Whitney (Jill Wagner) und ihre Freundin Andi (Tegan Moss) sind Inhaberinnen eines kleinen Innenarchitekturbüros. Gerade jetzt rund um Weihnachten hat sie alle Hände voll zu tun, designt unter anderem den Umzugswagen des Weihnachtsmannes für ihre liebgewonnene Kleinstadt. Doch wie aus dem Nichts taucht ein alter Bekannter auf: Ihr Ex-Freund Conner (Nick Bateman) mit seiner kleinen Tochter Daisy (Rubi Tupper). Und nicht nur das, sie bekommt auch den Auftrag, das neue Haus für die beiden einzurichten – bis Weihnachten soll es bereits fertig sein! Eine emotionale Achterbahnfahrt beginnt, bei der alte, sowie neue Gefühle auf den Kopf gestellt werden…
Weihnachtsklischees…
Der US-amerikanische Fernsehfilm von 2021 erfüllt alle Erwartungen: Eine etwas aufgesetzte und leider fake-wirkende Winter- und Weihnachtsatmosphäre, ein junges, sehr erwachsenes Mädchen mit naiven Träumen und zwei amerikanisch-gutaussehende Hauptdarsteller*innen. Was in Deutschland jedes Jahr im kleinen und oft angenehmeren Stil als ARD- und ZDF-Produktionen auf dem kleinen Fernseher der Großeltern läuft, wird in den USA ins kleinste Weihnachtsklischee geplant. Doch leider fehlt der Sinn für diese bestimmte Ästhetik, die eine nachvollziehbare Adventsstimmung vermitteln könnte. Der falsche Schnee ist lediglich die Puderzuckerkirsche auf einer überladenen Torte, die nur mit Weihnachten zu tun hat, weil sie in dieser groben Saison verzehrt wird.
Junge Alte
Dass Schauspieler*innen in derartigen Filmen nicht die größten Talente sind, ist zu erwarten und doch sind beide in diesem Fall einigermaßen annehmbar und haben eine gewisse Chemie zueinander. Doch leider wird diese vor allem durch den Synchronsprecher des Conner ruiniert, klingt er doch wie ein alternder Mann, der noch einmal auf Mittdreißiger machen möchte. Doch es passt wiederum fast ein wenig in das Bild dieses Films: Das unwahrscheinliche Paar wird als „junges Pärchen“ bezeichnet, wo doch beide Mitte Dreißig, bzw. im Falle der Darstellerin von Whitney bereits 41 Jahre alt sind. An sich natürlich nicht ungewöhnlich auch im kanadischen-amerikanischen Fernseh-Hollywood, doch beide sehen eben auch ausnahmsweise mal entsprechend ihrem wahren Alter aus.
Dünne Story, toter Faden
Die Story ist, wie man erwarten würde, recht dünn und außergewöhnlich vorhersehbar. Es gibt keinerlei Twists, keine Probleme oder beispielsweise unangenehme Gründe für die damalige Trennung des Ex-Paares. Alles ergibt sich weihnachtlich-romantisch auf ein Neues, sie sind ja nun „erwachsen“ anders als vor ein paar Jahren. Beide sehr wohlhabend, Geld spielt keine Rolle, erfüllen sie außerdem jedes Klischee eines reichen, weißen, amerikanischen Vorzeigekleinstädterpärchens – das Kind spielt eher eine Nebenrolle, auch wenn Daisy titelgebend für diesen Film ist. Je länger man diesem Filmchen bei seinen Entwicklungen zusieht, desto weniger versteht man, worum es eigentlich geht und wo sich der rote Faden einer anfänglichen Geschichte versteckt hat. Man scheint ihn verloren zu haben hinter all den hölzernen Einweg-Figuren und -Settings.
OT: „A Christmas Miracle for Daisy“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Mike Rohl
Drehbuch: J.B. White
Musik: Terry Frewer
Kamera: Ron Stannett
Besetzung: Jill Wagner, Nick Bateman, Tegan Moss, Joe Costa, Andrew Francis, Brent Clark, Terence Kelly, Rubi Tupper
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