The Bionic Woman Die Sieben Millionen Dollar Frau
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Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau

The Bionic Woman Die Sieben Millionen Dollar Frau
„Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau“ // Deutschland-Start: 1989 (RTLplus) // 12. August 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Nach einem Unfall beim Skydiving ist Jaime Summers (Lindsay Wagner) schwer verletzt und hat laut Angaben der Ärzte nur eine sehr geringe Chance zu überleben, was aber bedeuten würde, sie würde unter anderem beide Beine und einen Arm verlieren. Dank der Intervention ihres Verlobten Steve Austin (Lee Majors) führt man ihr eine ähnliche Operation durch wie an ihm vor einigen Jahren, in deren Verlauf der jungen Frau kostspielige Implantate eingepflanzt werden, welche die verletzten Körperteile ersetzen und die zugleich schneller, stärker und insgesamt leistungsfähiger machen. Im Gegenzug soll sie, wie bereits Austin, als Undercover-Agentin für die Regierungsorganisation OSI unter Oscar Goldman (Richard Anderson) arbeiten. Jedoch kommt es gleich bei ihrem ersten Einsatz zu einem Aussetzer der Implantate. Darüber hinaus leidet sie an psychologischen Störungen, sodass man sie in ein künstliches Koma versetzen und einer weiteren Operation unterziehen muss. Austin beschließt schweren Herzens, sich aus dem Leben Jamies zurückzuziehen, weil ihre gemeinsame Vergangenheit ein Auslöser für das Versagen der Implantate und ihre Schmerzen ist. Fortan kann sich Jamie nur noch wenig an ihre Beziehung erinnern und muss Stück für Stück ihre Erinnerung aufarbeiten, bis sie wieder in der Lage ist, ein einigermaßen normales Leben zu führen, bei dem ihr Goldman behilflich ist.

Bei Steves Eltern findet sie ein neues Zuhause und an einer Militärschule eine Stellung als Lehrerin, was Jamies aber immer noch nicht genug ist. Sie will, wie auch Steve, für die OSI arbeiten, weil sie sich wegen der Implantate in ihrem Körper, welche ihr das Leben gerettet haben, der Regierung gegenüber verpflichtet fühlt. Schließlich lässt sich Goldman erweichen und willigt ein, sie wieder auf Missionen zu schicken, schon alleine, weil bereits andere Fraktionen Summers beschatten und für ihre Zwecke gewinnen wollen. Ihre erste Mission ist es dann auch, sich bei jener Organisation einzuschleusen, die ihr hinterherstellt, nur um herauszufinden, dass sie Teil eines groß angelegten Waffengeschäfts ist.

Ein erfolgreicheres Spin-Off

Aufgrund der steigenden Popularität des Charakters Jaime Summers, die bereits in Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann in einigen Episoden vorgekommen war, entschlossen sich die Produzenten der Serie schnell, eine Spin-Off-Serie mit Lindsay Wagner in der Hauptrolle zu drehen. Zwischen 1976 und 1978 liefen die drei Staffeln der Serie im US-amerikanischen Fernsehen und wurden schließlich auch nach Europa und andere Länder exportiert, wo die Serie teils noch populärer wurde als das Original. Während nach wie vor die Action- und Science-Fiction-Elemente im Vordergrund stehen, ist es in erster Linie der schauspielerischen Leistung Wagners zu verdanken, dass das Drama einer Person, die sich selbst sucht und zwischen zwei Identitäten steht, mehr als einmal in den Fokus der Geschichte rückt.

Wer bereits Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann kennt und zu schätzen weiß, wird sicherlich auch etwas übrig haben für das hochinteressante Spin-Off, was auf der einen Seite auf Altbewährtem aufbaut, aber andererseits ebenso viele Neuerungen zu bieten hat, was nicht zuletzt dank der Protagonistin eine Rolle spielt. Speziell im Vergleich zu heutigen Serien mit einer Frau in der Hauptrolle fällt auf, dass es keineswegs so ist, dass Jaime Summers so etwas wie ein Ersatz für Steve Austin ist oder gar meint, besser zu sein als er, was beispielsweise bei Serien wie Batgirl oder dem weiblichen Doctor Who der Fall ist. Die Inszenierung wie auch die Drehbücher betonen auf der einen Seite die Verletzlichkeit dieser Person, ohne sie aber je schwach wirken zu lassen, was man anhand der Actionszenen, in denen Summer mehr als einmal kräftig austeilt, sehen kann. Auf der anderen Seite weiß sie ihre weiblichen Reize bei ihren Einsätzen, was man schon in der zweiteiligen Pilotfolge sehen kann, zu ihrem Vorteil einzusetzen, was bisweilen einer recht vorhersehbaren Folge eine recht interessante Richtung gibt.

Die zwei Leben der Jaime Summers

Was jedoch Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau zu einer teils sogar besseren Serie macht als das Original, ist die Besetzung von Lindsay Wagner, die schon in ihren Auftritten neben Lee Majors zu überzeugen wusste. Neben der Richtung, welche die Regie sowie die Drehbücher für ihren Charakter einschlagen, ist es auch ihre Leistung, dass Jaime in ihrem Wunsch nach Eigenständigkeit, doch ebenso in ihrem Wunsch, sich für die lebensrettende Operation erkenntlich zu zeigen, nicht klischeehaft oder gar gezwungen wirkt, sondern im Gegenteil wie ein starker Charakter. Wagner kann die dramatischen und emotionalen Momente in den einzelnen Episoden ebenso gut spielen wie die eher comichaften, wozu neben einem Kampf mit Außerirdischen auch der Auftritt von Max, einem ebenfalls mit Implantaten ausgestatteten deutschen Schäferhund, gehören. Im Verlauf der drei Staffeln merkt man zudem das Opfer, das sie bringen muss, wenn es darum geht, zwei Leben zu balancieren und zugleich das Rätsel um ihre Identität zu lösen, zu welchem ihre Erinnerung ein wichtiger Schlüssel ist.

Credits

OT: „The Bionic Woman“
Land: USA
Jahr: 1976-1978
Regie: Alan J. Levi, Alan Crosland Jr., Barry Crane, Kenneth Johnson, Larry Stewart, u.a.
Drehbuch: Martin Caidin, Kenneth Johnson, Arthur Rowe, James D. Parriott, Alfred Lewis Levit, u.a.
Musik: Joseph Harnell, Jerry Fielding, Charles Albertine, Dana Kaproff, u.a.
Kamera: Kene A. Talvin, Vincent A. Martineli, Allen M. Davey, Enzo A. Martinelli, u.a.
Besetzung: Lindsay Wagner, Richard Anderson, Martin E. Brooks, Ford Rainey, Sam Chew Jr., Jennifer Darling, Lee Majors, Martha Scott

Bilder

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Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau
fazit
„Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau“ ist ein Spin-Off zu „Der Sechs-Million-Dollar-Mann“, welches in vielfacher Hinsicht sogar gelungener ist als das Original. Dabei spielen zum einen die Definition der Hauptrolle durch Inszenierung und Drehbuch wie auch die schauspielerische Leistung Lindsay Wagners eine wichtige Rolle.
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