Als Astronaut und Testpilot ist Colonel Steve Austin (Lee Majors) stets einer der ersten, der sich meldet, wenn es darum geht, neue Prototypen fürs Militär oder die NASA zu testen. Oft geht er dabei über das von seinen Vorgesetzten Geforderten hinaus, was ihn nicht selten in einige heikle Situationen gebracht hat. Bei einem Testflug jedoch findet sein Glück ein schreckliches Ende, denn die Landung misslingt und die Maschine geht in Flammen auf. Zwar kann Austin gerettet werden, doch der behandelnde Arzt und Freund Austins, Dr. Rudy Wells (im Pilotfilm gespielt von Martin Balsam, in der Serie von Alan Oppenheimer und Martin E. Brooks), ist gezwungen, ihm beide Beine und den rechten Arm zu amputieren. Zudem ist Austin nach dem Unfall auf dem linken Auge blind. Dank eines Militärprojekts gelingt dann das Undenkbare: Austin bekommt neue Beine, einen neuen Arm sowie ein neues Auge, allesamt bionische Körperteile, die wesentlich stärker und belastbarer sind als die alten. Die Operation kostet die Regierung an die sechs Millionen Dollar und auch wenn Steve anfangs noch hadert mit den neuen Gliedmaßen, gewöhnt er sich rasch an deren Vorteile.
Allerdings hat die Regierung keinesfalls aus reiner Mildtätigkeit gehandelt, denn schon bald soll Austin auf geheime Mission geschickt werden, für die er dank seiner bionischen Körperteile mehr als geeignet ist. Zunächst skeptisch lässt er sich dann doch auf den ersten Einsatz für das „Office of Scientific Intelligence“ ein, was nur der Beginn einer ganzen Reihe von Missionen ist, die Austin um die ganze Welt führen sollen und nicht nur gegen weltliche Gegner, sondern auch gegen Außerirdische und sogar Bigfoot antreten lassen.
Vom Draufgänger zum Kulturphänomen
Zwischen 1974 und 1978 wurde Der Sechs-Millonen-Dollar-Mann im US-amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt und entwickelte sich schnell zu einem wahren Publikumsmagneten, was mit Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau nicht nur einen weiteren Serienableger nach sich zog, sondern zudem noch Comics, Audiobooks sowie weitere Filme. Zudem begründete die Serie den Ruhm von Hauptdarsteller Lee Majors, den viele Zuschauer wohl zudem dank seiner Rolle in Ein Colt für alle Fälle gut in Erinnerung haben werden. Selbst aus heutiger Sicht überzeugt Der Sechs-Millonen-Dollar-Mann in vielerlei Hinsicht, selbst wenn es innerhalb der insgesamt fünf Staffeln hier und da Schwachstellen gibt.
Bereits der über 70-minütige Pilotfilm, welcher die Transformation Austins hin zum „Cyborg“ zeigt, dient als Aushängeschild für die gesamte Serie. Während in der ersten Hälfte dieser in erster Linie mit seinem neuen Dasein hadert, insbesondere mit der Tatsache nur noch „ein halber Mensch“ zu sein, geht es danach um seinen ersten Einsatz, die Rettung eines Gefangenen in der Wüste. Dramaturgisch wechseln sich stets die dramatischen Elemente mit den Action- und Science-Fiction-Aspekten der Show ab, was, wie bereits erläutert, nicht immer aufgeht, aber doch weitestgehend für eine abwechslungsreiche Mischung sorgt. In ihren besten Momenten wirkt die Serie gar wie ein James-Bond-Film im TV-Format, wobei die vielen Geliebten Austins, die teils exotischen Settings sowie das Charisma des Hauptdarstellers an sich eine große Rolle spielen und viel vom nachhaltigen Charme dieser Serie ausmachen.
Stark, aber nicht unverwundbar
Wirklich interessant ist bei der Serie die Besetzung von Lee Majors als Steve Austin. Neben den schon erwähnten Aspekten strahlt dieser von der ersten Minute an das Bravado eines Mannes aus, der gewohnt ist, Herr der Lage zu sein und der wie ein Westernheld a la John Wayne über das Rollfeld marschiert. Majors zeigt diese Figur jedoch nicht nur im Kontext dieser Vorbilder, sondern eben auch das Tragische eines Menschen, der sich aufgrund der Veränderungen in seinem Körper nicht mehr als solcher sieht. Dies legt das Fundament für einen der durchgehenden Konflikte in der Show, nämlich den des Protagonisten gegen das System, dem er zwar sein Überleben verdankt, welches ihn aber nun kontrollieren will. Majors betont das Rebellische wie auch das Machohafte, das Tragische wie auch das Energische dieser Figur, was sie als Zentrum von Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann sehr attraktiv macht und selbst viele der eher albernen Folgen tragen kann.
OT: „The Six Million Dollar Man“
Land: USA
Jahr: 1973-1978
Regie: Dick Moder, Cliff Bole, Phil Bondelli, Jerry London, u.a.
Drehbuch: Larry Alexander, Margaret Armen, David H. Balkan, Kathy Barrett, Lester Wm. Berke, u.a.
Musik: Oliver Nelson, J.J. Johnson, Richard Clements, Bobby Bryant, Luchi De Jesus, Benny Golson
Kamera: Allen M. Davey, Enzo A. Martinelli, Ronald W. Browne, Kenneth T. Williams, u.a.
Besetzung: Lee Majors, Richard Anderson, Martin E. Brooks, Alan Oppenheimmer, Martin Balsam
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