Die Legende des Magischen Helms Alpha Rift
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Die Legende des Magischen Helms

„Die Legende des Magischen Helms“ // Deutschland-Start: 2. Dezember 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Nolan (Aaron Dalla Villa) ist stolz darauf, ein richtiger Nerd zu sein, weswegen ihm die Arbeit in einem Spieleladen richtig viel Spaß macht. Von seinem Vater hat er auch die Liebe zu Rittergeschichten geerbt. Dabei hätte er nie gedacht, selbst einmal Teil einer solchen zu werden. Und doch steht ihm genau das bevor. So verrät ihm der mysteriöse Corbin (Lance Henriksen), dass er von einer Blutlinie von Edelmännern abstammt, die sich dem Kampf gegen das Böse verschworen haben. Einen aktuellen Anlass gibt es auch, als Blades (Philip N. Williams) bei einem Einbruch in Berührung mit einem magischen Gegenstand kommt und dabei von einer dämonischen Kraft besessen wird. Doch zum Glück hat auch Nolan ein solches Artefakt: einen magischen Helm.

Das Mittelalter ist hier!

Geschichten über das Mittelalter erfreuen sich großer Beliebtheit, gerade auch wenn es sich um ein Pseudo-Mittelalter handelt, das mit Fantasy-Elementen aufgepeppt wird. So gehörten House of the Dragon und Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht zu den beiden meisterwarteten Serien des Jahres. Nun haben aber nicht alle das nötige Kleingeld, um solche historischen Welten zum Leben zu erwecken. Und so machte man bei Die Legende des Magischen Helms aus der Not eine Tugend und holte das Mittelalter einfach in die Gegenwart. Genauer gibt es in dem Film Ritter und magische Kräfte, die aber im Hier und Jetzt auftauchen. Da darf dann schon einmal in der Ritterrüstung im Sportwagen durch die Gegend gerast werden. Anschließend wird erst getasert, dann mit einem Schwert aufeinander losgegangen.

Dass das nicht ganz zusammenpasst, ist klar, ist aber Teil des Konzepts. Tatsächlich nutzt Regisseur und Drehbuchautor Dan Lantz das Nebeneinander der beiden Welten zu Beginn gern zu humoristischen Zwecken. Nicht nur dass die Kombination von Realität und Fantasy-Mittelalter recht komisch wirkt. Es ist zudem schon auch amüsant, wenn in Die Legende des Magischen Helms ein Nerd, der Tolkien und Chuck Norris mit derselben Selbstverständlichkeit zitiert, die Welt retten soll. Jemand, der es nicht einmal schafft, seinen Alltag zu meistern, soll der Held sein, von dem unser aller Schicksal abhängt? Da darf man schon mal lachen. Oder zumindest etwas gequält lächeln.

Nur teilweise unterhaltsam

Leider verfolgt Die Legende des Magischen Helms diese Idee aber nicht übermäßig konsequent. Wo beispielsweise The Intergalactic Adventures of Max Cloud die Absurdität solcher Weltenwanderungen offen angenommen hat und die Selbstironie bis zum Schluss durchgezogen wurde, da sind die Witze hier recht halbherzig. Wobei zwischendurch darüber gestritten werden darf, ob es am Drehbuch liegt oder der mäßigen Synchronisation, dass der Spaß so überschaubar ist. Am ehesten gefallen noch die Auftritte von Lance Henriksen, der als Mentor eine überraschend große Rolle hat und diese mit einer Ernsthaftigkeit ausführt, die nun wirklich gar nicht zu dem Quatsch passt. Dessen dürfte sich der Veteran aber bewusst sein, was ihn nicht davon abhält so zu tun, als ginge es hier wirklich um das Ende der Welt.

An manchen Stellen funktioniert das. Grundsätzlich ist Die Legende des Magischen Helms auch sympathisch mit seinen offensichtlichen Verneigungen vor dem Kino der 1980er. Das allein reicht aber nicht aus, um damit den Film insgesamt sehenswert zu machen. Hinzu kommt, dass dieser zwar aufgrund seiner billigen Ausstattung und Spezialeffekte einen gehobenen Do-it-yourself-Trash-Charme hat, aber auch in der Hinsicht nicht konsequent genug ist. Das Ergebnis ist ein Film, der weder das gut gelaunte Abenteuer ist, welches das Artwork erhoffen ließ, noch als wirklicher Actionfilm überzeugt. Die große Katastrophe ist das sicher nicht. Aber doch irgendwie enttäuschend langweilig, da hätte schon ein ganzes Stück mehr geboten werden müssen.

Credits

OT: „Alpha Rift“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Dan Lantz
Drehbuch: Dan Lantz
Kamera: Mike Hennelly, Tom MaCoy
Besetzung: Aaron Dalla Villa, Lance Henriksen, Rachel Nielsen, Philip N. Williams, Graham Wolfe

Bilder

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Die Legende des Magischen Helms
fazit
„Die Legende des Magischen Helms“ hat schon einen gewissen Do-it-yourself-Charme und ist anfangs auch leidlich amüsant, wenn ein Nerd erfährt, dass er der Nachfahre eines Edelmanns ist und mit Ritterausrüstung gegen Dämonen kämpfen soll. So richtig konsequent ist das aber alles nicht. Und leider auch nicht so spaßig, wie sich das angehört hat.
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