40 Tage und 40 Nächte 40 Days and 40 Nights
© Universal Pictures

40 Tage und 40 Nächte

„40 Tage und 40 Nächte“ // Deutschland-Start: 30. Mai 2002 (Kino) // 21. August 2020 (Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Nachdem Matt (Josh Hartnett) von Nicole (Vinessa Shaw) verlassen wurde, ist er am Boden zerstört. Allerdings nicht so sehr, dass er auf One-Night-Stands mit zufälligen Bekanntschaften verzichten würde. Danach hat er jedoch jedes Mal Horrorvisionen davon, in ein schwarzes Loch zu fallen. Als er erfährt, dass Nicole verlobt ist, legt er ein Gelübde ab: Während der Fastenzeit wird er auf jegliche sexuelle Aktivität verzichten. Das ist leider leichter gesagt als getan, da sich sein Umfeld gegen ihn verschworen zu haben scheint – zudem lernt er kurz darauf Erica (Shannyn Sossamon) in einer Wäscherei kennen, mit der es zu funken scheint …

Schauspielerische Sparflamme

Wer Josh Hartnett noch nie in einem anderen Film gesehen hat, könnte während der Sichtung von 40 Tage und 40 Nächte auf die Idee kommen, es hier mit einem Debütanten zu tun zu haben. Einem, der nicht nur mit wenig Schauspieltalent gesegnet ist, sondern auch generell nicht zu wissen scheint, was er da eigentlich macht. Tatsächlich ist der Streifen eine der ersten Komödien, in welchen der Mime mitwirkte, aber bereits im Erscheinungsjahre 2002 hatte Hartnett deutlich mehr darstellerische Erfahrung vorzuweisen. Vielleicht hat Regisseur Michael Lehmann (Heathers) ihm schlicht nicht mitgeteilt, dass es sich bei dem Film um eine Komödie handelt. Hartnett jedenfalls spielt seine Rolle mit einer teilweise verbissenen Ernsthaftigkeit, die Fehl am Platze wirkt. Generell ist 40 Tage und 40 Nächte keine schauspielerische Offenbarung. Von einigen Ausnahmen abgesehen scheinen die meisten Performer hier einfach nur anwesend zu sein. Die Dialoge werden meist auf Sparflamme vorgetragen.

Zu der Verteidigung des Casts lässt sich sagen, dass Rob Perez als Drehbuchautor hier tatsächlich sein Debüt abliefert. Was Regisseur und Schauspieler aus einem Skript machen können, ist nicht nur durch ihr eigenes Talent limitiert. Der Verfasser wird dem Ganzen immer Grenzen setzen, die ohne teilweise massive Eingriffe nicht durchbrochen werden können. Das zugrundeliegende Problem von 40 Tage und 40 Nächte ist dann auch die zugrundeliegende Vorlage, auf welcher der Film aufbaut. Die Prämisse als solche mag ja noch ihren ganz eigenen Charme haben, nur wird nichts damit gemacht. Der Streifen hat im Prinzip zwei Witze, die sich leicht variiert dauernd wiederholen und schon beim ersten Mal nicht lustig sind.

Wenig durchdacht und geschmacklos

Darüber hinaus sorgen die dem Zuschauer gegebenen Hinweise zum Zeitstrahl eher für Verwirrung als für Klarheit. Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch, Tag eins ist somit ein Mittwoch. Texteinblendungen im Film informieren uns über den gegenwärtigen Tag. Als Tag elf aber verbal als Freitag deklariert wird, müssen die meisten nicht erst einen Kalender zurate ziehen, um zu merken, dass hier rein rechnerisch etwas nicht stimmen kann.

Ebensowenig wird vernünftig etabliert, was Matt überhaupt an Erica findet – oder je an Nicole gefunden hat. Nicole wird für die längste Zeit auch nur erwähnt, taucht gegen Ende aber in Person auf, was dem Film vollends das Genick bricht. Bis dahin wurde das Möglichste getan, um dem Zuschauer klarzumachen, dass Matt von Nicole besessen ist. Als sie jedoch bei seiner Arbeitsstelle auftaucht, weiß keiner der Kollegen, wer sie sein soll. Matts Appartement ist voll von gemeinsamen Fotos mit Nicole, warum hatte er nie eins am Arbeitsplatz? Kleinere Stolpersteine wie dieser verschwinden allerdings in der Bedeutungslosigkeit, als Nicole Matt vergewaltigt, was anscheinend lustig sein soll, und Erica ihm auch noch die Schuld dafür gibt. Über weite Teile war der Streifen einfach belanglos, wer jedoch einen weiteren Grund gegen die Sichtung sucht, findet ihn in dieser Szene.

Credits

OT: „40 Days and 40 Nights“
Land: USA
Jahr: 2002
Regie: Michael Lehmann
Drehbuch: Rob Perez
Musik: Rolfe Kent
Kamera: Elliot Davis
Besetzung: Josh Hartnett, Shannyn Sossamon, Paulo Constanzo, Adam Trese, Emmanuelle Vaugier, Glenn Fitzgerald, Monet Mazur, Christine Chatelain, Keegan Connor Tracy, Michael C. Maronna, Vinessa Shaw

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

40 Tage und 40 Nächte
fazit
In „40 Tage und 40 Nächte“ möchte ein Mann während der Fastenzeit enthaltsam leben. Das wird ihm allerdings von seinem Umfeld erschwert, ebenso wie das Drehbuch es dem Zuschauer erschwert, den Film zu genießen. Statt sich damit zu begnügen, belanglos zu sein, versucht es im dritten Akt das Publikum aktiv zu vergraulen.
Leserwertung0 Bewertungen
0
3
von 10