Star Trek V Am Rande des Universums Am Rand des Universums

Star Trek V: Am Rande des Universums

Star Trek V Am Rande des Universums Am Rand des Universums
„Star Trek V: Am Rande des Universums“ // Deutschland-Start: 16. November 1989 (Kino) // 8. September 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Obwohl sie eigentlich auf einem wohlverdienten Urlaub sind und die Enterprise einige dringend benötige Reparaturen benötigt, erhalten Captain Kirk (William Shatner) und seine Besatzung einen Einsatzbefehl der Sternenflotte. Dieser führt sie auf den Planeten Nimbus III, mitten in die neutrale Zone, in der er es eigentlich keine Kämpfe geben sollte, wo sie drei Konsuln, je einen der Romulaner, einer der Klingonen und einen der Menschen retten sollen, welche in die Gefangenschaft einer unbekannten Truppe Terroristen gefallen sind. In dem Anführer der Terroristen erkennt Captain Spock (Leonard Nimoy) ein bekanntes Gesicht aus seiner Jugend, denn Sybok (Laurence Luckinbill) wurde einst vom Volk der Vulkanier ausgestoßen, weil er emotional und leidenschaftlich agierte und nach Wissen strebte, das ihn die vulkanischen Gelehrten nicht würden geben können. Auf dem Planeten angekommen, müssen Kirk und seine Mannschaft erkennen, dass sie die Bedrohung völlig falsch eingeschätzt haben und in eine Falle getappt sind, denn Sybok hat nicht nur die drei Konsuln in seiner Gewalt, sondern auch eine ganze Truppe an bewaffneten Männern, die ihm treu ergeben sind.

So nehmen Sybok und seine Leute die Enterprise und ihre Crew in ihre Gewalt, mit dem Ziel, in die Mitte des Universums vorzustoßen, wo Sybok eben jenes Wissen vermutet, nach dem er schon sein ganzes Leben lang sucht. Dabei hat zum einen ein Kriegsschiff der Klingonen die Verfolgung aufgenommen, und zum anderen weitet Sybok seinen Einfluss auf die Mannschaft der Enterprise aus, die nur noch seinem Willen folgt und die letzten Ungläubigen, Kirk, Spock und McCoy (DeForest Kelley) von ihrem Vorhaben überzeugen wollen.

Fernsehprediger

Nach einem Streit über seine Gage für Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart erwirkte Schauspieler Wiliam Shatner unter anderem, dass er beim fünften Teil der Filmreihe die Regie übernehmen durfte, nachdem sein Kollege und Freund Leonard Nimoy bereits bei zwei Einträgen des Franchise auf dem Regiestuhl hatte Platz nehmen dürfen. Lange bevor er überhaupt offiziell die Regie bekam, hatte Shatner eine Idee für den Film, die er maßgeblich durch das Anschauen von Fernsehpredigern bekommen hatte, die er zugleich abstoßend fand, aber auch faszinierend wegen ihrer Anziehungskraft auf viele Menschen. Viele der Elemente seiner Geschichte fanden ihren Weg in Star Trek V: Am Rande des Universums, ein Film, der, wenn man vor allem auf die Meinung der Fans des Franchise vertraut, der schwächste Teil der Reihe ist.

Bereits in der bekannten Fernsehserie werden immer wieder Themen wie Religion oder Spiritualität angerissen, oder es werden ihnen gar ganze Folgen gewidmet, was die Idee, dies zum thematischen Kern eines Star Trek-Films zu machen durchaus nicht abwegig macht. Diesen Ursprüngen bleibt die Geschichte wie auch die Inszenierung Shatners treu, wenngleich das Konzept eines spirituellen Führers, der immer nahe am Fanatiker angelegt ist, eine interessante Wendung ist, die besonders in der Konfrontation Sybok, Kirk und Spock erzählerisch ihre Vorzüge hat. Schwierig hingegen ist das allzu rasche Tempo, was in erster Linie wohl von Paramount selbst kam und wohl verhinderte, dass bestimmte Ideen, Figuren und Nebenhandlungen wirklich zu Ende gedacht wurden. Allein an der Figur des Sybok merkt man diesen Mangel, denn, auch wenn Laurence Luckinbills Darstellung durchaus solide ist, wird ihm nicht genug Raum gegeben, diesen Charakter mit etwas mehr Leben zu füllen oder es kommt zu Widersprüchen, die in ihrer Vielzahl einfach sehr ärgerlich sind.

Bekanntes und Unbekanntes

Darüber hinaus sind weitere Einfälle ebenso wenig durchdacht oder wirken wie angehängt. Einmal abgesehen von der Konfrontation mit den Klingonen, die so wirkt, als hätten die Macher des Films irgendwie doch nicht an diesen geglaubt und wollten dann doch noch so etwas wie einen „Bösewicht“ anhängen, sind es zudem die einzelnen Begegnungen Syboks mit den Mitgliedern der Enterprise, die nicht überzeugen. Inmitten dieser hat beispielsweise DeForest Kelley eine der besten Szenen des Filmes, welche aber im Gesamtkontext leider keinerlei Relevanz mehr hat und deren Wirkung schnell verpufft. Dies ist nur eine von vielen Gelegenheiten, welche Star Trek V liegen lässt, wenn es darum geht, die einzelnen Figuren, selbst die bereits etablierten, etwas mehr mit Leben zu füllen oder diese weiterzudenken.

Zumindest aber gibt es wieder, trotz einiger Einsparungen bei den Effekten, einige sehr nette Bilder, beispielsweise jene, wenn die Enterprise zu jenem Planeten kommt, der das Ziel von Syboks Expedition sein soll. Andere wiederum wirken naiv und albern, wobei die letzte Einstellung, welche gleichzeitig so etwas wie eine thematische Rahmung des Filmes darstellt, eine einzige Frechheit ist.

Credits

OT: „Star Trek V: The Final Frontier“
Land: USA
Jahr: 1989
Regie: William Shatner
Drehbuch: David Loughery
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Andrew Laszlo
Besetzung: William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, James Doohan, Walter Koenig, Nichelle Nichols, George Takei, Laurence Luckinbill

Bilder

Trailer

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Star Trek V: Am Rande des Universums
fazit
„Star Trek V: Am Rande des Universums“ findet im Gegensatz zum öden vierten Teil zwar wieder mehr im Universum statt, hat aber dafür andere, teils noch viel gravierendere Baustellen als der Vorgängerfilm. William Shatners Inszenierung ist sprunghaft, die Geschichte ist naiv und bisweilen wenig schlüssig und die Pointe wird dem Zuschauer besonders sauer aufstoßen.
Leserwertung4 Bewertungen
6.2
4
von 10