Monster-in-law Das Schwiegermonster
© Warner Bros.

Das Schwiegermonster

„Das Schwiegermonster“ // Deutschland-Start: 26. Mai 2005 (Kino) // 4. November 2005 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als Hundesitterin Charlie (Jennifer Lopez) zufällig den Chirurgen Kevin (Michael Vartan) trifft, scheint es sofort zwischen den beiden zu funken. Allerdings gibt es beim Kennenlernen noch einige Hindernisse, sodass aus der Sache nichts zu werden scheint. Nachdem die Widrigkeiten überwunden sind, finden die zwei Singles aber doch noch zueinander. Damit könnte die Geschichte fast schon zu Ende sein und das frischgebackene Paar in ihr „bis ans Ende aller Tage“ entlassen werden, allerdings erwartet Charlie noch eine letzte Herausforderung: Viola (Jane Fonda), Kevins Mutter. Diese war eine berühmte Fernsehmoderatorin, musste ihre Karriere jedoch nach einem live übertragenen Nervenzusammenbruch beenden. Nun hat sie es sich in den Kopf gesetzt, Charlie zu vergraulen – und für dieses Ziel schreckt sie vor nichts zurück …

Umständlich vorbereitete Nicht-Pointe

Kurz nachdem Charlie Kevin kennenlernt, wird er ihr schon von seiner Ex-Freundin Fiona (Monet Mazur) madig gemacht: Sie solle sich keine Hoffnungen machen, Kevin sei leider schwul. Natürlich glaubt sie das einfach so, was schon seltsam genug ist, aber zu dem Zeitpunkt ist noch davon auszugehen, dass das Ganze in einer sinnvollen Pointe mündet, die so ein konstruiertes Setup rechtfertigt. Als die beiden sich wieder treffen und Charlie nach einigem Hin und Her Kevins vermeintliche Homosexualität anspricht, verneint er diese. Um ihr zu beweisen, dass er hetero ist, bittet er sie um ein Date. Sie sollte diesem zustimmen, da er anders sei. Daraufhin fragt Charlie ihn nach ihrer Augenfarbe und dreht sich danach um (in genau dieser Reihenfolge, was symptomatisch für die unzureichende Regie ist). Statt einfach nur die aus einem Wort bestehende Antwort „brown“ zu geben, ergeht Kevin sich darüber hinaus fast zwanzig Sekunden lang in poetischen Umschreibungen. Charlie dreht sich um und erwidert „I would have settled for brown“. Dabei hätte sie angesichts dessen, dass Das Schwiegermonster eine Komödie ist, sagen sollen: „Oh … so you really are gay?“ Das wäre zwar auch nicht der Gag des Jahrhunderts, aber es wäre wenigstens eine Auflösung der Situation, aufgrund derer verstanden werden könnte, wieso der Film sich überhaupt in diese begeben hat. So wirkt es eher wie Füllmaterial für die Laufzeit.

Generell hält sich Das Schwiegermonster mit Witzen eher zurück. Der mit größte Abstand größte Lacher kommt von Jane Fonda – im doppelten Sinne. Als Viola eine Druckluftfanfare erschallen lässt, welche Charlie aus dem Schlaf reißt, um dieser auf die Nerven zu gehen, entschuldigt sie sich und meint, sie dachte es hätte sich um Lufterfrischer gehandelt. Keine Sorge, das ist noch nicht der lustige Part. Fonda lässt dieser Aussage ein beinahe schon diabolisches Lachen folgen, als wäre sie aus der Rolle gefallen und könnte sich nicht mehr zurückhalten. Die Ausrede ist so grauenhaft unglaubwürdig, sodass tatsächlich nichts anderes übrig bleibt, als darüber zu lachen. Zumal Fonda dem Zuschauer kaum ein andere Möglichkeit lässt, als sich von ihr anstecken zu lassen.

Ein fragwürdiges Comeback

Jane Fonda ist generell auch das beste Argument für die Sichtung von Das Schwiegermonster. Was sie an dem Projekt gereizt hat, ist nicht ganz klar. Dennoch kam sie dafür nach fünfzehn Jahren zum Schauspiel zurück, irgendetwas muss sie also darin gesehen haben. Ihre Fans werden sicher froh gewesen sein, dass Fonda während ihrer Pause nichts von ihrem Talent verloren hat. Elaine Stritch erweist sich jedoch selbst ihr gegenüber in kurzen Auftritten als Szenendiebin. Wanda Sykes überzeugt als Violas Assistentin. Wenn die drei Damen aus solch einem Skript schon so viel herausholen können, wäre es sehr interessant gewesen zu sehen, was sie mit besserem Material veranstalten.

Während der Eröffnungsszene lässt Regisseur Robert Luketic einen der Charaktere sein Debüt Natürlich blond referenzieren. Das passiert zwar in einem halbwegs humoristischen Kontext, aber vielleicht sehnte er sich wirklich nach einem besseren Film zurück. Immerhin konnte er so einen ein paar Jahre später mit Die nackte Wahrheit wieder abliefern. Das Schwiegermonster ist nicht so schlecht, wie er hätte sein können, aber eben leider auch nicht so gut.

Credits

OT: „Monster-in-law“
Land: USA
Jahr: 2005
Regie: Robert Luketic
Drehbuch: Anya Kochoff
Musik: David Newman, Rosey
Kamera: Russell Carpenter
Besetzung: Jennifer Lopez, Jane Fonda, Michael Vartan, Wanda Sykes, Adam Scott, Monet Mazur, Annie Parisse, Will Arnett, Elaine Stritch, Stephen Dunham, Randee Heller

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Das Schwiegermonster
fazit
Für „Das Schwiegermonster“ kam Jane Fonda nach fünfzehn Jahren Abwesenheit wieder auf die große Leinwand zurück. Von ihrem Talent hatte sie in der Zwischenzeit nichts verloren, dennoch kommt auch sie nicht immer gegen das Skript an. Für alles, was hier gut ist, gibt es etwas, das leider gar nicht überzeugt. Unterm Strich ist der Film totaler Durchschnitt.
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