The Bastard Son and The Devil Himself Netflix
© Netflix/Teddy Cavendish

The Bastard Son & The Devil Himself – Staffel 1

The Bastard Son and The Devil Himself Netflix
„The Bastard Son & The Devil Himself“ // Deutschland-Start: 28. Oktober 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Der 16-jährige Nathan Byrn (Jay Lycurgo) hat es nicht leicht im Leben. Das liegt jedoch weniger an dem, was er selbst getan hat, sondern an seinem Vater, der niemand Geringeres als Marcus Edge (David Gyasi) ist. Der gehörte zu den Bluthexen und hat seinerzeit unzählige Mitglieder des konkurrierenden Fairborn-Hexenclans ermordet, bevor er spurlos verschwand. Seither hat der Fairborn-Rat ein waches Auge auf den Sprössling, aus Sorge, dass dieser nach seinem Vater kommen könnte. Viele schikanieren den Jugendlichen, darunter seine eigene Halbschwester Jessica (Isobel Jesper Jones), die ihn für den Tod der gemeinsamen Mutter verantwortlich macht. Und doch wird er geduldet, soll er doch einer Legende nach seinen Vater irgendwann töten. Als es zu einem Zwischenfall kommt, flieht Nathan. Unterstützt wird er während seiner Reise von Annalise O’Brien (Nadia Parkes) und Gabriel (Emilien Vekemans). Doch dabei hat er die Rechnung ohne Annalises Vater Soul (Paul Ready) gemacht, der ihm gemeinsam mit Jessica, Nathans Ausbilderin Celia (Karen Connell) und einigen anderen hinterherreist …

Action-Fantasy-Jugenddrama mit bekannten Vorbildern

Nicht wenige dürften im Vorfeld gedacht haben, dass The Bastard Son & The Devil Himself eine weitere Horrorserie ist, mit der Netflix rechtzeitig zu Halloween das entsprechende Publikum an sich binden möchte. Da ist nicht nur der Zeitpunkt der Veröffentlichung und die Erwähnung eines Teufels im Titel. Auch Hexen sind in dem Genre immer wieder gern gesehen. Allein in den letzten Monaten erschienen mit Wicked Witches, Hellbender und The Curse of Audrey Earnshaw eine Reihe von Horrorfilmen, die auf die eine oder andere Weise von der Begegnung mit Hexen erzählen. Oft mit eher weniger erfreulichen Folgen für die Menschen. Bei dieser Serie ist das ganz anders, allein schon deshalb, weil es hier praktisch keine Menschen gibt. Zumindest keine, die für die Geschichte von Relevanz wären.

Stattdessen handelt The Bastard Son & The Devil Himself von den zwei verfeindeten Hexenclans sowie einem jungen Mann, der ausgerechnet Interesse an der Tochter des Feindes entwickelt. Die Vergleiche schreiben sich an der Stelle quasi wie von selbst, die Geschichte wirkt wie eine Mischung aus X-Men und Romeo und Julia – Ersteres weil alle Hexen und Hexer Spezialfähigkeiten haben, die zum Teil frappierend an die Mutanten erinnern. Da das Ganze auch noch mit typischen Themen verbunden wird, wie wir sie praktisch jede Woche in irgendwelchen Jugenddramen finden, und allgemein nicht mit Klischees gespart wird, ist der Ersteindruck nicht übermäßig vielversprechend. Gerade auf Netflix mangelt es nun nicht gerad an Jugenddramen, die irgendwelche Fantasyelemente haben, sodass man sich bei dem neuen fragen muss: Braucht es das wirklich?

Hohes Tempo mit Binge-Potenzial

Ganz einfach macht es einem The Bastard Son & The Devil Himself mit der Antwort nicht. An vielen Stellen ist man durchaus versucht, wieder abzuschalten und sich anderen Beschäftigungen zuzuwenden. Und doch hat die Adaption der Romanreihe Half Bad von Sally Green einiges zu bieten, weshalb man doch dranbleiben könnte. Ein Punkt ist das hohe Tempo: Wo viele andere Serien auf Streamingdiensten nie vom Fleck kommen und alles unnötig in die Länge ziehen, da geht es hier flott zur Sache. So flott, dass das Abenteuer der drei jungen Hexer und Hexerinnen sich tatsächlich zum Bingen eignet. Auch die Dynamik zwischen den einzelnen Figuren und Fraktionen trägt dazu bei, dass es nie wirklich zu Langeweile kommt. Ständig fällt jemand anderen in den Rücken oder werden irgendwelche Geheimnisse entdeckt, die das Geschehen in eine andere Richtung rücken lassen. Und dann wäre da noch das Trio selbst, das viel mit sich herumschleppt und sich schwieriger Gefühle bewusst werden muss, ohne dass deswegen gleich das schwere Melodram ausgepackt wird.

Die schauspielerischen Leistungen sind durchweg in Ordnung, wobei Jones und Ready durch das leichte Overacting in der Darstellung des Bösen sicher am meisten auffallen. Hinzu kommt Róisín Murphy, die ehemalige Sängerin des Kultduos Moloko, die als undurchsichtige Hexe Mercury ebenfalls mit Spaß dabei ist. Insgesamt bleibt die Serie sicherlich unter den Möglichkeiten, die das Szenario eigentlich mit sich bringt. So sind nur ein paar der Fähigkeiten interessant. Viele Hexen und Hexer scheinen nicht mal welche zu haben: Dass die Jäger der Fairborn als paramilitärische Einheit auftreten und vorwiegend mit Schusswaffen kämpfen, macht den Fantasyaspekt ein Stück weit kaputt. Aber es gibt dann doch immer mal wieder Momente, für die es sich lohnt, bei The Bastard Son & The Devil Himself bis zum Schluss dabei zu sein. Überraschend ist zudem, dass die Serie zuweilen recht brutal ist, was in diesem Segment ebenfalls Seltenheitswert hat. Das wird dann kaum reichen, um die Horror-Zielgruppe zufriedenzustellen. Solide ist das Ergebnis aber ohne Zweifel.

Credits

OT: „The Bastard Son & The Devil Himself“
Land: UK
Jahr: 2022
Regie: Colm McCarthy, Rachna Suri, Debs Paterson
Drehbuch: Joe Barton, Ryan J. Brown, Dionne Edwards, Helen Kingston, Emer Kenny
Idee: Joe Barton
Vorlage: Sally Green
Musik: Rosa Walton, Jenny Hollingworth
Kamera: Nick Remy Matthews, David Higgs
Besetzung: Jay Lycurgo, Nadia Parkes, Emilien Vekemans, Isobel Jesper Jones, Karen Connell, Paul Ready, David Gyasi, Kerry Fox, Fehinti Balogun, Misia Butler, Liz White, Róisín Murphy, Tim Plester

Bilder

Trailer

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The Bastard Son & The Devil Himself – Staffel 1
fazit
Der Ersteindruck bei „The Bastard Son & The Devil Himself“ ist nicht übermäßig positiv, wenn der Krieg zweier Hexenclans wie eine Mischung aus „X-Men“ und „Romeo und Julia“ wirkt. Später wird es dann aber doch interessanter. Das hohe Tempo und diverse Wendungen, sowie lustvoll übertriebene Böse sorgen für Unterhaltung, zumal mit der Zeit auch die Fähigkeiten mehr hergeben. Solide ist die Mischung aus Action, Fantasy und Jugenddrama allemal.
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