Wachmann Ben (Kevin Hart) ist in seiner Freizeit ein leidenschaftlicher Zocker, möchte aber unbedingt Polizist werden. Nachdem er an der Polizeiakademie angenommen wird, fehlt nur noch die Heirat mit seiner Freundin Angela (Tika Sumpter) zum Glück. Dafür hätte er aber gerne den Segen ihres Bruders James (Ice Cube), der selbst ein langjähriger Cop ist. Während er eigentlich hinter dem ominösen Gangsterboss Omar her ist, von dem keiner weiß wie er aussieht, nimmt er Ben widerwillig unter seine Fittiche und auf Streife mit. Allerdings hat er nicht ihm Sinn, dem potentiellen Schwager zu helfen. Stattdessen versucht er mit allen Mitteln, ihn vom Polizeidienst abzuschrecken. Doch dann liefert Ben unwissend einen zielführenden Hinweis zu Omars Geschäften und plötzlich wird die Sache ernst …
Viel geklaut
Bevor sie Ride Along schrieben, haben sich die Drehbuchautoren Greg Coolidge, Jason Mantzoukas, Phil Hay und Matt Manfredi wohl noch einmal Auf die harte Tour aus dem Jahre 1991 angesehen. In diesem wird ein Schauspieler (Michael J. Fox) einem Polizisten (James Woods) zugeteilt, um sich für eine Filmrolle auf den Alltags eines Cops vorbereiten zu können. Das schmeckt Letzterem nur überhaupt nicht, am liebsten würde er den eingebildeten Hollywoodstar aus seinem Leben verbannen. Um ihn wenigstens aus der Stadt herauszubekommen, inszeniert er gemeinsam mit seinen Kollegen eine Scharade, infolge deren Fox‘ Charakter glaubt, er habe jemanden erschossen. Das vermeintliche Opfer stellt sich später als Polizist heraus, der sich bester Gesundheit erfreut. Das Grundsetting von Ride Along ersetzt einen Darsteller mit einem Gamer, folgt ansonsten aber einem sehr ähnlichen Schema wie der erwähnte Film. Zwar erschießt Ben hier niemanden, aber die Parallelen sind schon nicht zu übersehen.
Die ganze Situation ist aber auch schon absurd. Cody Tillman aka Crazy Cody (Gary Owen) wirft betrunken auf einem Wochenmarkt mit Gemüse um sich, weshalb Ben ihn festnehmen soll. Die Sache läuft natürlich ein wenig schief, sodass James eingreifen muss. Cody wird wegen Trunkenheit in der Öffentlichkeit und Widerstand gegen den Arrest verhaftet, in einen Polizeiwagen verfrachtet und abgeführt. Kurz darauf erfährt Ben jedoch von seiner Freundin, dass Crazy Cody ein Kumpel von James ist, und sieht die beiden sowie andere Cops später auf dem Revier über ihn lachen. Es ist einfach so unglaublich viel falsch an dem Szenario: Warum sollte James Ben im Vorfeld den wahren Namen und Spitznamen des vermeintlichen Übeltäters mitteilen? Darüber hinaus hat die Polizei weder Zeit noch Ressourcen, so einen Streich durchzuziehen, nur um einen Neuling zu vergraulen. Außerdem ist es für das Image der Gesetzeshüter nicht gerade förderlich, wenn herauskommen sollte, dass sie gezielt einen Wochenmarkt verwüstet haben, von den rechtlichen Konsequenzen ganz zu schweigen.
Nicht wirklich lustig
Auch sonst bedient sich Ride Along großzügig bei Auf die harte Tour. Dazu wird noch ein bisschen Training Day reingemischt, allerdings immerhin ganz offen, mit gut markierten Anspielungen. Das wäre ja alles gar kein so großer Kritikpunkt, wenn der Film wenigstens lustig wäre. Zwar ist keiner der Gag ein richtiger Rohrkrepierer, allerdings zündet auch kaum einer davon. Die Witze sind einfach da, werden als solche registriert, lösen nur eben keine Reaktion aus. Kevin Hart spielt Kevin Hart, während Ice Cube zwar deutlich besser in seine Rolle passt als bei xXx 2 – The Next Level, aber auch keine Akzente setzt. Das letzte Drittel des Films nimmt dann immerhin etwas an Fahrt auf. Die Waffenübergabe und das anschließende Auftauchen von Omar bringen Leben in den ansonsten vor sich hindümpelnden Streifen. Die Rolle ist toll gespielt von jemanden, der ein wenig gegen den Strich gecastet ist und dessen Namen hier nicht verraten werden soll, da die Besetzung die einzige Überraschung des Films darstellt.
OT: „Ride Along“
Land: USA
Jahr: 2014
Regie: Tim Story
Drehbuch: Greg Coolidge, Jason Mantzoukas, Phil Hay, Matt Manfredi
Musik: Christopher Lennertz
Kamera: Larry Blanford
Besetzung: Ice Cube, Kevin Hart, John Leguizamo, Bruce McGill, Tika Sumpter, Bryan Callen, Laurence Fishburne, Dragos Bucur, Gary Owen
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