Das Weihnachtsschnitzel TV Fernsehen Das Erste ARD Mediathek
© WDR/Frank Dick

Das Weihnachtsschnitzel

Das Weihnachtsschnitzel TV Fernsehen Das Erste ARD Mediathek
„Das Weihnachtsschnitzel“ // Deutschland-Start: 7. Dezember 2022 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Günther Kuballa (Armin Rohde) und Wolfgang Krettek (Ludger Pistor) haben genug. Viele Jahre haben sie versucht, irgendwie auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, ohne Erfolg. Und so haben sie beschlossen, ihre Schnitzelbude zu schließen und in Rente zu gehen. Dummerweise taucht aber ausgerechnet am letzten Tag ein als Weihnachtsmann verkleideter Mann auf und raubt ihnen das wenige Geld, das sie haben. Das wollen sie jedoch nicht auf sich sitzen lassen. Da ihnen die Polizei keine wirkliche Hilfe ist, bleibt ihnen nichts Anderes übrig, als selbst auf die Jagd zu gehen. Um den Täter ausfindig zu machen, sind sie sogar bereit, sich selbst als Weihnachtsmänner anheuern zu lassen – und sorgen damit für jede Menge Chaos …

Weihnachtsausgabe der Komödienreihe

Weihnachten steht kurz vor der Tür. Während die Streamingdienste und Kinoverleiher sich gegenseitig überbieten bei dem Versuch, mit festlichen Filmen zu locken, sind die öffentlich-rechtlichen Sender bislang noch zurückhaltend. Mit Das Weihnachtsschnitzel gibt es nun aber einen ersten Titel, der das Publikum schon einmal in Stimmung versetzen will. Zu dem Zweck wird die ARD-Reihe Schnitzel noch einmal reanimiert. Seit 2010 erscheinen in unregelmäßigen Abständen neue Teile. Die erfreuen sich durchaus größerer Beliebtheit, locken im Schnitt etwa fünf Millionen Menschen vor die Fernseher. Und das obwohl immer sehr viel Zeit zwischen den einzelnen Filmen liegt. Die Weihnachtsausgabe ist erst der fünfte Teil in zwölf Jahren, Kundenbindung sieht anders aus.

Die vorangegangenen Filme muss man glücklicherweise jedoch nicht gesehen haben, um hier folgen zu können. Von Vorteil ist die Kenntnis zwar schon, da es hier keine nennenswerte Einführung gibt und man erst einmal nicht weiß, wer diese Leute sind und in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Die Geschichte von Das Weihnachtsschnitzel ist aber so simpel, dass sie auch für sich allein stehen kann und man nicht zwangsläufig darüber hinaus gehende Erklärungen braucht. Worum es in dem Film geht, ergibt sich aus diesem selbst. Beginnend mit dem Überfall setzen die beiden gescheiterten Schnitzel-Verkäufer alles daran, um für Gerechtigkeit zu sorgen und ihr Geld zurückzubekommen. Dabei ist ihnen kein Einsatz zu hoch. Im Zweifel greifen sie selbst zu unlauteren Mitteln, um ihre Ziele zu erreichen.

Nett und etwas besinnlich

Daraus hätte man natürlich eine Geschichte machen können, die sich mit moralischen Fragen befasst. Darf man Regeln brechen, um eine vorherige Ungerechtigkeit auszugleichen? Ganz so weit geht es in Das Weihnachtsschnitzel dann aber doch nicht. Die Drehbuchautorinnen Gabriele Graf und Katja Kittendorf (Gott, du kannst ein Arsch sein!) mögen es lieber etwas leichter und nutzen das Szenario zu Unterhaltungszwecken. Streckenweise funktioniert das ganz gut, was maßgeblich auf das Schauspielduo zurückgeht. Armin Rohde und Ludger Pistor gehen mit so viel Präsenz an ihre Aufgabe, dass es Spaß macht, ihnen dabei zuzusehen. Die großen Lacher springen dabei zwar nicht unbedingt heraus. Aber es ist doch amüsant genug, zumal es immer mal wieder zu kuriosen Situationen kommt, wenn die zwei Pseudo-Weihnachtsmänner auf Spurensuche sind und sich als Ermittler versuchen.

Ein bisschen Besinnlichkeit gibt es obendrauf. So dürfen Diskussionen darüber, was Weihnachten bedeutet und bedeuten sollte, nicht fehlen. Dass Kaufhaus-Weihnachtsmänner geeignet sind, ein wenig Konsumkritik zu äußern, hat Das Wunder von Manhattan vorgemacht. Im deutschen Film geht das genauso. Auf Kitsch und einen zu süßlichen Ton wurde dabei netterweise verzichtet, das ist man aus deutschen TV-Produktionen zum Teil ganz anders gewohnt. Allerdings sollte man an die Aussagekraft des Drehbuchs auch keine zu großen Erwartungen hegen. Das Weihnachtsschnitzel ist sicherlich besser als so manche Berieselungskomödie, wie man sie oft auf diesem Sendeplatz findet. Aber es ist nicht mehr als ein netter Film.

Credits

OT: „Das Weihnachtsschnitzel“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Wolfgang Murnberger
Drehbuch: Gabriele Graf, Katja Kittendorf
Musik: Markus Gartner, Stefan Bernheimer
Kamera: Peter von Haller
Besetzung: Armin Rohde, Ludger Pistor, Therese Hämer, Christina Do Rego, Ramona Kunze-Libnow, Peter Franke, Jule Böwe, Ulrich Gebauer

Bilder

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Das Weihnachtsschnitzel
fazit
„Das Weihnachtsschnitzel“ begleitet zwei Männer, die von einem Weihnachtsmann ausgeraubt werden und sich jetzt selbst als Weihnachtsmänner verkleiden, um den Täter zu finden. Das ist ganz amüsant und kommt ohne den üblichen TV-Kitsch aus, bietet letztendlich aber auch nicht mehr als nette Unterhaltung.
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