Deep Fear - Reich der Untoten
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Deep Fear – Reich der Untoten

„Deep Fear – Reich der Untoten“ // Deutschland-Start: 16. Dezember 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Sonia (Sofia Lesaffre), Max (Kassim Meesters) und Henry (Victor Meutelet) haben es geschafft und endlich ihren Abschluss in der Tasche. Klar, dass das erst einmal ausführlich gefeiert werden muss. Es braucht nur eine passende Location. Am Ende fällt die Wahl auf die Katakomben unterhalb von Paris, die mit ihren weit verzweigten Gängen für die gewünschte Stimmung sorgen sollen. Tatsächlich werden die drei gemeinsam mit Ramy (Joseph Olivennes) einen Tag erleben, den sie nicht wieder vergessen werden. Nicht nur dass sie in dem Komplex eine Gruppe von Neonazis treffen, die ihnen das Leben schwer machen. Als sie in einen abgelegenen Teil der Katakomben gelangen, müssen sie feststellen, dass da noch etwas ganz anderes auf sie wartet …

Der Schrecken unter der Erde

Im Horrorgenre sind sie ein immer wieder beliebtes Setting: Orte, die irgendwie unter der Erde sind. Schließlich sind die dunkel und dazu oft weit verzweigt, was sie zu Labyrinthen macht, aus denen man so leicht nicht wieder herauskommt, wenn Gefahr droht. Was oft genug passiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Orte menschengemacht sind wie in dem australischen Found-Footage-Tipp The Tunnel oder natürlich wie die Höhlenkomplexe in Die Höhle – Überleben ist ein Instinkt, keine Wahl. Erlaubt ist, was Angst macht. Und offensichtlich zählen auch die Pariser Katakomben dazu, die vor einigen Jahren in Katakomben erkundet wurden und nun auch in Deep Fear – Reich der Untoten zum Schauplatz des Schreckens werden.

Bis wir so weit sind, dauert es aber eine ganze Weile. Der Film lässt sich schon einige Zeit, um die Figuren und ihre Situation vorzustellen. Und auch wenn wir mit ihnen in die Katakomben hinabgestiegen sind, heißt es erst noch warten. Der Einstieg in Deep Fear – Reich der Untoten ist schon ziemlich lang. Die Begegnung mit den Neonazis sorgt für einen ersten Schreckmoment, da sie nicht gut auf Leute zu sprechen sind, die einen Migrationshintergrund haben. Ausländer raus bedeutet da eben auch raus aus den Katakomben, wo sie sich ein alternatives Reich aufgebaut haben. Prinzipiell hätte man auch nur aus dieser Begegnung etwas Spannendes machen können. Neonazis, die andere Menschen durch den Untergrund jagen? Das hatte durchaus Potenzial. Nur hatte Drehbuchautor Nicolas Tackian eine andere Idee.

Trash und missglückte Balance

Welche das ist, wird leider schon vorab verraten. Der deutsche Titel Deep Fear – Reich der Untoten ist zusammen mit dem Artwork ein ziemlich heftiger Spoiler, der bereits vorwegnimmt, was das eigentliche Unheil ist, das da tief unter der Erde auf die jungen Protagonisten und die Protagonistin wartet. Das ist etwas ärgerlich, weil der Überraschungseffekt, der mit Sicherheit beim Film beabsichtigt war, damit dahin ist. Andererseits ist schon die Idee eines untoten Nazis, der in den Katakomben haust, keine besonders gute. Grundsätzlich kann man solche Geschichten zwar schon erzählen. Allerdings sollte man dann den Trash-Faktor auch offen annehmen. Wie schon das thematische verwandte Bunker of the Dead vor einigen Jahren nimmt sich das hier aber viel zu ernst, will echten Horror verbreiten, basierend auf Schrott.

Dabei hat das Setting eine ganze Menge zu bieten. Es gelingt dem belgischen Regisseur Grégory Beghin gut, seinen Schauplatz in Szene zu setzen. Dabei ist es die Mischung aus Enge und Orientierungslosigkeit, die zwischendurch für Spannung sorgt. Durch die Katakomben zu kriechen, zu suchen und zu fliehen, das sind die mit Abstand besten Passagen des Films. Schauspielerisch ist Deep Fear – Reich der Untoten ebenfalls in Ordnung. Nur reicht das in der Form nicht aus, die Balance der einzelnen Bestandteile funktioniert nicht gut genug. Eine Katastrophe mag der Abstieg in die Katakomben nicht sein. Man würde jetzt aber auch nicht so wahnsinnig viel verpassen, wenn man die missglückte Abschlussparty sausen lässt.

Credits

OT: „Deep Fear“
Land: Belgien, Frankreich
Jahr: 2022
Regie: Grégory Beghin
Drehbuch: Nicolas Tackian
Musik: Clément Tery
Kamera: Yvan Coene
Besetzung: Sofia Lesaffre, Kassim Meesters, Victor Meutelet, Joseph Olivennes

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Deep Fear – Reich der Untoten
fazit
„Deep Fear – Reich der Untoten“ begleitet drei junge Menschen nach ihrem Abschluss in die Pariser Katakomben, wo ein schreckliches Unheil auf sie wartet. Der Anfang zieht sich, später wird es sehr trashig. Nur der Mittelteil überzeugt, wenn der Film das Klaustrophobische des Settings für sich zu nutzen versteht.
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