An Halloween gehören Tara (Jenna Kanell) und ihre beste Freundin Dawn (Catherine Corcoran) zu den vielen Feierwütigen, welche die Straßen bevölkern. Nach einer langen Nacht bei einer der bei einer der vielen Partys wollen die beiden nur noch eine Kleinigkeit essen und sich dann auf den Weg nach Hause machen. In einer kleinen Pizzeria haben die beiden jungen Frauen dann eine skurrile Begegnung mit einem seltsamen Mann (David Howard Newton), der sich als grotesk aussehender Clown verkleidet hat. Vor allem Tara ist durch die Präsenz des Fremden zusehends verstört, während ihre Freundin sich einen Spaß daraus macht, den Mann zu ärgern und sogar auf einem Foto mit ihm zu posieren. Als die beiden dann dieses seltsame Erlebnis hinter sich gelassen haben, folgt die nächste unangenehme Überraschung, denn jemand hat bei ihrem Auto die Reifen aufgeschlitzt, sodass an eine Weiterfahrt nicht mehr zu denken ist. Zwar stimmt Taras Schwester Victoria (Samantha Scaffidi) am Telefon zu, die beiden gleich abzuholen, doch bis dahin wird es noch eine ganze Weile dauern.
Auf der Suche nach einer Toilette geht Tara in ein nahes Gebäude, in dem gerade außer einem Kammerjäger niemand mehr ist. Währenddessen hat Dawn über eine Eilmeldung im Radio erfahren, dass sich ein als Clown verkleideter Killer in den Straßen herumtreibt, der bereits zwei Menschenleben auf dem Gewissen hat. Bevor sie ihre Freundin warnen kann, ist Art, wie der Clown eigentlich heißt, ihr auf den Fersen und macht bald auch schon Jagd auf ihre Freundin, die noch gar nichts von der Bedrohung weiß.
Ein Kind der 80er
Als Regisseur Damien Leone mit seinem Kurzfilm The 9th Circle das erste Mal auf Genrefestivals in seiner Heimat den USA erschien, dauerte es nicht lange, und er wurde als eines der neuen Talente der Indie-Horror-Szene gefeiert. In seinem Episodenfilm All Hallows’ Eve sollte er jedoch diesen Ruf nicht nur bestätigen, sondern mit dem von Darsteller Damien Howard Newton gespielten Art the Clown eine Figur schaffen, die mittlerweile in dieselben Sphären aufgestiegen zu sein scheint wie Freddy Krueger, Michael Myers und Jason Vorhees. Nur kurze Zeit später folgte dann mit Terrifier der erste Langfilm, der sich ebenfalls aufgrund dieser Figur eines gewissen Kultstatus erfreuen darf, auch wenn die Handlung an sich, auch für ihre Experimentierfreude bekannten Indie-Horror-Szene recht konventionell gehalten ist.
Es ist fast unmöglich, Terrifier nicht als ein Vehikel zu sehen, mit dessen Hilfe der Kult um jene Figur des Clowns weiter betont werden soll und sich Howard Newton entsprechend austoben kann. Doch auch wenn dies mehr als deutlich ist, verdienen auch andere Aspekte eine Würdigung, wie zum Beispiel die Spezialeffekte oder Darsteller wie Jenna Kanell und Samantha Scaffidi, die ebenso unter Beweis stellen dürfen, dass sie mehr sind als jene Stereotypen wie man sie oft in Slasherfilmen zu sehen bekommt. Im Kontrast zu dem unheimlichen, brutalen Clown fiebert man mit ihnen bei ihrem Versteckspiel durch die Korridore des verlassenen, heruntergekommenen Gebäudes, wobei zugleich die Kameraarbeit George Steubers zur Geltung kommt, welche das Klaustrophobische des Setting geschickt zu inszenieren weiß. Dazu sorgt die Musik Paul Wileys für die passende Untermalung und bedient sich hier mehr als einmal gewisse Parallelen zu den 80er Jahren, was auch in anderen Aspekten von Terrifier eine Rolle spielt.
Die Erfolgsgeschichte von Art the Clown
Darüber hinaus ist Terrifier ganz in seinem Element, wenn es ans Eingemachte geht. Leone geizt keinesfalls mit vielen, teils sehr heftigen Schauwerten, wobei eine Szene, in der Art eines seiner Opfer auf kreativ-grausame Weise ermordet, besonders hervorsticht. Wie eine Achterbahn des Grauens wirkt der Film bisweilen, sodass Schwarz und Rot die Farbpalette dominiert und vieles mitunter gar wie ein schrecklicher Traum wirkt, bei dem der fies grinsende Art derjenige ist, der die Fäden in der Hand hält. Generell merkt man Howard Newton die diebische Freude an dieser Rolle an, deren Diabolik er mehr als einmal auszuspielen weiß, die wie aus einer anderen Welt zu sein scheint und, wie viele der Pressezitate erklären, Pennywise wie einen Chorknaben wirken lässt. Das Charisma und die Spielfreude garantieren, dass dies keinesfalls der letzte Auftritt des Killerclowns sein wird, was Leone schon mehrmals betont hat.
OT: „Terrifier“
Land: USA
Jahr: 2016
Regie: Damien Leone
Drehbuch: Damien Leone
Musik: Paul Wiley
Kamera: George Steuber
Besetzung: Jenna Kanell, Samantha Scaffidi, Catherine Corcoran, David Howard Newton
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