Als 2019 das beliebte Regensburger Filmfest Heimspiel in Transit umbenannt wurde, wollte das Team verdeutlichen, dass die Welt sich im Wandel befindet und sich alles weiterentwickelt. Wie recht es damit haben würde, konnte aber niemand ahnen. Erst zwang die Corona-Pandemie alle dazu, unseren Alltag ganz neu zu denken und zu erleben, weswegen Transit auf virtuelle Welten ausweichen musste. Jetzt gibt es eine Rückkehr zu den Kinosälen in der heimeligen Altstadt. Und doch, eine reine Rückbesinnung auf früher ist das nicht. Das würde auch nicht passen zu einer Zeit, die von einem Krieg in Europa, massiven gesellschaftlichen Veränderungen und zahlreichen Herausforderungen geprägt sind. Das spiegelt sich auch im Programm von Transit wieder, das vom 23. bis 30. November 2022 zahlreiche Filme zeigt, die ästhetisch oder inhaltlich neue Wege gehen, Kunst als Möglichkeit des individuellen Ausdrucks begreifen.
Mutige Perspektivwechsel
Los geht es dabei mit dem österreichischen Festivalhit Sonne, ein stark gespieltes Drama über Freiheit, Religion und Identität. Unbedingt ans Herz legen wollen wir euch auch die nachdenkliche Anime-Rockoper Inu-Oh, die Serienmörder-Gesellschaftskritik Holy Spider, die kranke Satire Sick of Myself, den Echtzeit-Frisur-Krimi Medusa Deluxe und den vielschichtigen Rückblick bei Wann kommst du meine Wunden küssen?. Wie schon in vergangenen Jahren hat das Team einen ganz eigenen Rückblick auf das vergangene Filmjahr zusammengestellt und präsentiert eine vielfältige Auswahl von Titeln, deren einzige Gemeinsamkeit darin besteht, sich mutig der Welt entgegenzustellen und eigene Perspektiven auf diese zu entwickeln. Das bedeutet viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren, ohne aber eine rein verkopfte Veranstaltung zu werden.
Ergänzt wird diese aktuelle Auswahl durch die Retrospektive La deutsche Vita über deutsche (Selbst-)Bilder in Filmen der letzten 80, mehrere Partys, ein Konzert, eine Vernissage sowie eine Podiumsdiskussion. Weitere Infos und das vollständige Programm gibt es auf www.transit-filmfest.de.
Unsere Rezensionen vom Transit Filmfest 2022
Atlantide (2021)
Axiom (2022)
Die bleierne Zeit (1981)
Echo (2022)
Eine Frau (2021)
Eins, zwei, drei (1961)
Europe (2022)
Falcon Lake (2022)
Geographies of Solitude (2022)
Holy Spider (2022)
Inu-Oh (2022)
Irrlicht (2022)
Liebe, D-Mark und Tod (2022)
Medusa Deluxe (2022)
Neptune Frost (2021)
Nightsiren (2022)
Piggy (2022)
Return to Seoul (2022)
Rookies (2022)
Serviam – Ich will dienen (2022)
Sick of Myself (2022)
Sonne (2022)
Wann kommst du meine Wunden küssen? (2022)
Zero Fucks Given (2021)
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