Ende etwas in zu großen Logiklöchern und pseudo-wissenschaftlichen Halbwahrheiten und Phrasen verliert. Gerade die Thematik der Zeitreise wird sich so zurechtgebogen, wie man sie eben braucht, ohne dabei auf Stringenz und Logik zu achten.
OT: „Lost in Space“
Land: USA, UK
Jahr: 1998
Regie: Stephen Hopkins
Drehbuch: Akiva Goldsman
Musik: Bruce Broughton
Kamera: Peter Levy
Besetzung: William Hurt, Mimi Rogers, Heather Graham, Lacey Chabert, Jack Johnson, Gary Oldman, Matt LeBlanc, Jared Harris, John Sharian, Edward Fox
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