Bridesmaids Brautalarm
© Universal Pictures

Brautalarm

Bridesmaids Brautalarm
„Brautalarm“ // Deutschland-Start: 21. Juli 2011 (Kino) // 24. November 2011 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Annie (Kristen Wiig) arbeitet in einem Juweliergeschäft als Verkäuferin. Der Job macht ihr keinen Spaß, was die Kunden teilweise auch zu spüren kommen. Er war nicht ihre erste Wahl, eher die Notlösung, nachdem sie ihre Bäckerei aufgeben musste. Als ihre beste Freundin Lillian (Maya Rudolph) heiratet und sie als Trauzeugin haben möchte, scheint endlich etwas Leben in Annies Alltag zu kommen. Als sie dann aber Lillians Brautjungfern (Ellie Kemper, Melissa McCarthy, Wendi McLendon-Covey) kennenlernt, sieht die Sache schon wieder anders aus. Vor allem mit der attraktiven und gut betuchte Helen (Rose Byrne) wird sie so gar nicht grün – zumal diese ihre die beste Freundin wegschnappen zu wollen scheint. Die Vorbereitungen für den Jungesellinnenabschied werden für Annie länger und unangenehmer als erwartet …

Zu lang und zu unlustig

DAS ist Brautalarm? Das Werk, das gefühlt überall als Goldstandard für romantische Komödien referenziert wird, wenn vergleichbare Filme aus dem Genre besprochen werden? Bei jedem Film von Judd Apatow (Beim ersten Mal) heißt es „Oooh, der hat ja Brautalarm produziert“. Bei jedem Film von Paul Feig „Ach, der Regisseur von Brautalarm„. Wann immer Melissa McCarthy für ihren unlustigen Humor in Filmen kritisiert wurde, hieß es „Jaaa, aber Brautalarm!“ (na ja, außer natürlich bei der Review zu Taffe Mädels). Es kann schon sein, dass so viel Hype um einen Film die Erwartungen zu hoch schraubt. Doch selbst wenn dieser Faktor berücksichtigt wird, fand der Rezensent hier allenfalls Katzengold vor.

Die zwei Hauptkritikpunkte an Brautalarm gehen beinahe Hand in Hand miteinander. Zum einen ist der Film zu lang, zum anderen sind manche der Witze unfassbar unlustig. Schlimmstenfalls überlappen sich diese beiden Punkte sogar. Der Film hält sich nicht nur für deutlich lustiger, als er ist, er zieht manche Gags auch noch auf unerträgliche Weise in die Länge. Als Annie betrunken in die erste Klasse des Flugzeugs torkelt und Rabatz macht, ist das schon unangenehm genug aufgrund der Unlustigkeit. Natürlich weigert sie sich, zurück in ihren Bereich zu gehen. Selbst die Aufforderung des Stewards kann sie nicht dazu bewegen! Die Szene geht so weiter und weiter und weiter und immer weiter und dann geht sie noch ein bisschen weiter und es wird einfach nicht lustiger. Peinlicher Toilettenhumor darf anscheinend auch nicht fehlen, wenn die Damenschaft mit den Folgen des unwissentlichen Genusses von verdorbenem Essen zu kämpfen hat.

Nicht alles schlecht

Eine weitere furchtbare Szene ist, als Annie die Aufmerksamkeit eines Polizisten (Chris O’Dowd) erregen möchte. Sie benötigt seine Hilfe, da die beiden jedoch zuvor privat aneinander geraten sind, ignoriert er sie. Nun fährt sie auf offener Straße, wenn auch zugegebenermaßen anscheinend in einer eher entlegenen Gegend, mit ihrem Auto immer wieder an ihm vorbei, hin und her. Er sitzt unbeeindruckt in seinem Polizeiwagen am Straßenrand. Mit jeder weiteren Vorbeifahrt erniedrigt sie sich immer weiter und es ist einfach alles so schmerzhaft unlustig. Wenigstens hat diese Szene einen kleinen Payoff ganz zum Schluss, der tatsächlich etwas zum Schmunzeln anregt. Und auch wenn es jetzt bisher anders geklungen hat, es ist ja nicht alles schlecht an Brautalarm. Die meisten Darsteller spielen überzeugend, die Story um Annie selbst und ihre Charakterentwicklung sind im Grunde auch ganz in Ordnung.

Es gibt auch durchaus amüsante Stellen, so ist es ja nicht. Die werden von den erwähnten Makeln aber einfach komplett runter gezogen. Fairerweise ist ein Film wie Brautalarm natürlich auch nicht auf den Rezensenten zugeschnitten. Mitglieder der Zielgruppe werden hier vermutlich schon deutlich mehr Spaß damit haben können.

Credits

OT: „Bridesmaids“
Land: USA
Jahr: 2011
Regie: Paul Feig
Drehbuch: Kristen Wiig, Annie Mumolo
Musik: Michael Andrews
Kamera: Robert D. Yeoman
Besetzung: Kristen Wiig, Terry Crews, Maya Rudolph, Rebel Wilson, Wendi McLendon-Covey, Ellie Kemper, Melissa McCarthy, Rose Byrne, Tim Heidecker, Chris O’Dowd

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 2012 Beste Nebendarstellerin Melissa McCarthy Nominiert
Bestes Original-Drehbuch Kristen Wiig, Annie Mumolo Nominiert
BAFTA 2012 Beste Nebendarstellerin Melissa McCarthy Nominiert
Bestes Original-Drehbuch Kristen Wiig, Annie Mumolo Nominiert
Golden Globes 2012 Bester Film (Komödie oder Musical) Nominiert
Beste Hauptdarstellerin (Komödie oder Musical) Kristen Wiig Nominiert

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Brautalarm
fazit
Wäre er eine halbe Stunde kürzer und hätte auf mehrere unlustige, in die Länge gezogene Passagen verzichtet, wäre „Brautalarm“ ganz in Ordnung gewesen. So ist er eher enttäuschend. Fans des Genres oder der Hauptdarsteller mögen allerdings leichter über die Schwächen hinwegsehen und Gefallen an ihm finden können.
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