Der Vulkan Rettung von Whakaari The Volcano: Rescue from Whakaari Netflix
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Der Vulkan: Rettung von Whakaari

Der Vulkan Rettung von Whakaari The Volcano: Rescue from Whakaari Netflix
„Der Vulkan: Rettung von Whakaari“ // Deutschland-Start: 16. Dezember 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Nach Nepal im Schock: Die Folgen des Bebens am Mount Everest und Earthstorm: Naturgewalten auf der Spur befasst sich wieder einmal eine neue Dokumentation auf Netflix mit einer Naturkatastrophe. Der Vulkan: Rettung von Whakaari dreht sich um die Ereignisse am 9. Dezember 2019 auf der gemeinhin als White Island bekannten Insel und deren Auswirkungen. Der international weniger geläufige Name Whakaari, welchen die Doku für ihren Titel verwendet, leitet sich von Te Puia o Whakaari ab, aus der Sprache der indigenen Bevölkerung Neuseelands, der Māori.

Am besagten Tag kam es auf der Insel zu einem Vulkanausbruch, der letzten Endes (bis Juli 2020) das Leben von 22 Menschen forderte. Bis wir in Der Vulkan: Rettung von Whakaari so viel wissen, dauert es aber ein Weilchen. Die etwa 98 Minuten lange Dokumentation fängt eher gemächlich an. Hauptsächlich haben wir hier überlebende Touristen, Mitarbeiter der Guidetouren oder Rettungseinsatzkräfte als talkings heads. Unterlegt werden ihre Aussagen meist mit Archivmaterial, ob dieses nun aus offiziellen Newsberichte oder privaten Aufnahmen besteht. Auch wenn das Tempo im weiteren Verlauf anzieht und gerade das Ende es einigermaßen in sich hat, ist die Doku doch zu lang geraten.

Die Frage der Schuld

Obwohl natürlich Mitgefühl für die überlebenden Opfer (auch hier vor allem gegen Ende) sowie die Angehörigen jener, die nicht so viel Glück hatte, vorhanden ist, fällt es doch nicht so ganz leicht, Mitleid mit ihnen zu empfinden. Es kann aus menschlicher Sicht nicht verneint werden, dass es sich hier um eine Tragödie handelt. Wer eine Insel mit einem aktiven Vulkan besucht, muss sich doch aber einigermaßen der potenziellen Risiken bewusst sein. Zumal genau dieser Vulkan bereits 2013 sowie 2016 ausbrach – das sind natürlich zu wenige Daten für eine genaue Bestimmung des Intervalls (und gerade der Ausbruch im Jahre 2013 war ein sehr geringer – davor gab es auch deutlich mehr Ausbrüche in unregelmäßigen Abständen), aber rein induktiv ließe sich doch annehmen, dass es 2019 wieder so weit sein würde. Insbesondere, da die entsprechende Earthquake Commision in der Woche zuvor eine Warnung über vulkanische Unruhen herausgab. Das alles spielt in Der Vulkan: Rettung von Whakaari allerdings weniger eine Rolle. Die Doku scheint sich mehr auf die menschlichen Schicksale konzentrieren zu wollen. Das ist vielleicht etwas unehrlich, aber irgendwo auch verständlich. Die Einblendung „No party or individual has accepted responsibility for the injuries sustained and lives lost.“ am Schluss ist allerdings ziemlich unangebracht, da hier eher Regierung und Tourenveranstalter gemeint zu sein scheinen.

Einige Storys der direkt Beteiligten können dem Zuschauer durchaus nahe gehen. Gerade ein (damals) frisch verheiratetes Paar sticht aber ein wenig hervor, da es sich zu Beginn als „science based people“ einordnet und sich zum Schluss hin darüber beschwert, nicht ausreichend über die Gefahren informiert worden zu sein, um eine Entscheidung gegen den Besuch der Insel zu treffen. „Aktiver Vulkan“ sind alle Informationen, die für solch eine Entscheidung nötig sein sollten. Darüber hinaus sollte jeder, der sich als „science based“ betrachtet, Eigenrecherche betreiben, statt sich schlicht auf Autoritäten zu berufen. Der Vulkan: Rettung von Whakaari ist überwiegend ansprechend fotografiert, folgt formal aber nur den üblichen Abläufen.

Credits

OT: „The Volcano: Rescue from Whakaari“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Rory Kennedy
Drehbuch: Mark Bailey, Dallas Brennan
Vorlage: Alex Perry
Musik: Steve Mazzaro
Kamera: Dominic Fryer, Mike Jonathan, Mark Lapwood, Murray Milne, Justine Kerrigan, Gregg Telusa, Graham Willoughby

Bilder

Trailer

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Der Vulkan: Rettung von Whakaari
fazit
„Der Vulkan: Rettung von Whakaari“ untersucht den Vulkansausbruch auf der neuseeländischen Insel und dessen direkten und indirekten Auswirkungen. Formal geht die Dokumentation keine neuen Wege, außerdem ist sie etwas zu lang geraten. Die menschlichen Schicksale der Beteiligten können dem Zuschauer aber durchaus nahe gehen.
Leserwertung156 Bewertungen
4.8