7 Donne e un Mistero Netflix
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7 Donne e un Mistero

7 Donne e un Mistero Netflix
„7 Donne e un Mistero“ // Deutschland-Start: 28. Dezember 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich war es ein schöner Anlass, der Susanna (Diana Del Bufalo) wieder zurück in das Haus ihrer Familie geführt hat. Schließlich steht Weihnachten an, was sie im Kreis der anderen feiern wollte. Da wären ihre Eltern Marcello und Margherita (Margherita Buy), Großmutter Rachele (Ornella Vanoni), Tante Agostina (Sabrina Impacciatore) sowie Susannas jüngere Schwester Caterina (Benedetta Porcaroli). Als sie gemütlich beim Frühstück zusammensitzen, stürmt jedoch das Hausmädchen Maria (Luisa Ranieri) mit einer Schreckensnachricht herein: Jemand hat Marcello ermordet, erstochen mit einem Messer! Während sie noch überlegen, was zu tun ist, müssen sie feststellen, dass sie das Grundstück nicht mehr verlassen können und jemand die Telefonleitung durchtrennt hat. Und als wäre das nicht schon beunruhigend genug, taucht auch noch Veronica (Micaela Ramazzotti) auf, die Geliebte des Verstorbenen, und behauptet, einen Telefonanruf aus dem Haus erhalten zu haben …

Mörderisches Weihnachten

Weihnachten ist das Fest der Liebe, wenn überall die Familien zusammenkommen und sich wieder ganz nah sind. Dessen ist sich natürlich auch Netflix bewusst und bringt zu dieser Jahreszeit Massen an Filmen heraus, in denen es um große Gefühle geht, manchmal auch neue Partnerschaften entstehen. Gleichzeitig bedeutet diese Nähe, dass man sich zuweilen an die Gurgel geht und Themen angesprochen werden, die zuvor mühsam unterdrückt wurden. Insofern ist es schon recht passend, wenn der Streamingdienst nun auch 7 Donne e un Mistero herausbringt, eine italienische Krimikomödie, die sich mit eben diesen Verwerfungen auseinandersetzt. Warum der Film mit dem weihnachtlichen Setting jedoch erst einige Tage nach Weihnachten bei uns veröffentlicht wird, weiß wohl niemand. Ebenso wenig, warum man nicht den Titel des Films übersetzte, während der Film selbst synchronisiert wurde. Aber Netflix und gesunder Menschenverstand …

Wobei man sich auch ganz grundsätzlich fragen darf, warum der Film überhaupt gedreht wurde. So dürften sich nicht wenige im Publikum nach wenigen Minuten die Frage stellen: Kenne ich das nicht schon? Tatsächlich greift 7 Donne e un Mistero auf die Geschichte und das Szenario von François Ozons Kultfilm 8 Frauen zurück. In beiden Fällen verbringt das Publikum Weihnachten in einem eingeschneiten Haus, in dem das Familienoberhaupt ermordet wurde. Verdächtig sind die übrigen Leute im Haus, allesamt Frauen. Schließlich wird früh klar, dass es jemand gewesen sein muss, da niemand sonst hätte unbemerkt hereinkommen können. Motive hatten sie auch alle, wobei es den üblichen Mix aus wirtschaftlichen und emotionalen Beweggründen gibt. Tatsächlich ist der Film in vielerlei Hinsicht ein klassischer Whodunnit.

Amüsant und etwas bieder

Was 7 Donne e un Mistero von dem bekannten französischen Film unterscheidet ist neben der Reduktion um eine Figur auch der Verzicht auf die Musical-Nummern. In 8 Frauen gab es acht solcher Nummern, für jede Figur eine. Dies sorgte nicht nur für ein bisschen Abwechslung, sondern half auch dabei, den einzelnen Charakteren noch etwas mehr Flair zu geben. Das war wichtig, weil die Komödie maßgeblich von den Darbietungen und der kunterbunten Inszenierung lebte, weniger von der Geschichte. Bei der italienischen Variante ist beides weniger präsent, was natürlich nicht ohne Auswirkungen bleibt. Sie ist weniger schrill und auffällig, wirkt nicht nur im Vergleich mit der französischen Fassung ein bisschen bieder.

Für sich genommen ist der Film dabei durchaus unterhaltsam. Das Ensemble ist gut drauf, das Setting ist stimmungsvoll. Und natürlich sind die zahlreichen Wendungen nach wie vor absurd, die Geschichte spielt augenzwinkernd mit Seifenoper-Unsinnigkeiten und parodiert auf diese Weise das Krimigenre, das oft ebenso wenig vor unglaublichen Konstrukten zurückschreckt. Die Auflösung ist für ein kundiges Publikum natürlich bekannt, auch wenn es bei 7 Donne e un Mistero etwas ambivalenter ausfällt. Wer also Glass Onion: A Knives Out Mystery und „See How They Run schon durch hat und noch eine weitere Krimikomödie fürs Jahresende braucht, macht hiermit nichts verkehrt. Es ist nur eben lediglich zweite Wahl.

Credits

OT: „7 Donne e un Mistero“
Land: Italien
Jahr: 2021
Regie: Alessandro Genovesi
Drehbuch: Alessandro Genovesi, Lisa Nur Sultan
Musik: Andrea Farri
Kamera: Federico Masiero
Besetzung: Margherita Buy, Diana Del Bufalo, Sabrina Impacciatore, Benedetta Porcaroli, Micaela Ramazzotti, Luisa Ranieri, Ornella Vanoni, Luca Pastorelli, Marco Rossetti

Trailer

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7 Donne e un Mistero
fazit
„7 Donne e un Mistero“ nimmt die Geschichte des Kultfilms „8 Frauen“ und erzählt erneut von dem Mord an einem Familienoberhaupt und verdächtigen Frauen, die in einem abgelegenen Haus eingeschneit sind. Die italienische Fassung ist dabei weniger schillernd als die französische Kultkomödie und insgesamt nur zweite Wahl.
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